280 7.1 Solaranlagen Alternativenergien Bei den sicherheitstechnischen Ausrüstungen von Sonnenheizungsanlagen sind die entsprechenden Bestimmungen der ÖNORM EN 12828 anzuwenden: • mindestens ein Sicherheitsventil unabsperrbar (Das Sicherheitsventil darf auch zum Kollektor unabsperrbar in einem frostsicheren Teil der Anlage angebracht werden.) • eine Ausdehnungs- und Druckhalteeinrichtung. (Das Membrandruck-Ausdehnungsgefäß ist bei Solaranlagen so zu bemessen, dass sowohl die thermische Ausdehnung des Wärmeträgerme- diums als auch der gesamte Kollektorinhalt bei Erreichen der Stillstandstemperatur aufgenommen werden kann.) • Thermometer (Vorlauf, Rücklauf) • Manometer • Druckprüfung. Die Druckprüfung ist mit dem 1,3fachen des vom Errichter angenommenen maximal zulässigen Betriebsdruckes (entspricht üblicherweise dem Ansprechdruck des Sicherheitsventiles) gemäß ÖNORM M 7731 durchzuführen. Berechnung des Expansionsgefäßes für Solaranlagen Je nach Lage und Art des Solarausdehnungsgefäßes ist sein Volumen so zu bemessen, dass der höchstzulässige Betriebsdruck bei maximaler Betriebstem- peratur mit Sicherheit nicht überschritten wird bzw. bei kalten Temperaturen im System keine unerwünschten Tiefdrücke entstehen. Ausdampfungen oder Luftdiffusionen in der Solaranlage sind die Folge. Zuschläge für Leckagen, Entgasungen, Wärmeträgervorlage sowie auch Schrumpfung des Wärmeträgers bei niederen Außentemperaturen sind zu berücksichtigen. Alle Solaranlagen sind auf eine Stillstandstemperatur von mindestens 140 °C zu bemessen, wobei bei höhe- ren Temperaturen zum Ausdehnungsvolumen der Inhalt der Kollektoren addiert werden muss. Folgende technische Daten sind für die Berechnung eines Sicherheitsexpansionsgefäßes maßgebend: • Anlageninhalt der Solaranlage in l • maximale Stillstandstemperatur in °C • statische Höhe in mWS (Höhe zwischen Expansionsgefäß und höchsten Punkt) • maximaler Betriebsdruck in bar (Öffnungsdruck des Sicherheitsventiles) Berechnung des Ausdehnungsvolumens VAusd = Ausdehnungsvolumen in l VAnl = Solaranlageninhalt in l bei 20 °C 0,186 = Ausdehnungsfaktor temperaturabhängig tzul = 140 °C (gültig nur bei Glykolgemisch 50%) incl. Zuschlag für Leckagen, Entgasung … Berechnung des Gasvordruckes Der Gasvordruck des Expansionsgefäßes für Anlagen mit einer maximalen Betriebstemperatur wird wie folgt berechnet: pgas = Überdruck in bar pstat = Hydrostatischer Druck über dem Expansionsgefäß in mWS 0,6 = Vordruckzuschlag 1,9 = Relativwert des Verdampfungsdruckes in bar Berechnung des maximalen Betriebsdruckes Herkömmliche Solaranlagen arbeiten mit einem maximalen Betriebsdruck von 6 bar Überdruck. Daher müssen auch alle Anlagenteile wie Kollektoren, Pumpen usw. entsprechend druckbeständig ausgeführt sein. Je höher der Ansprechdruck des Sicherheitsventiles ist, umso höher ist der Nutzeffekt des Sicherheitsexpansionsgefäßes. Abb. 1: Solarkreislauf mit Heizungssystem (Schema) Absorberfläche absorber surface Ansprechdruck des response pressure of the Sicherheitsventils safety valve Ausdehnungseinrichtung expansion device dampfförmiges Medium vaporous medium Druckhalteeinrichtung pressure maintaining device Schlechtwetterperiode spell of bad weather Stillstandstemperatur standstill temperature Temperaturdifferenz- temperature difference steuerung control Verdampfung evaporation VAusd = VAnl · 0,186 pgas = pstat + 0,6 + 1,9 MUSTER
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==