Konstrukt.grundl.f.Metalltech.J013 + E-Book

16 Körperschnitte und Durchdringungen 319 16.4 Allgemeines zu Durchdringungen Von einer Durchdringung spricht man, wenn ein Körper in einen anderen eindringt (Bild 1) oder diesen durchdringt oder wenn durch Be- arbeitung in einem Werkstück ein Hohlraum entsteht. An den Übergangsstellen von einem Körper in einen anderen entstehen Durchdringungslinien oder Bearbeitungskurven. Diese sind immer geradlinig begrenzt, wenn die Körper an den Durchdringungsstellen geradlinig begrenzt sind, und bilden immer Kurven, wenn die Körper an den Durchdringungsstellen gewölbte Flächen aufweisen. 16.4.1 Durchdringung von prismatischen Werkstücken Im Wesentlichen erfolgt die Konstruktion der Durchdringung von prismatischen Werkstücken wie die Ermittlung der Schnittfläche bei prismatischen Werkstücken. Grundsätzlich ist es gleichgültig, in welcher Lage die Durchdringung dargestellt wird, doch sollte der durchdringende Körper normal zu einer der Hauptebenen liegen. Konstruktionsfolge: Zunächst werden die drei Ansichten des Grundkörpers und des durchdringenden Körpers sowie die Projektionshilfslinie gezeichnet. Nunmehr werden in dieser Ansicht die Durch- dringungspunkte nummeriert. Die Punkte 2, 3, 4 und 6, 7, 8 in der Vorderansicht ergeben zur Seitenansicht projiziert zwangsläufig schon sechs Durchdringungspunkte am Grundkörper. Die Punkte 1 und 5 der Vorderansicht werden in die Draufsicht projiziert und ergeben dort mit dem Grundkörper Schnittpunkte. Diese werden über die Projektionshilfslinie in die Seitenansicht umgelenkt und ergeben die beiden noch fehlenden Durchdringungspunkte in der Seitenansicht (Bild 2). Letztlich werden die so ermittelten Durchdringungspunkte geradlinig verbunden (Bild 3). Ausgangsbasis für die Ermittlung der Durchdringungspunkte ist immer jene Ansicht, in der die Querschnittsform des durchdringenden Körpers liegt (im vorliegenden Beispiel die Vorderansicht). Bild 1 Bild 2 Bild 3 MUSTER

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