10. Armaturen Es dürfen nur solche Armaturen verwendet werden, die beim sachgemäßen Öffnen keinen übermäßigen Druckabfall und beim sachgemäßen Schließen keine Druckstöße erzeugen, die zu einem Druckanstieg von mehr als 200 kPa (2 bar) führen könnten. Armaturen dürfen keine übermäßige störende Geräusche verursachen (gemäß ÖNORM EN 200). Armaturen können nach Grö ße sowie Material und Einsatzgebiet eingeteilt werden. • Schwerarmaturen werden im Großrohrleitungsbau eingesetzt, z. B. Schieber, Hydranten. • Gelbarmaturen sind meist aus Kupfer-Zink-Legierungen (Messing) gefertigt und werden vorwie- gend in der Gebäudeinstallation eingesetzt. • Feinarmaturen dienen zur Ausstattung von Sanitäreinrichtungen und sind verschieden beschichtet. Gefertigt werden diese Armaturen aus: Kupfer-Zink-Legierung (Messing) Kupfer-Zinn-Legierung (Bronze) Kupfer-Zink-Zinn-Legierung (Rotguss) Armaturen können auch nach ihrem Verwendungszweck eingeteilt werden. • Absperrarmaturen • Sicherungsarmaturen • Sicherheitsventil • Sicherheitsgruppe • Filter • berührungslose Armaturen • Auslaufarmaturen 10.1 Absperrarmaturen Nach Funktion und Aufbau unterscheidet man: • Hähne. Dies sind Absperrorgane, die als Dichtelement einen konischen oder kugelförmigen Innenteil besitzen, der als Küken bezeichnet wird. Durch eine 90°-Drehung wird dieses Organ geschlossen oder geöffnet. Durch die 90°-Drehung kommt es zu einer raschen Unterbrechung des Volumenstromes, was wiederum zu unzulässig ho- hen Druckschlägen in der Wasserleitungsinstallation führt. Deswegen sind Hähne als ausschließliche Absperrarmatur in Sanitärinstallationen nicht zulässig. Bei Niederdruckgasinstallationen ist ein rasches Schließen der Leitung durch einen Hahn jedoch von Vorteil. • Ventile. Dies sind Absperrorgane, die als Dichtelemente einen Ventilteller besitzen, der mit einer Spindel in Verbindung steht und durch Drehen dieser geöffnet oder geschlossen wird. Durch die Drehbewegung ist ein rasches Schließen nicht möglich, daher sind diese Organe für Sanitärinstallationen zulässig. Bei den Ventilen unterscheidet man zwischen Gerad- und Schrägsitzventilen. Bei den Geradsitzventilen wird das Wasser wesentlich stärker als bei den Schrägsitzventilen umgelenkt, wodurch sich sehr viel höhere Druckverluste und Geräusche im Geradsitzventil bilden. 304 10.1 Absperrarmaturen Armaturen Abb. 1: Kugelhahn 1 = Körper, 2 = Kugeldichtung, 3 = Kugel, 4 = Einschraubteil, 5 = Spindel, 6 = O-Ring, 7 = Griff, 8 = Schraube Abb. 2: Schrägsitzventil Abb. 3: Geradsitzventil Armaturen dienen in der Sanitärtechnik zum Regeln des Druckes und des Volumenstromes in den Rohrleitungen. Weiters werden Armaturen als Absperrorgane für Reparatur- und Wartungsarbeiten eingebaut. Armaturen werden auch für di- verse Wasserbehandlungsverfahren und zur Sicherung von Einbauten und des Installationssystems selbst eingebaut. Entnahmearmaturen verschiedener Art stellen eine weitere wichtige Gruppe dar. Absperrarmaturen Schieber Hähne Ventile MUSTER
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