11.4 Rückstausicherung (siehe auch S. 329) Rückstauebene Als maßgebliche Rückstauebene bezeichnet man die höchste Ebene, bis zu der das Wasser durch einen Rückstau im Aufschließungskanal außerhalb des Grundstücks ansteigen kann (meistens Straßenkanal). In der ÖNORM B 2501 wird die maßgebliche Rückstauebene mit 15 cm über dem Niveau des gegen die Fließrichtung gesehenen nächsten Kanalschachtes mit offenem Gerinne oder Einlaufgitters angesetzt. Ist die maßgebliche Rückstauebene nicht offensichtlich erkennbar, muss diese unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten, wie Geländeanhöhen und Kuppen einerseits sowie Straßensenken, Unterführungen und Überschwemmungsgebiete andererseits, ermittelt werden. Rückstauverschluss Damit bezeichnet man eine Vorrichtung, die entweder direkt in einer Rohrleitung einer Entwässerungsanla- ge eingebaut oder in einem Bodenablauf oder einer Ablaufgarnitur integriert ist und Gebäude, d. h. Räu- me, die unterhalb der maßgeblichen Rückstauebene liegen, vor Rückstau schützt. 11.5 Rückstauhebeanlage (siehe auch S. 329) Eine Rückstauhebeanlage besteht aus einem Rückstauverschluss mit vorgeschaltetem Überlauf zur Abwasserhebeanlage mit Sammelraum. Dabei erfolgt die Entwässerung – ohne Rückstau über den Rückstauverschluss nur mittels Schwerkraft und ohne Fremdenergie, – bei Rückstau über die Abwassserhebeanlage mit Fremdenergie. Oberhalb der maßgeblichen Rückstauebene anfallendes Abwasser ist im freien Gelände in die Kanalisa- tion zu entwässern. Die folgende Abbildung zeigt die Ausführungsvarian- te einer Rückstauhebeanlage bei Sanierung im Altbestand, bei welcher eine wirtschaftliche Trennung der ober- und unterhalb der Rückstauebene anfallenden Abwässer nicht möglich ist. 11.6 Verlegen von Entwässerungsleitungen • Mindestnennweiten für Grund- und Sammelleitungen für Schmutz-, Regen- und Mischwasser: DN 100 316 11.4 Rückstausicherung/11.5 Rückstauhebeanlage Entwässerungsanlagen Tabelle 11.11: Abfluss Qmax von Grundleitungen für einen Füllungsgrad 80 % (h/d = 0,8) mit den zugehörigen Fließgeschwindigkeiten v Gefälle DN 100 DN 125 DN 150 DN 200 DN 250 DN 300 l Qmax v Qmax v Qmax v Qmax v Qmax v Qmax v cm/m l/s m/s l/s m/s l/s m/s l/s m/s l/s m/s l/s m/s 0,50 3,4 0,5 5,3 0,6 10,5 0,7 19,4 0,8 35,1 1,0 64,8 1,1 1,00 4,8 0,8 7,5 0,9 14,8 1,0 27,5 1,2 49,7 1,4 92,0 1,6 1,50 5,9 1,0 9,2 1,1 18,2 1,3 33,7 1,5 61,0 1,7 112,8 2,0 2,00 6,9 1,1 10,6 1,2 21,1 1,5 39,0 1,7 70,5 2,0 130,3 2,3 2,50 7,7 1,2 11,9 1,4 23,6 1,6 43,6 1,9 78,9 2,2 145,8 2,6 3,00 8,4 1,4 13,1 1,5 25,8 1,8 47,8 2,1 86,5 2,4 159,8 2,8 3,50 9,1 1,5 14,1 1,6 27,9 1,9 51,7 2,3 93,4 2,6 172,6 3,0 4,00 9,8 1,6 15,1 1,7 29,9 2,1 55,3 2,4 99,9 2,8 184,6 3,3 4,50 10,4 1,7 16,0 1,9 31,7 2,2 58,6 2,6 106,0 3,0 195,8 3,5 5,00 10,9 1,8 16,9 2,0 33,4 2,3 61,8 2,7 111,7 3,1 206,4 3,6 ANMERKUNG: Die Angaben der Werte basieren auf den Berechnungen nach Prandtl-Colebrook für eine betrieblich Rauheit der Rohrleitung von kb = 1,0 mm und einer Viskosität von reinem Wasser mit v = 1,31 · 10–6 m2/s. Abb. 1: Schema: Sanierung eines Altbestandes mit Rückstauhebeanlage, bestehend aus Abwasserhebeanlage mit nach- geschaltetem Rückstauverschluss und Rückstauschleife 1 Putzstück, 2 Rückstauhebeanlage bestehend aus 2a Überlauf, 2b Sammelraum als belüfteter Schacht, 2c Abwasserhebeanlage, 2d Rückstauverschluss, 3 Übergabeschacht mit offenem Gerinne, 4 öffentlicher Abwasserkanal, 5 Grundgrenze, 6 Rückstauschleife, 7 maßgebliche Rückstauebene, 8 Be- und Entlüftung, 9 Regenwas- ser-Fallleitung, 10 Schmutzwasser-Fallleitung, 11 Grundleitung Abb. 2: Schema: Fettabscheider mit Rückstausicherung, wobei der öffentliche Abwasserkanal mit ausreichendem Ge- fälle angeschlossen ist 1 Ruhewasserspiegel, 2 Putzstück, 3 Fettabscheider (FA), 4 Probenahme (P), 5 Rückstauhebeanlage, 6 Übergabeschacht mit offenem Gerinne, 7 öffentlicher Abwasserkanal, 8 maßgebliche Rückstauebene, 9 Grundgrenze, 10 Rückstauschleife, 11 Be- und Entlüftung MUSTER
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