Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

274 6.6 Zirkulationsleitung Warmwasserbereitungsanlagen 2. Vereinfachtes Verfahren Dieses Verfahren ist für alle Anlagengrößen anwendbar, wobei es ohne großen Aufwand durchzuführen ist. Die Volumenströme aller Leitungsabschnitte werden einerseits von den Wärmeverlusten der Leitungsteile und andererseits von der Temperaturdifferenz des Warmwassers bestimmt. Man geht davon aus, dass die Warmwasserleitungen nach der Heizungsanlagenverordnung gedämmt sind. Daraus resultierend werden die Wärmeverluste der Leitungsabschnitte wie folgt angenommen: • qw, K Kellerverlegte Rohre mit 11 W/m • qw, S Schachtverlegte Rohre mit 7 W/m Die Abkühlungsverluste von Einbauten werden aufgrund ihres geringen Anteiles vernachlässigt. Die Abkühlung der Warmwasserleitung in Fließrichtung gesehen vom Trinkwassererwärmer in Richtung Zirkulationsleitung beträgt rechnerisch ∆ϑw 2 Kelvin. Daraus ergibt sich der Volumenstrom Vp der Zirkulationspumpe wie folgt: lW, K A lle Warmwasserleitungen, bei denen das Wasser zirkuliert (im Keller) lw, S A lle Warmwasserleitungen, bei denen das Wasser zirkuliert (im Schacht) Den Förderstrom erhält man in l/h, wenn man die spezifische Wärme des Wassers in Wh/kg · K (1,2), die Dichte in kg/l sowie die Länge in Meter einsetzt. Vd, Qd V Va, Qa Die Verteilung der Volumenströme bei Teilstrecken lässt sich mit einigen Gleichungen ermitteln, wenn der Förderstrom der Zirkulationspumpe bekannt ist. Die Gleichung für den Volumenstrom im Durchgang lautet: oder Vd = V – Va Die Gleichung für den Volumenstrom des abzweigenden Astes lautet: V Volumenstrom, der zum Abzweig führt Va Volumenstrom, der in abzweigenden Teil führt Vd Durchgangswegvolumenstrom Qa Wärmeverlust, der beim abzweigenden Warmwasserast entsteht Qd S umme aller Wärmeverluste, die bei der Warmwasserleitung nach dem entsprechenden T-Stück entste- hen, die vom zirkulierenden Wasser abgegeben werden. Bei Zirkulationsleitungen soll eine lichte Weite von 10 mm nicht unterschritten werden. Die Fließgeschwindigkeit bei Zirkulationsleitungen soll aus ökonomischen Gründen zwischen 0,2 bis 0,5 m/s liegen. Bei Leitungen, die der Zirkulationspumpe näher liegen, kann es jedoch Fließgeschwindigkeiten bis zu 1 m/s geben. Förderhöhe ∆pp der Zirkulationspumpe Die Zirkulationspumpe muss für den hydraulisch ungünstigsten Teil des Warmwassers- bzw. Zirkulationssystems ausgelegt werden. Meist wird es sich dabei um das weitest entfernte Teilstück handeln. Um die Einzelwiderstände wie Knie, Bögen, T-Stücke zu berücksichtigen, kann man überschlägig einen Zuschlag von 20 % bis 40 % der gesamten Rohrreibung zuschlagen. Druckverluste in Armaturen wie ∆pRV Rückflussverhinderer ∆pTH Zirkulationsregulierventil (thermostatisch) ∆pAP z. B. Apparatewiderstände wie Wärmetauscher müssen gesondert berücksichtig werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn man die Kenndaten des Herstellers zur Verfügung hat. Somit kann man die Zirkulationspumpe mit nachfolgender Formel berechnen: 3. Differenziertes Verfahren Das differenzierte Verfahren ist für alle Anlagengrößen anwendbar, um eine möglichst genaue Berechnung, die der Wirklichkeit entspricht, zu erhalten. Vp = lw, K · qw, k + lw, S · qw, S ρ · c · ∆ϑw Vd = V · Qd Qa + Qd Va = V · Qa Qa + Qd ∆pp = 1,2 … 1,4 · (Σ l R) + Σ ∆pRV + ∆pTH + ∆pAp MUSTER

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