Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

273 WASSERINSTALLATION Warmwasserbereitungsanlagen 6.6 Zirkulationsleitung 6.6 Zirkulationsleitung Diese Rohrleitung stellt eine Verbindung zwischen Warmwasserentnahmestelle und Wassererwärmer dar. Die Zirkulationsleitung hat die Aufgabe, eine Wasserzirkulation zwischen der Warmwasserentnahmestelle und dem Warmwasserspeicher herzustellen. Die Wasserzirkulation bzw. Fließgeschwindigkeit in der Zirkulationsleitung soll nur so hoch sein, dass die Wärmeverluste in der Warmwasserleitung ergänzt werden. Normalerweise reicht eine fünffache Umwälzung des Zirkulationswassers in der Stunde, um die Abkühlungsverluste auszugleichen. Eine Pumpe wird für die Umwälzung des Wassers in die Zirkulationsleitung eingebaut. Um die Wärmeverluste möglichst gering zu halten, soll die Warmwasserleitung wie auch die Zirkulationsleitung mit einer effizienten Wärmeisolierung versehen werden. Um eine Durchmischung des Warmwassers im Speicher zu verhindern, soll der Zirkulationsanschluss möglichst im oberen Bereich des Speichers liegen. Die Zirkulationspumpe ist nach der ungünstigsten Rohrlänge auszulegen. Einzel- und Sonderwiderstände sind zusätzlich zu berücksichtigen. Bei der Pumpenauslegung ist darauf zu achten, dass mit niedrigeren Fließgeschwindigkeiten und niedrigeren Rohrreibungen gearbeitet wird. Bei größeren Anlagen wird es notwendig sein, bei den einzelnen Abzweigungen der Zirkulationsleitungen für den hydraulischen Abgleich Strangregulierventile einzubauen. 6.6.1 Berechnung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen Aufgrund des Legionellenwachstums in Trinkwassererwärmungsanlagen bzw. in Zirkulationssystemen ist es notwendig, entsprechende Berechnungsverfahren anzuwenden. Beim DVGW-Arbeitsblatt W553 beruht das Berechnungsverfahren auf den Wärmeverlusten des Anlagensystems. Durch die Berechnung soll gewährleistet werden, dass an keiner Stelle des Warmwassersystems die Abkühlung größer als 5 K ist. Um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, wird zwischen drei Berechnungsverfahren unterschieden: 1. Kurzverfahren Dieses Verfahren ist speziell für kleine Anlagen im Ein- bzw. Zweifamilienwohnbereich geeignet. Bei diesem Verfahren müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, wobei dann jedoch auf eine aufwändige Berechnung verzichtet werden kann. Um dieses Verfahren anwenden zu können, müssen nachfolgende Bedingungen erfüllt werden: • Bei einem eingebauten Rückflussverhinderer darf der Druckverlust nicht größer als 3 kPa sein. • Die längste Zirkulationsleitung darf höchstens 20 Meter betragen. • Die Warmwasserleitung, die vom zirkulierenden Wasser betroffen ist, darf insgesamt max. 30 Meter betragen. Bei diesen Anlagen ist die Zirkulationsleitung mit einer Mindestnennweite (Innendurchmesser) von 10 mm auszuführen. Die Zirkulationspumpendimension ist mit einer Mindestnennweite von 15 mm auszuführen. Die Zirkulationspumpe muss mit einem Mindestdurchfluss von 0,2 m3/h und einer Mindestförderhöhe von 1 m ausgelegt werden. Der Vorteil einer Zirkulationsleitung liegt darin, dass ständig warmes Wasser an den Entnahmestellen zur Verfügung steht, ohne dass der gesamte Wasserinhalt der Warmwasserleitung heruntergelassen werden muss. PI TI Abb. 1: Schema einer Zirkulationsleitung Abkühlungsverluste cooling losses Strangregulierventil pipe regulating valve Warmwasserleitung hot water pipe Zeitschaltuhr time-clock Zirkulationsanschluss circulation connection Zirkulationsleitung circulation pipe MUSTER

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