Install.Gebäudetechn.Grundlag SB J010 + E-Book

2.4 Faserzement Faserzement ist ein unbrennbarer, korrosionsbeständiger und wetterfester Werkstoff, der aus einer Mischung von Kunst- und Naturfasern (zur Bewehrung), Zement oder Kalziumsilikat und Was ser hergestellt wird. Aus Faserzement werden Rohre (Druckleitungs-, Kanal-, Lüftungs- und Pressrohre) und Dach- und Fassadenplatten in verschiedenen Farben hergestellt. 2.5 Kunststoffe Die Basis der meisten Kunststoffe bilden KohlenWasserstoff-Verbindungen, aus denen die Einzelbausteine der Kunststoffe, die so genannten Monomeren, gewonnen werden. Rohstoffe für die Kunststofferzeugung sind Naturstoffe wie Zellulose, Kohle, Erdöl und Erd gas. In der Raffinerie wird Erdöl durch Destillation in mehrere Bestandteile getrennt. Dabei fallen Gas, Benzin, Petroleum und Gasöl an, als Rückstand erhält man Bitumen. Alle Bestandteile bestehen aus Kohlenwasserstoffen, die sich nur durch Größe und Gestalt der Moleküle unterscheiden. Der wichtigste Bestandt eil für die Kunststofferzeugung ist das Rohbenzin. Dieses Rohbenzin wird in einem thermischen Spaltprozess (Crack-Proce) in Ethylen, Propylen, Butylen und andere Kohlenwasserstoffverbindungen auseinandergebrochen und umgebaut. Kunststoffe entstehen dadurch, dass eine Vielzahl von gleichartigen Grundbausteinen (Monomere) über eine chemische Bindung miteinander verbunden werden. Bei der chemischen Reaktion wird die C-C-Doppelbindung gelöst und durch Verknüpfung der Einzelmoleküle gebildet. Zur Herstellung der Kunststoffe werden drei verschiedene Verfahren angewendet: • Polymerisation • Polykondensation • Polyaddition • Die Polymerisation ist das am meisten angewendete Verfahren bei der Synthese von Kunststoffen. Unter der Polymerisation versteht man das Aneinanderhängen von Monomeren zu Makromolekülketten ohne Abspaltung von Fremdstoffen. Durch Polymerisation werden Polyethylen, Polybuten, Polypropylen, Polyvinylchlorid und andere Kunststoffe hergestellt. • Bei der Polykondensation werden gleich- und ungleichartige Monomere zu Makromolekülketten aneinandergereiht unter gleichzeitiger Abspaltung eines Nebenproduktes, z. B. Wasser, Salzsäure usw. Die Polykondensation dient der Herstellung von Phenolharzen und Polyamiden. • Bei der Polyaddition werden aus chemisch verschiedenen Molekülen Makromoleküle gebildet, jedoch ohne Abspaltung von Nebenprodukten. Das Verfahren dient der Herstellung von Polyurethanen und Epoxidharz. Ethylen (Monomer) C2H4 Ethylen-Moleküle vor der Polymerisation 106 Faserzement/Kunststoffe Werkstoffe im GWH-Installationsbereich Kunststoffe sind Werkstoffe, die durch chemische Umwandlung von Naturprodukten auf synthetischem Wege aus organischen Verbindungen (Nichtmetallen) gewonnen werden. Die Hauptbestandteile sind die Elemente Kohlenstoff C und Wasserstoff H. Abb. 1: Monomere vor der Polymerisation Abb. 2: Polymerisation zu Polyethylen Abb. 3: Polykondensation MUSTER

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