267 WASSERINSTALLATION Warmwasserbereitungsanlagen 6.3 Bemessung von Warmwasserbereitern 6.3 Bemessung von Warmwasserbereitern Für Wohnungen ist der maximale Wärmebedarf im Wesentlichen durch die Zahl der Badewannen oder Brausen bestimmt, während der Warmwasserbedarf für Küchenzwecke, Waschbecken usw. vernachlässigt werden kann. Die Gleichzeitigkeit der Wasserentnahme ist bei größeren Anlagen gegenüber kleineren im Verhältnis geringer. Am ungünstigsten ist die Lage im Einfamilienhaus. Hier muss der Speicherinhalt einer Zentralanlage relativ am größten sein. Die Bevorratung für das Speichersystem beim Einfamilienhaus muss mindestens für zwei aufeinander folgende Wannen- oder Brausebäder ausreichen. Bei der Annahme, dass man bei einem Wannenbad 170 Liter Wasser mit einer Temperatur von 40 °C benötigt und man die Warmwassermenge von zwei aufeinander folgenden Wannenbädern bereitstellen soll, ergibt sich bei einer Kaltwassertemperatur von 10 °C und einer Speichertemperatur von 60 °C nachfolgende Speichergröße: Bemessung nach Sander Die Grundgleichung lautet: PWW = Wärmeleistung in kW K = Personen je Haushalt (31/2) in P/Haushalt wBD = Warmwasserbedarf in l/P c = spez. Wärme in kJ/kg K tz = Zapftemperatur (45 °C) in °C tk = Kaltwassertemperatur (10 °C) in °C e = Beiwert für WW-Erzeugungssysteme 0,33 für Speichersysteme 0,50 für Durchlaufsysteme φn = [phi] Gleichzeitigkeitsfaktor f1 = Wohngrößenfaktor f2 = Lebenshaltungsfaktor a = Beiwert für Wärmeverluste 1,15 als Richtwert 6.3.1 Speichersystem In der Praxis kann die Formel nach Sander vereinfacht mit n Normalwohneinheiten, Wohngrößenfaktor = 1, und 31/2 Personen je Wohneinheit angewendet werden. daraus: für Wannenvollbäder: für Brausebäder: Heizleistung des Kessels Die Kesselleistung für zentrale Warmwasserversorgungsanlagen wird nach der oben angeführten Gleichung abhängig von der Aufheizzeit ZA und den BeBei diesem Berechnungsverfahren wird die Wärmeleistung und nicht der Wasserbedarf ermittelt. mW = mK · (ϑM – ϑK) (ϑW – ϑM) mW = 170 · 2 · (40 – 10) (60 – 10) = 204 l PWW = e · wBD · K · c · (tz – tk) · φn · f1 · f2 · a 3600 Tabelle 6.13: Gleichzeitigkeits-, Wohngrößen- und Lebenshaltungs-Faktor Gleichzeitigkeitsfaktor Wohngrößen- Lebenshaltungs- (n = Anzahl der Wohnungen) faktor faktor n φn n φn Zimmer f1 f2 1 1,15 15 0,44 1 0,8 niedrig 0,8 2 0,86 18 0,42 2 – 3 0,9 mäßig 0,9 3 0,73 20 0,40 31/2 1,0 normal 1,0 4 0,65 25 0,38 4 – 6 1,1 gehoben 1,1 5 0,60 30 0,36 7 – 8 1,2 hoch 1,2 6 0,56 40 0,34 9 – 10 1,3 7 0,53 50 0,32 8 0,50 60 0,31 9 0,48 80 0,29 10 0,47 100 0,28 12 0,47 150 0,26 PWW = e · wBD · K · c · (tz – tk) · φn · f1 · f2 · a 3600 PWW = 8 · n · φn PK = PWW · ZB ZA + ZB Heizleistung = Wärmeleistung x Betriebszeit (Spitzenbedarf) Aufheizzeit + Betriebszeit (Spitzenbedarf) PWW = 4 · n · φn PWW = 0,33 · 140 · 31/2 · 4,2 · (45 – 10) · 1 · 1 · 1 · 1,15 3600 = 7,6 kW Beim Speichersystem ist der stündliche Spitzenbedarf für die Bestimmung des notwendigen Speichervolumens und der erforderlichen Kesselleistung zu berechnen. MUSTER
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