Themenseiten Ein großes Bild mit Leitfrage führt in das Kapitelthema ein. In materialgebundenen Aufgaben und Praktika wendest du dein Wissen an. Jede Doppelseite ist identisch strukturiert, so findest du dich stets zurecht. leicht mittel schwer Digital WES-187262-191 Über dieses Buch Dieses Symbol verweist auf Materialien, die passend zur Doppelseite abgerufen werden können. Scanne dafür den QR-Code oder gib den Webcode ein unter: www.westermann.de/webcode. Dort findest du: ‣ GIDA-Filme und GIDA-Animationen ‣ Versuchsfilme ‣ Hörtexte ‣ Hilfen zu den Aufgaben ‣ Lösungen der Abschluss- und Traineraufgaben ‣ Vorlagen ‣ Glossare ‣ interaktive Übungen Gib für das GIDA-Medienpaket folgenden OnlineSchlüssel ein:
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BIOLOGIE
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3 Kennzeichen des Lebendigen ......................................................................................8 Expertenwissen | Zellen – Grundbausteine des Lebens ..........................11 Auf einen Blick | Basiskonzepte .........................................................................12 Haustiere Der Mensch nutzt Tiere .............................................................................................16 Methode | Einen Steckbrief erstellen .............................................................18 Methode | Sich für ein Heimtier entscheiden ................................................19 Der Hund .....................................................................................................................20 Expertenwissen | Der Geruchssinn von Hunden .......................................23 Vom Wolf zum Hund ..................................................................................................24 Expertenwissen | Wölfe in Deutschland .....................................................27 Die Katze .....................................................................................................................28 Expertenwissen | Der Sehsinn der Katze ...................................................31 Merkmale des Hausrindes ......................................................................................... 32 Haltung und Züchtung des Hausrindes .................................................................... 34 Methode | Auswerten von Diagrammen .......................................................37 Merkmale des Hausschweins.................................................................................... 38 Nutzung und Züchtung des Haushuhns ..................................................................40 Haltung von Legehennen ...........................................................................................42 Trainer ....................................................................................................................... 44 Zusammenfassung .............................................................................................. 46 Abschlussaufgabe: Das Pferd – ein Haustier ......................................... 47 Tiere in ihren Lebensräumen Lebensraum Mischwald ............................................................................................50 Nahrungsbeziehungen ..............................................................................................52 Das Eichhörnchen ......................................................................................................54 Expertenwissen | Nesthocker – Nestflüchter .............................................57 Der Maulwurf ..............................................................................................................58 Expertenwissen | Die Wühlmaus ................................................................61 Die Fledermaus ..........................................................................................................62 Expertenwissen | Orientierung der Fledermaus ........................................65 Merkmale der Vögel ...................................................................................................66 Expertenwissen | Atmung der Vögel ...........................................................69 Federn der Vögel .........................................................................................................70 Der Vogelflug ...............................................................................................................72 1 ab Seite 14 2 ab Seite 48
4 Expertenwissen | Vögel nutzen den Auftrieb .............................................75 Verhalten von Vögeln .................................................................................................76 Entwicklung der Vögel im Ei ......................................................................................78 Merkmale der Reptilien .............................................................................................80 Expertenwissen | Vielfalt der Reptilien .......................................................83 Merkmale der Amphibien ..........................................................................................84 Expertenwissen | Atmung bei Amphibien ..................................................86 Methode | Amphibien bestimmen .................................................................87 Fortpflanzung bei Amphibien ....................................................................................88 Merkmale der Fische ..................................................................................................90 Expertenwissen | Die Schwimmblase ........................................................93 Fortpflanzung bei Fischen .........................................................................................94 Vielfalt von Wirbellosen .............................................................................................96 Die Honigbiene ...........................................................................................................98 Auf einen Blick | Wirbeltiere und Wirbellose im Vergleich .............................102 Der Regenwurm......................................................................................................... 104 Biologischer Abbau ...................................................................................................108 Naturschutz ...............................................................................................................110 Trainer ..................................................................................................................... 112 Zusammenfassung ............................................................................................ 114 Abschlussaufgabe: Wirbeltiere .................................................................. 115 Blütenpflanzen in ihren Lebensräumen Der Mensch verändert Lebensräume .....................................................................118 Aufbau von Blütenpflanzen .....................................................................................120 Expertenwissen | Stofftransport in Pflanzen ...........................................123 Expertenwissen | Umwandlung bei Pflanzen ..........................................124 Methode | Ein Herbarium anlegen ...............................................................125 Methode | Bestimmung von Pflanzen .........................................................126 Aufbau von Blüten ....................................................................................................128 Methode | Blüten untersuchen .....................................................................130 Methode | Mit Lupe und Binokular arbeiten ...............................................131 Pflanzenfamilien ......................................................................................................132 Bestäubung von Blüten ............................................................................................134 Von der Blüte zur Frucht ..........................................................................................136 Vielfalt von Früchten .................................................................................................138 Ausbreitung von Samen und Früchten ...................................................................140 3 ab Seite 116
5 Aus Samen entwickeln sich Pflanzen ....................................................................142 Methode | Eine digitale Präsentation erstellen ...........................................145 Nutzung und Züchtung von Pflanzen .....................................................................146 Expertenwissen | Getreide .......................................................................... 149 Trainer ..................................................................................................................... 150 Zusammenfassung ............................................................................................ 152 Abschlussaufgabe: Die Kirsche .................................................................. 153 Leben im Wandel der Jahreszeiten Pflanzen- und Tierzelle ...........................................................................................156 Einzellige Lebewesen ...............................................................................................158 Methode | Mit dem Mikroskop arbeiten ......................................................160 Methode | Präparate herstellen und zeichnen ...........................................162 Die Fotosynthese ......................................................................................................164 Pflanzen im Winter.................................................................................................... 166 Säugetiere im Winter ................................................................................................170 Expertenwissen | Der Eisbär ......................................................................173 Methode | Ein Versuchsprotokoll erstellen .................................................174 Standvögel im Winter ...............................................................................................176 Zugvögel im Winter ...................................................................................................178 Reptilien, Amphibien und Fische im Winter ..........................................................180 Trainer ..................................................................................................................... 182 Zusammenfassung ............................................................................................ 184 Abschlussaufgabe: Das Igeljahr ................................................................ 185 Gesundheitsbewusstes Leben Bauplan des Menschen ...........................................................................................188 Skelett des Menschen .............................................................................................190 Expertenwissen | Aufbau eines Röhrenknochens ...................................193 Wirbelsäule des Menschen .....................................................................................194 Methode | Mit Modellen arbeiten .................................................................196 Gelenke des Körpers ................................................................................................198 Muskeln des Körpers ...............................................................................................200 Nährstoffe und Ergänzungsstoffe ...........................................................................202 Methode | Nährstoffe nachweisen ...............................................................205 Der Körper benötigt Energie ....................................................................................206 4 ab Seite 154 5 ab Seite 186
6 Ausgewogene Ernährung ........................................................................................208 Weg der Nahrung .....................................................................................................210 Expertenwissen | Oberflächenvergrößerung im Darm ...........................213 Zahnpflege ................................................................................................................. 214 Stoffumwandlung im Körper ...................................................................................216 Das Blut ...................................................................................................................... 218 Blutkreislauf ..............................................................................................................220 Das Herz ....................................................................................................................222 Atmung des Menschen ............................................................................................224 Expertenwissen | Atembewegungen ........................................................226 Expertenwissen | Rauchen .........................................................................227 Auf einen Blick | Organsysteme des Körpers ..................................................228 Training und Fitness .................................................................................................230 Trainer ..................................................................................................................... 232 Zusammenfassung ............................................................................................ 234 Abschlussaufgabe: Leistungen des Körpers ........................................ 235 Sinne und Wahrnehmung Sinne erschließen die Welt....................................................................................... 238 Aufbau des Auges ....................................................................................................240 Bildentstehung im Auge ..........................................................................................242 Farben sehen ............................................................................................................246 Fehlsichtigkeiten korrigieren ...................................................................................248 Schutz der Augen ...................................................................................................... 245 Ausbreitung von Schall............................................................................................. 252 Das Ohr .....................................................................................................................256 Expertenwissen | Hören im Tierreich ........................................................259 Schutz der Ohren .....................................................................................................260 Die Haut...................................................................................................................... 262 Schutz der Haut ......................................................................................................... 266 Auf einen Blick | Sinnesorgane arbeiten zusammen .....................................268 Trainer ..................................................................................................................... 270 Zusammenfassung ............................................................................................ 272 Abschlussaufgabe ............................................................................................ 273 6 ab Seite 236
7 Entwicklung der Sexualität Pubertät ...................................................................................................................... 276 Vom Jungen zum Mann ............................................................................................280 Vom Mädchen zur Frau............................................................................................. 282 Der weibliche Zyklus ................................................................................................. 284 Sexualität, Partnerschaft und Grenzen................................................................... 286 Schwangerschaft....................................................................................................... 288 Geburt und Entwicklung ...........................................................................................292 Verhütung einer Schwangerschaft ..........................................................................294 Trainer ..................................................................................................................... 296 Zusammenfassung ............................................................................................ 298 Abschlussaufgabe: Die Pubertät ............................................................... 299 7 ab Seite 274 Anhang Register .....................................................................................................................300 Stoffliste und Gefahrenhinweise ............................................................................303 Bildquellen ................................................................................................................304
8 Kennzeichen des Lebendigen Kennzeichen des Lebendigen Die Biologie untersucht den Aufbau und das Verhalten von Lebewesen. Sie erforschen Vorgänge, die in Lebewesen ablaufen. Jedes Lebewesen besitzt eine Reihe von Kennzeichen, die es von nicht lebenden Gegenständen unterscheidet. Man spricht von den Kennzeichen des Lebendigen. Fehlt auch nur eines dieser Kennzeichen, handelt es sich nicht um ein Lebewesen. ‣ Fortpflanzung • In der Paarungszeit treffen sich das erwachsene Hundemännchen und das erwachsene Hundeweibchen. Sie paaren sich. Nach etwa 62 Tagen bringt das Weibchen mehrere lebende Jungtiere zur Welt. So pflanzen sich Hunde fort. Lebewesen stammen von anderen Lebewesen ab und bekommen auch selbst Nachkommen. Die Fortpflanzung ist ein Kennzeichen des Lebendigen. Hund: A Mutter säugt ihre Jungtiere, B Welpe beim Spielen, C erwachsener Hund 1 Eine Drohne und ein Geier. Beide können fliegen und Reize wahrnehmen. Warum ist nur der Geier lebendig? A B C
9 Digital WES-187262-009 ‣ Wachstum und Entwicklung • Bei der Geburt wiegt ein Welpe je nach Rasse zwischen 70 und 700 Gramm. Er nimmt an Körpergröße und Körpergewicht zu. Er wächst. Das Jungtier entwickelt sich mit der Zeit zu einem erwachsenen Hund. Ein ausgewachsener Hund kann je nach Rasse zwischen 3 und 120 Kilogramm schwer werden. Das Wachstum und die Entwicklung sind ebenfalls Kennzeichen des Lebendigen. ‣ Bewegung • Nach der Geburt bewegt sich der Welpe eigenständig zu den Milchdrüsen der Mutter und wird mit Muttermilch gesäugt. Je älter er wird, desto mehr läuft und springt er umher. Diese aktive Bewegung kennzeichnet ebenfalls ein Lebewesen. ‣ Reizbarkeit • Hunde jagen gerne geworfenen Bällen hinterher. Dabei verfolgen sie mit ihren Augen den Ball, um ihn manchmal sogar schon aus der Luft zu fangen. Hunde nehmen Reize mit ihren Sinnesorganen auf und reagieren darauf. Jedes Lebewesen kann Reize aus seiner Umgebung aufnehmen und reagieren. Diese Reizbarkeit ist ein weiteres Kennzeichen des Lebendigen. ‣ Stoffwechsel • Mit der Muttermilch nimmt der Welpe energiereiche Stoffe auf. Später frisst er Fleisch. Die aufgenommene Nahrung wird verdaut. Dabei werden die in der Nahrung enthaltenen Stoffe umgewandelt. So erhält der Hund Energie. Die Aufnahme, den Umbau und die Abgabe von Stoffen durch Lebewesen bezeichnet man als Stoffwechsel. M2 Lebewesen - ja oder nein? 1 Vergleiche das Auto, die Kerze und den Gepard. Übernimm die Tabelle in dein Heft, erweitere und ergänze sie. | HILFE M1 Der Uhu - die größte einheimische Eule Kennzeichen des Lebendigen Auto ... Bewegung Ja ... ... ... ... 1 Beschreibe die Abbildungen A-D aus dem Leben des Uhu. 2 Erkläre, welche Kennzeichen des Lebendigen jeweils deutlich werden. | HILFE A C B D A B 2 Erkläre, ob es sich bei den drei Beispielen jeweils um ein Lebewesen handelt. C
10 Sind Pflanzen auch Lebewesen? Wenn Pflanzen Lebewesen sind, müssen sie alle Kennzeichen des Lebendigen zeigen. Das Wachstum und die Entwicklung kann man an einer Eiche gut beobachten. Aus einem heruntergefallenen Samen, der Eichel, wachsen neue Wurzeln und ein Stängel. Im Laufe der Zeit wächst dieser Stängel zu einem mächtigen Baumstamm mit vielen Ästen heran. Es entwickelt sich eine Baumkrone mit vielen Laubblättern. Im Frühjahr bildet eine Eiche Blüten, in denen sich später wieder neue Samen bilden. Blüten und Samen dienen der Fortpflanzung. Die Blüten mancher Blumen sind morgens noch geschlossen. Morgens mit dem ersten Sonnenlicht öffnen sich die Blüten. Wenn die Sonne untergeht, schließen sie sich wieder. Sie reagieren auf die Reize des Sonnenlichts. Reizbarkeit und Bewegung weisen auch Pflanzen auf. Alle Pflanzen nehmen Stoffe aus ihrer Umgebung auf. Mit Hilfe des Sonnenlichts wandeln sie diese in ihren grünen Blättern in Traubenzucker und später in andere Nährstoffe um. Dabei geben sie Sauerstoff an die Luft ab. Pflanzen nehmen Stoffe auf, wandeln sie um und geben andere Stoffe wieder ab. Sie haben einen Stoffwechsel. A Beschreibe die Kennzeichen des Lebendigen am Beispiel einer Pflanze . M3 Venusfliegenfalle Die Venusfliegenfalle kommt aus den USA. Sie wächst in mineralstoffarmen Böden. Daher fängt und „verdaut“ die Venusfliegenfalle kleine Tiere wie zum Beispiel Insekten. So erhält sie wichtige Stoffe für ihren Stoffwechsel. 1 Beschreibe den auf den Bildern dargestellten Vorgang. 2 Erkläre, welche Kennzeichen des Lebendigen auf den Bildern gezeigt werden. | HILFE 3 Erkläre die Bedeutung des Vorgangs für die Venusfliegenfalle. A B Eiche: A Keimling, B ausgewachsener Baum 2 A B FILM
11 Digital WES-187262-011 EXPERTENWISSEN Zellen - Grundbausteine des Lebens Lebewesen bestehen aus Zellen Untersuchungen mit dem Mikroskop zeigen eine weitere Gemeinsamkeit aller Lebewesen. Die kleinen „Körperbausteine“, die man mit dem Mikroskop entdeckt, sind die kleinsten Einheiten des Lebens. Alle Lebewesen bestehen aus diesen Zellen. In ihnen laufen alle Lebensvorgänge ab. Einzeller und Vielzeller Menschen, Tiere und Pflanzen bestehen aus Millionen von Zellen. Man nennt sie Vielzeller. Sie haben verschiedene Zellen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Meistens liegen gleichartige Zellen dicht beieinander und bilden einen Zellverband. Viele winzige Lebewesen wie die Amöbe oder das Pantoffeltierchen bestehen aus nur einer einzigen Zelle. Die Amöbe und das Pantoffeltierchen gehören zu den Einzellern. Die Amöbe lebt zum Beispiel in kleinen Wassertröpfchen in Moospolstern. Sie kann chemische Stoffe im Wasser erkennen und so kleine Nahrungsteilchen aufspüren. Sie bewegt sich aktiv auf die Nahrungsteilchen zu, umfließt die Nahrung und nimmt sie dann in ihr Zellinneres auf. Unverdauliche Reste scheidet die Amöbe wieder aus. Ist die Amöbe groß genug, kann sie sich teilen. Aus einer Amöbe werden zunächst zwei kleinere Amöben. Sie wachsen jeweils zu ihrer endgültigen Größe heran. Einzeller wie die Amöbe zeigen alle Kennzeichen des Lebendigen. A Erkläre den Unterschied zwischen Einzeller und Vielzeller. Zellen: A Tierzellen, B Pflanzenzellen 1 A B M1 Amöbe 1 Beschreibe, wie sich die Amöbe ernährt. | HILFE 2 Beschreibe, wie sich die Amöbe vermehrt. | HILFE 3 Stelle anhand des Textes und der Bilder heraus, dass Einzeller alle Kennzeichen des Lebendigen zeigen. A Amöbe beim Fressen B Amöbe vermehrt sich
12 Basiskonzepte Bei allen Lebewesen kann man eine Vielzahl unterschiedlicher Merkmale und Eigenschaften beobachten. Viele Regeln tauchen in unterschiedlichen Themen der Naturwissenschaften immer wieder auf. Man bezeichnet sie als Basiskonzepte. Sie helfen, übergeordnete Prinzipien und Zusammenhänge in den Naturwissenschaften besser zu verstehen und zu vergleichen. Die Körper von Lebewesen oder der Bau von Organen haben Merkmale, die man als Struktur bezeichnet. Mit diesen Strukturen sind die Lebewesen an ihre Umwelt angepasst. Jede biologische Struktur erfüllt eine bestimmte Funktion. ‣ Katzen sind reine Fleischfresser. Sie haben lange Eckzähne, mit denen sie ihre Beutetiere festhalten können. Mit ihren spitzen Backenzähnen zerteilen sie ihre Beutetiere. ‣ Rinder haben als Pflanzenfresser kleine Eckzähne und breite, flache Backenzähne, mit denen sie Pflanzen zermahlen. Die Struktur beider Gebisse zeigt eine Angepasstheit an ihre jeweilige Aufgabe. ‣ Hausschweine besitzen spitze vordere Backenzähne, mit denen sie Fleisch zerreißen können. Mit ihren flachen hinteren Backenzähnen können sie pflanzliche Nahrung zermahlen. Die unterschiedlich gebauten Backenzähne kennzeichnen das Gebiss des Hausschweins als Allesfressergebiss. Basiskonzept Struktur und Funktion Struktur und Funktion Entwicklung System ‣ Löwenzahnfrüchte werden mit dem Wind verbreitet. Die Früchte haben dafür eine besondere Struktur. Sie hängen an kleinen Schirmchen. Die Schirmchen haben die Funktion, die Frucht im Wind flugfähig zu machen. Ohne Schirmchen würde sie nicht so weit fliegen.
13 Digital WES-187262-013 AUF EINEN BLICK Alle Lebewesen erzeugen Nachkommen und pflanzen sich fort. Ihre Nachkommen entwickeln sich im Laufe der Zeit und verändern sich dabei. Menschen, Tiere und Pflanzen entwickeln sich aus einer befruchteten Eizelle. Basiskonzept Entwicklung Ein System besteht aus verschiedenen Bestandteilen, die arbeitsteilig verschiedene Aufgaben erfüllen. Nur durch ihr Zusammenwirken ist ein Lebewesen lebensfähig. ‣ Betrachtet man den menschlichen Körper, sind seine Organe die Bestandteile eines Systems. Der Körper besteht aus verschiedenen Organsystemen wie dem Atmungssystem oder dem Verdauungssystem. Jedes Organsystem bildet wiederum ein System aus verschiedenen Organen. So wirken der Magen, die Leber und der Dünndarm bei der Verdauung mit. Jedes Organ übernimmt eine Aufgabe. Basiskonzept System Zunge Speicheldrüsen Speiseröhre Magen Leber Bauchspeicheldrüse Gallenblase Zwölffingerdarm Dickdarm Dünndarm Enddarm After ‣ Katzen entwickeln sich in wenigen Monaten von hilflosen Kätzchen zu erwachsenen Katzen. Diese können sich wieder fortpflanzen und neue Nachkommen hervorbringen. ‣ Aus den Samen von Pflanzen entwickeln sich wieder Pflanzen. Zunächst wachsen aus dem Samen feine Wurzeln und eine Sprossachse. Sie werden immer größer und über die Jahre kann so aus einem Buchenkeimling ein hoher Baum mit einem mächtigen Stamm, Ästen und Laubblättern wachsen. Die Entwicklung eines einzelnen Lebewesens bezeichnet man als Individualentwicklung. ‣ Auch Pflanzen bestehen aus verschiedenen Organen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben erfüllen: Die Wurzel, die Sprossachse und das Blatt. Wenn die Wurzel der Pflanze abstirbt, stirbt die ganze Pflanze. Sie kann dann kein Wasser und darin gelöste Mineralstoffe aus dem Boden aufnehmen und über die Sprossachse in die Blätter transportieren. Die Pflanzenorgane wirken also wie ein System zusammen. Funktioniert eines der Organe nicht, können die anderen ebenfalls nur erschwert oder nicht arbeiten, weil die Organe in einem System voneinander abhängig sind.
14 1 Haustiere Hamster frisst Gurke. 1 Kälbchen mit Kuh auf Weide 2
15 Digital WES-187262-015 A Nennt Gründe, warum der Mensch Tiere hält. B Habt ihr auch Haustiere? Macht gemeinsam eine Strichliste und sammelt eure Ergebnisse. C Viele Tiere werden vom Menschen genutzt. Beschreibt Produkte und Lebensmittel, die von Tieren stammen. Henne sitzt auf Nest mit Eiern. 3 Hausrind Heimtiere Hausschwein Katze Degu Hund Haushuhn Extremzucht Haustiere Zuchtziel Haltung Kosten Zeit artgerecht Nutztiere Züchtung
16 Der Mensch nutzt Tiere Warum hält der Mensch Tiere? Zähmung von Wildtieren Vor mehreren Tausend Jahren beobachteten unsere Vorfahren die Wildtiere ihrer Umgebung genauer. Dabei stellten sie fest, dass bestimmte Eigenschaften der Wildtiere für Menschen nützlich sein konnten. Die Menschen lernten den Umgang mit diesen Wildtieren, um deren Eigenschaften zu nutzen. Dabei wurden zutrauliche Tiere ausgewählt und von ihren wilden Verwandten getrennt. Man bezeichnet das als Zähmung. Züchtung von Haustieren Der Mensch entdeckte, dass die Nachkommen ihren Eltern zwar stark ähneln, sich aber auch ein wenig unterschieden. Man bezeichnet das als Variabilität. Der Mensch ließ nur Tiere sich miteinander paaren, die für ihn nützliche Merkmale hatten. Dies nennt man Züchtung. So wurden aus Wildtieren Haustiere. Mit der Zeit entstanden Haustiere, bei denen bestimmte Merkmale besonders stark ausgeprägt waren. Gezüchtete Tiere mit denselben Merkmalen bilden eine Rasse. Wirtschaftlich genutzte Haustiere bezeichnet man als Nutztiere. Pferde und auch Hunde nutzt der Mensch als Arbeitstiere. Von Rindern, Schafen und Hühnern erhält er tierische Produkte wie Fleisch, Milch, Wolle, Leder und Eier. Durch Züchtung soll die Menge der Produkte gesteigert werden. Zudem wird versucht, die Nutztiere weniger anfällig gegenüber Krankheiten zu machen. Tiere Haustiere Heimtiere Nutztiere Wildtiere Wildtiere, Haustiere 1
17 Digital WES-187262-017 Leben mit Heimtieren Leben Haustiere in der Wohnung oder im Haus, spricht man von Heimtieren. So sind Hunde und Kaninchen Spielgefährten für Kinder und werden wie Familienmitglieder behandelt. Auch das Interesse am Tier und seine Verhaltensweisen können Gründe für eine Tierhaltung zu Hause sein. Bei der Züchtung von Heimtieren sind das Verhalten und das Aussehen wichtig. Haltung von Wildtieren Zoos halten Wildtiere, um sie zu erforschen, Wissen zu vermitteln und bedrohte Tierarten zu schützen. Manche Menschen halten zu Hause Wildtiere wie Meeresfische oder Reptilien. Die Haltung solcher Tiere ist meist schwer, teuer und benötigt viel Fachwissen. Artgerechte Haltung Bei der Haltung sollte auf die Bedürfnisse des Tieres geachtet werden. Neben Wasser und dem richtigen Futter sollte es auch alle Verhaltensweisen ausleben können, die es in der Natur zeigen würde. Eine solche Haltung ist artgerecht. A Nenne fünf Haustiere. Bartagame, ein häufig gehaltenes Wildtier 2 Alle Rassen der Hauskaninchen stammen vom Wildkaninchen ab. 1 Beschreibe die Verhaltensweisen des Wildkaninchens. 2 Begründe, ob die Haltung des Kaninchens in Bild B artgerecht ist. | HILFE 3 Entwickle Verbesserungsvorschläge für die Haltung des Kaninchens in Bild B. 1 Ordne die dargestellten Tiere den Wildtieren, Nutztieren oder Heimtieren zu. 2 Erkläre, warum eine eindeutige Zuordnung manchmal schwierig ist. M1 Haustiere M2 Artgerechte Tierhaltung A B rennen buddeln grasen beschnüffeln springen A B C D
18 METHODE Einen Steckbrief erstellen Steckbriefe In Freundschaftsbüchern findest du Steckbriefe. Du kannst dort ein Foto von dir einkleben und deinen Namen, deinen Wohnort oder deinen Geburtstag angeben. Zur genauen Beschreibung gibt man oft auch die Haarfarbe, die Lieblingsfarbe oder auch den Lieblingsfilm an. Liest jemand den Steckbrief, wird er über dich informiert. Biologen beschreiben in einem Steckbrief ein Tier oder eine Pflanze. Solche Steckbriefe findest du zum Beispiel oft in Zoos. So gehst du vor, wenn du einen Steckbrief erstellen willst: 1 Gliederung planen • Überlege zunächst, worüber du in deinem Steckbrief berichten möchtest. Dazu musst du genau überlegen, welche Informationen die gewählten Tiere oder Pflanzen am besten beschreiben. Lege dazu Oberbegriffe fest. Bei Tieren sind das zum Beispiel das Aussehen, der Lebensraum, die Verbreitung, die Ernährung und die Fortpflanzung. Am Schluss kannst du Besonderheiten auflisten. 2 Informationen beschaffen • Nun musst du die notwendigen Informationen zu deinen Tieren oder Pflanzen beschaffen. Suche dazu gezielt in Fachbüchern oder im Internet nach Informationen zu deinen Oberbegriffen. 3 Informationen zusammenstellen • Ordne die wichtigsten Informationen deinen Oberbegriffen zu. Ergänze den Steckbrief durch Bilder, damit er interessant und ansprechend ist. Verwende eine gut lesbare und große Schrift. M1 Einen Steckbrief erstellen 1 Erstelle einen Steckbrief über den Degu. 2 Ergänze den Steckbrief zum Degu. Recherchiere dafür weitere Informationen in Fachbüchern und im Internet. | HILFE 3 Beschreibe, wie der Degu artgerecht gehalten werden kann. Der Degu Der Degu ist ein kleines Nagetier aus den Bergen Chiles. Er wird vom Kopf bis zum Schwanzende etwa 25 bis 30 Zentimeter lang und wiegt zwischen 170 und 300 Gramm. Sein dichtes, braungraues Fell und die großen Augen sind typische Merkmale. Degus leben in trockenen Gebieten und graben Tunnelsysteme. Sie ernähren sich von Gräsern, Samen und Rinden. Nach einer Tragzeit von 90 Tagen bringt das Weibchen drei bis neun Jungtiere zur Welt. Degus leben in Gruppen und zeigen ein starkes Sozialverhalten. Der Goldhamster Aussehen: goldbraunes bis rötlichgoldenes Fell, weiße Unterseite Größe: bis zu 18 cm Gewicht: bis zu 150 g Lebensraum: ursprünglich Steppen und Halbwüsten in Syrien Lebensweise: nachtaktiv, Einzelgänger, gräbt unterirdische Bauten mit Kammern Ernährung: Nagetiergebiss; Körner, Samen, Früchte, Gemüse, gelegentlich Insekten Fortpflanzung: Säugetier; bis zu 8 Würfe pro Jahr, je 6–10 Jungtiere Besonderheiten: legt Vorräte an, hat Backentaschen zur Nahrungsspeicherung, fällt bei Winter in Kältestarre
19 Digital WES-187262-019 METHODE Sich für ein Heimtier entscheiden M1 Entscheidung für ein Heimtier 1 Nenne die Dinge aus dem oberen Teil der Tabelle, die dir wichtig sind. 2 Welches Heimtier passt zu dir? Beachte die Voraussetzungen bei dir zu Hause. Beschreibe auch mögliche Probleme. | HILFE Zeit für das Heimtier Neben Geld kosten Tiere vor allem Zeit bei der Pflege. Man muss daher einen Teil seiner Freizeit opfern, um sich mit dem Tier zu beschäftigen. Auch wenn die Familie ohne das Tier in Urlaub fährt, muss organisiert werden, dass sich jemand um das Tier kümmert. Die Familie trägt Verantwortung für das Tier. Heimtiere in Deutschland In Deutschland werden viele Tiere als Heimtiere gehalten. Am beliebtesten sind Katzen und Hunde. Insgesamt werden über 30 Millionen Heimtiere in Deutschland gehalten. Voraussetzungen klären Viele Kinder und Jugendliche wünschen sich ein Heimtier. Eltern überlegen dann, ob sie diesen Wunsch erfüllen. Wohnt die Familie in einer Mietswohnung, muss zum Beispiel bei Hunden eine Genehmigung des Vermieters eingeholt werden. Bei Kleintieren wie einem Goldhamster oder bei Meerschweinchen benötigt man keine Genehmigung. Auch sollte geklärt werden, ob ein Familienmitglied eine Tierhaarallergie hat. Sich informieren Vor der Anschaffung eines Heimtiers sollte geklärt werden, ob das gewünschte Heimtier artgerecht gehalten werden kann. Man sollte sich gut über das gewünschte Heimtier informieren, zum Beispiel in Fachbüchern, in Zootierhandlungen oder auch auf Websites im Internet. Je nach Heimtier müssen unterschiedliche Haltungsbedingungen beachtet werden. Kosten Ein Heimtier kostet nicht nur bei der Anschaffung Geld, sondern auch bei der täglichen Pflege. Das Tier benötigt zum Beispiel Nahrung, Nagel- und Zahnpflege, eventuell Spielzeug und Leinen, eingerichtete Schlafplätze oder artgerechte Gehege. Die Haltung eines Tieres ist daher immer mit Kosten verbunden. 3 Stelle Vermutungen an, warum Katzen und Hunde als Heimtiere in Deutschland sehr beliebt sind. | HILFE 4 Stelle Vermutungen an, warum viele Tiere schon nach kurzer Haltungszeit ins Tierheim gebracht werden. Hund Katze Kaninchen/ Meerschweinchen Ratte Maus Degu Wellen- sittich Guppy Was will ich mit dem Tier tun? beobachten spielen kuscheln toben Wie viel Zeit pro Tag haben meine Eltern und ich für das Tier? 30 Minuten 1 Stunde 2 Stunden Wie viel können wir im Monat für das Tier ausgeben? 20 € 50 € 100 € Einkaufen für das Heimtier 1 gut geeignet nicht geeignet mäßig geeignet
20 Der Hund 1 Nenne die dargestellten „Berufe“ des Hundes. 2 Nenne Sinne, die bei den „Berufen“ gut ausgebildet sind und ihnen beim Einsatz helfen. | HILFE M1 „Berufe“ von Hunden Der Hund ist eines der beliebtesten Haustiere. Welche besonderen Fähigkeiten haben Hunde? „Berufe“ von Hunden Hunde werden vom Menschen für viele Aufgaben trainiert. Rettungshunde suchen verschüttete Menschen unter Trümmern oder Schnee. Die Polizei setzt Spürhunde zum Aufspüren von Drogen oder Sprengstoff ein. Blinde Menschen werden von einem Blindenhund durch den Straßenverkehr geführt. Zum Schutz von Grundstücken und Häusern werden Wachhunde eingesetzt. Sinnesorgane Ein Hund kann viel besser hören als der Mensch. Selbst hohe Töne, die der Mensch nicht hört, nimmt er wahr. Die Ohren des Hundes sind beweglich, sodass er sie in die Richtung des Geräuschs drehen kann. So kann der Hund genau bestimmen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Beim Schnüffeln nimmt der Hund Geruchsstoffe in der Luft über seine Nase auf. Sein Geruchssinn ist viel besser ausgeprägt als der eines Menschen. Selbst kleine Duftmengen genügen dem Hund, um Gegenstände oder Personen zu wittern. A B GIDA-FILM
21 Digital WES-187262-021 Körperbau des Hundes 1 M2 Beinskelett von Hund und Bär 3 Stelle Vermutungen an, welche Aufgaben Ballen und Krallen bei der Fortbewegung des Hundes haben. | HILFE 4 Stelle Vermutungen an, warum sich Bären auf ihre Hinterpfoten stellen können. 1 Ordne dem Hund und dem Bär je ein Modell A bis C zu. Begründe deine Zuordnung. 2 Erkläre, warum Hunde als Zehengänger und Bären als Sohlengänger bezeichnet werden. | HILFE Oberschenkelknochen Schienbein Fußwurzelknochen Mittelfußknochen Zehenknochen Hund Bär Wadenbein A B C Körperbau Der Hund besitzt im Inneren des Körpers ein Gerüst aus Knochen, das Skelett. Dieses Skelett gliedert sich in das Schädelskelett, das Rumpfskelett und das Gliedmaßenskelett. Die lang gestreckte Wirbelsäule verläuft vom Kopf bis in den Schwanz. Die Wirbelsäule besteht aus beweglich miteinander verbundenen Wirbeln. Der Hund ist ein Wirbeltier. Die vier kräftigen Laufbeine des Hundes sind mit dem Rumpf beweglich verbunden. Der Oberschenkelknochen ist mit dem Schienbein und Wadenbein verbunden. Der Fuß gliedert sich in Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen und Zehenknochen. Beim Laufen tritt der Hund nur mit den Zehenknochen und nicht mit der ganzen Sohle auf. Der Hund ist ein Zehengänger. Seine Krallen kann er nicht einziehen. An der Unterseite der Pfoten hat er abfedernde Ballen. A Erkläre, warum Hunde zu den Wirbeltieren zählen. Wadenbein Schienbein Fußwurzelknochen Mittelfußknochen Zehenknochen Schulterblatt Rippe Schädel Wirbelsäule Beckenknochen Oberschenkelknochen Unterschenkelknochen Fußknochen Ballen Kralle
22 M3 Gebiss des Hundes 1 Beschreibe den Aufbau des Hundegebisses. 2 Benenne die Aufgaben der einzelnen Zahntypen. | HILFE 3 Ordne den Zahntypen die Werkzeuge zu. Begründe. | HILFE 4 Der Hund hat ein Fleischfressergebiss. Erläutere die Aussage. | HILFE Gartenschere Reißzahn Fangzahn Schneidezähne Backenzähne Eiskratzer Küchenreibe Fleischgabel Fortpflanzung Ein weiblicher Hund, eine Hündin, wird zwei Mal im Jahr jeweils für ungefähr drei Wochen läufig. Nur in dieser Zeit kann sie sich fortpflanzen. Bei der Paarung begattet der männliche Hund, der Rüde, die Hündin. Dabei gibt er seine Spermienzellen ab, die die Eizellen der Hündin befruchten. Da dieser Vorgang im Körper der Hündin stattfindet, spricht man von innerer Befruchtung. Im Körper der Hündin können sich bis zu zehn Jungtiere entwickeln. Die Jungtiere, die Welpen, wachsen in einer mit Fruchtwasser gefüllten Fruchtblase heran. So sind sie vor Erschütterungen geschützt. Nach ungefähr 63 Tagen kommen die lebenden Jungtiere nacheinander zur Welt. Hunde sind lebend gebärend. Direkt nach der Geburt kriechen die Welpen an den Bauch der Hündin und suchen nach den Milchzitzen. Haben sie eine Milchzitze gefunden, beginnen sie Muttermilch zu saugen. Der Hund ist ein Säugetier. Die nährstoffreiche Muttermilch ist überlebenswichtig für die Welpen, denn sie können anfangs noch keine feste Nahrung fressen. Die Hündin muss ihre kleinen, hilflosen Welpen anfangs auch noch wärmen, damit sie nicht auskühlen. Die Augen der Welpen sind zuerst noch geschlossen. Sie sind blind und nackt. Das Fell der Welpen wird erst im Laufe ihres Wachstums dichter. Weil sich Welpen zu Beginn ihres Lebens nicht selbst versorgen können, bezeichnet man sie als Nesthocker. B Erkläre, was man unter innerer Befruchtung versteht. Ernährung Der Hund frisst andere Tiere. Er ergreift Beutetiere mit langen Eckzähnen, den Fangzähnen. Vor den Eckzähnen sind die Schneidezähne. Mit ihnen schabt er Fleisch vom Knochen ab. Hinter den Eckzähnen sind die Backenzähne. Die stärksten Backenzähne nennt man Reißzähne. Sie arbeiten beim Kauen wie eine Schere. Mit ihnen kann der Hund Knochen aufbrechen. Der Hund hat ein Tier- oder Fleischfressergebiss. Paarung bei Hunden 2 Gebärmutter Fruchtblase Jungtier Spermienzelle Eizelle Befruchtung nach Befruchtung Penis Scheide Gebärmutter
23 Digital WES-187262-023 EXPERTENWISSEN Der Geruchssinn von Hunden 1 Vergleiche die Riechschleimhaut von Hund und Mensch. | HILFE 2 Erkläre, warum oft Schäferhunde als Spürhunde eingesetzt werden und nicht kleinere Hunderassen wie Dackel. | HILFE 3 Erkläre mit dem Prinzip der Oberflächenvergrößerung, warum Hunde besser riechen können als Menschen. 4 Stelle Vermutungen an, warum man bei Schnupfen schlechter riecht. M1 Riechschleimhaut Knochen Riechschleimhaut Schäferhund Mensch Geruchssinn Der Mensch nutzt die Sinnesleistungen von Hunden. Durch ihren guten Geruchssinn sind Hunde in der Lage, nach einer Lawine im Schnee Vermisste zu finden. Die Polizei nutzt Hunde, um zum Beispiel nach Sprengstoff oder Drogen zu suchen. Das Aufspüren erfolgt über die Nase. Die starke Riechleistung ist den Hunden angeboren. Jedoch müssen sie lernen, das Erkennen von Gegenständen und Personen durch sein Verhalten anzuzeigen. Riechschleimhaut Die Nase von Hunden und Menschen ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Ein Teil dieser Schleimhaut dient dem Riechen. In dieser Riechschleimhaut befinden sich viele Riechsinneszellen. Diese erkennen Geruchsstoffteilchen in der Luft und geben Informationen an das Gehirn ab. Im Gehirn findet das Erkennen des Geruchs statt. Oberflächenvergrößerung Beim Menschen hat die Riechschleimhaut eine Oberfläche die Größe einer Briefmarke, etwa fünf Quadratzentimeter. Beim Hund ist die Riechschleimhaut durch viele Falten stark vergrößert. Man spricht von Oberflächenvergrößerung. Auf der größeren Oberfläche haben viel mehr Riechsinneszellen Platz. Damit ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Geruchsstoffe aus der Luft von Riechsinneszellen erkannt werden. Deshalb riecht ein Hund besser als ein Mensch. A Nenne die Aufgabe der Riechschleimhaut. Lawinensuchhund 1 Oberfläche der Riechschleimhaut Zahl der Sinneszellen Mensch 5 cm2 20 Millionen Dackel 80 cm2 125 Millionen Schäferhund 200 cm2 200 Millionen Drogensuchhund 2
24 Vom Wolf zum Hund Die Menschen nahmen vermutlich auch Wolfswelpen bei sich auf und zogen sie groß. So gewöhnte sich der Wolf langsam an das Zusammenleben mit dem Menschen. Der Mensch zähmte das Wildtier. Der Wolf übernahm Aufgaben und ist im Laufe der Zeit ein Haustier geworden. Variabilität Die gezähmten Wölfe waren für den Menschen nützlich. Die Nachkommen dieser Wölfe ähnelten ihren Elterntieren in ihren Merkmalen, waren aber doch immer ein wenig verschieden. Wölfe unterscheiden sich zum Beispiel in der Farbe und der Dichte ihres Fells, in ihrer Körpergröße und in ihrem Verhalten. Sie weisen Unterschiede in den Merkmalen auf, sie variieren. Diese Variabilität kann man bei allen Lebewesen beobachten. Sie ist eine Ursache für die Vielfalt aller Lebewesen. Zähmung Der Wolf ist die Stammform aller heutigen Haushunde. Wahrscheinlich hielten sich Wölfe früher in der Umgebung menschlicher Siedlungen auf. Sie suchten in der Nähe des Menschen nach Nahrung und wurden mit der Zeit immer zutraulicher. Die Wildtiere gewöhnten sich an die Anwesenheit des Menschen. Variabilität bei Wölfen 1 Wie wurden aus dem Wolf die heutigen Hunderassen?
25 Digital WES-187262-025 1 Nenne das Ziel bei der Züchtung des Dackels. 2 Beschreibe das Vorgehen bei der Züchtung des Dackels mithilfe des Bildes. | HILFE 3 Erkläre, warum sich alle Hunderassen miteinander fortpflanzen können. | HILFE nach mehreren Generationen gezielte Verpaarung Nachkommen Nachkommen M1 Züchtung Züchtung Der Mensch wählte gezielt die Tiere für die Fortpflanzung aus, die für ihn nützliche Eigenschaften hatten. So eignen sich Hunde mit kurzen Beinen wie der Dackel zum Beispiel für die Jagd in unterirdischen Tierbauten. Der Mensch verpaarte die Tiere miteinander, die dieses Merkmal zeigten. Unter den Nachkommen wählte er wieder die Tiere aus, die noch kürzere Beine hatten. Diesen Vorgang wiederholte man viele Male. Im Laufe von Jahrtausenden hat der Mensch aus der Stammform Wolf viele verschiedene Hunderassen gezüchtet. Heute gibt es über 420 Hunderassen. Viele Hunderassen sehen dem Wolf kaum noch ähnlich. Jedoch können sich alle Hunderassen miteinander fortpflanzen und bringen fortpflanzungsfähige Nachkommen hervor. Sie gehören zur gleichen Art. Der Rottweiler ist wachsam und aggressiv. Er wird oft als Wachhund eingesetzt. Der Windhund ist schlank und kann ausdauernd laufen. Er wird oft bei Hunderennen eingesetzt. Der Mensch verfolgt also bei der Züchtung ein bestimmtes Zuchtziel. A Erkläre folgende Begriffe: Zähmung, Züchtung, Art, Zuchtziel. B Erkläre, was man unter Variabilität versteht. C Stelle Vermutungen an, welche Vor- und Nachteile verschieden gefärbte Wölfe in ihrem Lebensraum haben. D Beschreibe mögliche Zuchtziele, die der Mensch bei der Züchtung von Hunderassen verfolgt. 4 Erläutere, warum die Variabilität von Lebewesen die Voraussetzung für Züchtung ist. | HILFE 5 Stelle Vermutungen an, was weitere mögliche Zuchtziele bei der Zucht des Dackels waren.
26 M2 Verhaltensweisen des Hundes Jagen im Rudel Wölfe leben in Gruppen mit bis zu 14 Tieren. Ein solches Rudel hat ein festes Jagdrevier. Ihre Beutetiere spüren Wölfe mit ihrem guten Geruchssinn auf. Bei der Jagd verständigen sie sich durch Heulen. Wölfe wittern ihre Beutetiere mit ihrem Geruchssinn. Sie laufen dem Beutetier nach, bis es erschöpft ist. Der Wolf ist ein Hetzjäger. Leben im Rudel Die Wölfe eines Rudels kennen sich genau. Im Rudel nimmt jeder Wolf einen bestimmten Platz ein. Der stärkste Wolf ist der Leitwolf. Er leitet mit seiner Partnerin das Rudel. Alle anderen Wölfe des Rudels ordnen sich den beiden in einer bestimmten Rangordnung unter. Körpersprache Die Rangordnung zeigt sich an der Körpersprache der Wölfe. Begegnen sich zwei Wölfe eines Rudels, hebt der ranghöhere Wolf den Kopf und stellt seinen Schwanz auf. Dieses Imponieren kann auch zu einem aggressiveren Drohen werden. Der ranghöhere Wolf knurrt und fletscht dabei seine Zähne. Der rangniedrigere Wolf schaut auf den Boden, legt seine Ohren an, senkt seinen Schwanz und legt sich manchmal auf den Rücken. Dabei zeigt er seine verletzliche Kehle. So zeigt er dem ranghöheren Wolf seine Unterwürfigkeit und verhindert, dass der Ranghöhere zubeißt. Bei einem Kampf wird die Rangordnung manchmal neu festgelegt. E Beschreibe die verschiedenen Körpersprachen des Wolfes. 1 Beschreibe die abgebildeten Verhaltensweisen der Hunde. 2 Erkläre jeweils die Bedeutung der Verhaltensweisen. | HILFE 3 Begründe, warum Hunde ähnliche Verhaltensweisen wie der Wolf zeigen. | HILFE 4 Erkläre, warum Hunde beim Spaziergehen im Wald an der Leine geführt werden sollten. | HILFE 5 Erkläre, warum Hunde zum Schutz von Grundstücken eingesetzt werden können. Imponieren Drohen Unterwürfigkeit (rechter Wolf) Angst Verhaltensweisen des Wolfes 2
27 EXPERTENWISSEN Digital WES-187262-027 Wölfe in Deutschland Hase 2% Sonstige 2% Damhirsch 3% Wildschwein 20% Rothirsch 21% Reh 52% Ausrottung des Wolfes Früher waren Wölfe in ganz Deutschland heimisch. Sie jagten vor allem alte, kranke und schwache Rehe. Darum gab es in den Wäldern überwiegend gesunde und starke Rehe. Da der Mensch befürchtete, selbst nicht genug Rehe zu erbeuten, wurde der Wolf gezielt gejagt. Im Jahr 1904 wurde der letzte Wolf Deutschlands getötet. Rückkehr des Wolfes In den letzten Jahren sind zunächst einzelne Wölfe nach Deutschland zurückgekehrt. Sie stammen hauptsächlich aus dem Osten und Süden Europas. Es bildeten sich Wolfspaare, die sich auch vermehrten. So gibt es heute in Deutschland wieder über 180 Wolfsrudel. Wolf und Mensch Leider greifen Wölfe gelegentlich Schafe und Ziegen auf Weiden an, da diese für sie eine leichte Beute sind. Wölfe nehmen Menschen durch ihren guten Geruchssinn schnell wahr. Sie vermeiden den Kontakt und flüchten vor Menschen. Begegnungen mit Wölfen sind für Menschen meist ungefährlich, da sich Wölfe gegenüber Menschen vorsichtig verhalten. In der Natur sollte man Lebensmittel sicher verpacken und keine Essensreste liegen lassen. Niemals sollte man sich absichtlich Wölfen nähern oder sie füttern, weil sie so die Scheu vor Menschen verlieren. In Wolfsgebieten sollte man mit Hunden nur angeleint spazieren. A Beschreibe, was man unter der Rückkehr des Wolfes versteht. Vorkommen Vermehrung Monique Ilha Auf dem Land leben Wölfe und Menschen oft nahe zusammen. Wölfe könnten die Scheu verlieren. Kann man dann noch in den Wald gehen oder seine Kinder unbeaufsichtigt im Freien spielen lassen? Man hört immer wieder von gefährlichen Begegnungen zwischen Wolf und Mensch. Immer wieder liest man in Wolfsgebieten von Angriffen auf Weidetiere. Das sorgt für Schäden bei den Viehhaltern. Maßnahmen zum Herdenschutz wie Elektrozäune sind teuer. Der Wolf ist eine geschützt heimische Tierart. Seine Rückkehr stärkt die Artenvielfalt. Seine Ausbreitung ist ein natürlicher Prozess. Wölfe fressen nur kranke, alte und schwache Pflanzenfresser. Das hält nicht nur die Population der Pflanzenfresser gesund, sondern begrenzt auch die Schäden durch die Pflanzenfresser. Der Wald ist gesünder. Elif Kai Tom Tina 1 Ordne die Aussagen Befürwortern und Gegnern von der Rückkehr des Wolfes zu. 2 Beschreibe die Argumente für und die Argumente gegen die Rückkehr des Wolfes in eigenen Worten. | HILFE 3 Erläutere, warum die Rückkehr des Wolfes umstritten ist. 4 Diskutiert in Gruppen die Rückkehr des Wolfes. 5 Entwerft einen Regelkatalog zum richtigen Verhalten in Wolfsgebieten. Beutetiere des Wolfes 1 Verbreitung von Wölfen in Deutschland 2 M1 Meinungen zur Rückkehr des Wolfes Grundsätzlich sind Wölfe scheu und meiden Menschen. Sollten einzelne Tiere jedoch auffälliges und aggressives Verhalten zeigen, muss es auch möglich sein, diese abzuschießen. Wölfe gehören nicht mehr hierher. In unserer dicht besiedelten Gegend ist so ein Raubtier eine Gefahr. Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf.
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