Die Kranzform kann zylindrisch oder gering bombiert (gewölbt) sein. Die zylindrische Kranzform (Bild 17.2a) gewährleistet jedoch keinen exakten Spurlauf. Durch eine schwach bombierte Kranzform mit Wölbhöhe h (Bild 17.3) wird der Spurlauf des Riemens erzwungen. Bei Übersetzungen i > 1 : 3 braucht nur die größere Scheibe bombiert ausgeführt zu werden. Die Lauffläche des Kranzes ist feinzuschlichten (zu schleifen oder zu polieren), um eine rasche Abnützung des Riemens zu verhindern. Wellen müssen zueinander genau parallel und waagrecht eingerichtet und die Riemenscheiben genau ausgefluchtet sein. 17.1.2 Zweiteilige Riemenscheiben Zweiteilige Riemenscheiben (Bild 17.1b) wird man dort verwenden, wo das seitliche Aufschieben auf die Welle nicht möglich ist, z. B. bei nachträglicher Montage einer Riemenscheibe oder bei sehr schweren Scheiben. Solche Riemenscheiben werden in einem Stück gegossen, erhalten jedoch für die spätere Teilung (Sprengung) längs eines Armes eine Sprengleiste; entlang dieser erfolgt, nach der vollständigen Bearbeitung, die Trennung. Die Scheibenhälften werden durch Schrauben miteinander verbunden, während die unregelmäßig verlaufende Sprengfuge ein gutes Zusammenpassen sichert. Die Befestigung der Riemenscheiben auf der Welle kann mittels Passfedern oder Längskeilen erfolgen. Bei zweiteiligen Riemenscheiben wird die Passfedernut in der Nabe um 90° zur Teilfuge versetzt, während die Keilnut in der Teilfuge anzuordnen ist (Bild 17.1b). Flachriemenscheiben sind nach DIN 111 genormt. Das Normblatt enthält die festgelegte Durchmesserreihe der Riemenscheiben, die Hauptmaße der Kranzform und Hinweise für die Zuordnung der Riemenbreite zur Kranzbreite b (Bild 17.3). Werkstoff: Flachriemenscheiben werden je nach Riemengeschwindigkeit und Betriebsanforderungen aus Gusseisen (z. B. EN-GJL-250 nur für Riemengeschwindigkeiten v ≦ 35 m/s), Baustahl, Leichtmetall-Legierungen und Kunststoff gefertigt. Zweck der Zeichenaufgabe: Darstellung und Bemaßung einer Wechselriemenscheibe (Ausführung: Flachriemenscheibe) in einer Teilzeichnung. 1. Erstellen Sie im Format A3 die einzelnen Antriebsteile 1 bis 3: Teil 1 in Vorderansicht (Vollschnitt), Teil 2 in Vorderansicht (Halbschnitt und Gewinde aufgebrochen) und Seitenansicht, Teil 3 in Vorderansicht (im Bereich der Passfedernut aufgebrochen) und Schnitt A–A. 2. Bemaßen Sie die Einzelteile vollständig, tragen Sie Abmaße und Toleranzen (Passungen) sowie zweckentsprechende Oberflächenzeichen ein. Passungsliste ist anzulegen. 3. Ergänzen Sie das Schriftfeld und die Stückliste: Teil 1, Wechselriemenscheibe, Al-Guss Teil 2, Flanschnabe EN-GJL-250 Teil 3, Motorwelle, Rd35 ÖNORM EN 10060–E295 17 Riemenscheiben für Riementriebe 204 Riemenscheiben sind stets statisch und je nach Geschwindigkeit und Empfindlichkeit des Antriebs auch dynamisch auszuwuchten. ZA 60 Wechselriemenscheibe (Einzelteile) MUSTER
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