Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

246 4.1 Versorgungsleitung/4.2 Anschlussleitung Öffentliche Wasserversorgung 4.1 Versorgungsleitung Versorgungsleitungen dienen zum Transport des Wassers von der Wassergewinnung (Quelle, Brunnen) bis zu den Anschlussstellen der Anschlussleitungen. Die Rohrleitungen im Versorgungsgebiet sind wegen der rechtlichen Verhältnisse und im Interesse der Wartung im Allgemeinen auf öffentlichem Gut zu verlegen. Die Planung und Ausführung von Versorgungsleitungen ist in Normen und Richtlinien geregelt. Die Leitungen können je nach örtlichen Gegebenheiten in unterschiedlicher Form ausgeführt werden: • Verästelungsnetz. Beim Verästelungsnetz zweigen die Nebenleitungen von einer Hauptleitung ab, die sich je nach Straßen weiter verzweigen. Das Wasser kann nur in eine Richtung fließen, daher ist dieses Rohrnetz sehr unsicher im Betrieb. Würde im vorderen Bereich einer Leitung ein Rohrbruch auftreten, so müsste der gesamte hintere Teil gesperrt werden. • Ringnetz. Beim Ringnetz kann das Wasser in bei- de Richtungen strömen, daher hat dieses Netz eine hohe Betriebssicherheit. Im Falle eines Rohrbruches braucht nur ein Leitungsstück gesperrt zu werden. Die Versorgung des restlichen Netzes wäre gesichert. Der zu erwartende Mindestversorgungsdruck für ein Objekt ist beim jeweiligen WVU zu erfragen. 4.2 Anschlussleitung Als Anschlussleitung wird der Leitungsteil von der Versorgungsleitung bis zur Verbindungsstelle der Wasserzähleranlage bezeichnet. In der ÖNORM EN 805 wird die Anschlussleitung außerhalb des Gebäudes geregelt. Der Bereich nach dem Gebäudeeintritt wird in der ÖNORM EN 806 geregelt. Teile, die in diesen beiden Normen nicht geregelt sind, werden in der ÖNORM B 2538 behandelt. Jedes Grundstück soll nur mit einer Anschlussleitung versorgt werden. Die Anschlussleitung muss vermessen und in Pläne eingetragen werden. Es ist unzulässig, eine Verbindung zwischen Anschlussleitung und Eigenwasserversorgung herzustellen. Es muss am Anfang jeder Trinkwasserinstallation ein Rückflussverhinderer eingebaut werden, um ein Rückfließen des bereits abgegebenen Wassers in die Versorgungsleitung zu verhindern. Es kann aber auch im Wasserzähler ein Rückflussverhinderer eingebaut werden. Es ist eine Absperrvorrichtung unmittelbar nach der Versorgungsleitung (Anbohrarmatur, Anbohrhahn, Schieber u. dgl.) mit oder ohne Einbaugarnitur einzubauen. Absperrvorrichtungen in der Anschlussleitung sollen im geöffneten Zustand einen freien, geradlinig verlaufenden Durchfluss ermöglichen. Straßenkappen sind so auszuwählen, dass diese der Verkehrsbelastung standhalten. Bei der Einbaugarnitur ist die Schlüsselstange so einzustellen bzw. abzulängen, dass diese 10 cm bis 15 cm unterhalb der Straßenoberkante endet. Unmittelbar nach Eintritt der Leitung in das Gebäude ist der Wasserzähler unterzubringen. Der Wasserzähler soll gegen Frost, Hitze und mechanische Beschädigungen geschützt sein. Bei der Montage ist darauf zu achten, dass möglichst bequem abgelesen werden kann. Die Anschlussleitung soll mind. 1,50 m tief verlegt sein. Anschlussleitungen sollen vorzugsweise in Schutzrohren geführt werden. Bei Bauwerken soll die Anschlussleitung mittels Rohrdurchführung in das Bauwerk geführt werden, so dass Niederschlag und Grundwasser nicht in das Gebäude eindringen können. Anschlussleitungen mit all ihren Rohrleitungsteilen müssen mindestens eine innere Lichte von 20 mm aufweisen. Alle Anschlussteile müssen mind. den höchsten Systembetriebsdruck (MDP) standhalten, mindestens jedoch 1000 kPa (10 bar). Falls es erforderlich ist, kann der Wasserzähler auch in einem Schacht untergebracht werden. Schächte können aus Stahlbeton, Kunststoff oder vor Ort aus Mauerwerk oder Beton hergestellt werden. Abb. 1: Schema einer Anschlussleitung Brunnen well Eigenwasserversorgung one’s own water supply gleichmäßige Qualität uniform (or: equivalent) quality Liegenschaftseigentümer real estate owner Norm standard öffentliche Wasserversorgung public water supply Quelle spring; fountain Ringnetz ring main (or: system) Rohrbruch pipe break (or: burst) Verästelungssystem branching system (or: network) Versorgungsgebiet supply area Wassergewinnung water gain Wasserübergabestelle water transfer spot Wasserversorgungs- water supply company unternehmen MUSTER

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