236 3.1 Saughöhe/3.2 Praktische Saughöhe Eigenwasserversorgung Im Gegensatz zum Kochen oder Sieden, hervorgerufen durch Wärmezufuhr oder Absenken des statischen Druckes in der Flüssigkeit, ist Kavitation eine örtliche Verdampfung der Flüssigkeit, die durch eine hydrodynamische Druckabsenkung verursacht wird. Die entstehenden Dampfblasen werden von der Strömung mitgenommen und fallen implosionsartig zusammen, wenn der Druck wieder über den Dampfdruck ansteigt. Einige Werte zur Saughöhenverminderung in Abhängigkeit von der Temperatur: 3.1.3 Dichteeinfluss Die theoretische Saughöhe von Pumpen beträgt nur dann 10 m, wenn die Dichte der Flüssigkeit gleich der des Wassers ρ = 1 kg/dm3 oder 1000 kg/m3 beträgt. Wie wir schon bei der Ermittlung des Luftdruckes ge- sehen haben, ist die Flüssigkeitssäule, die der Luftdruck erzeugt, von der Dichte abhängig. 3.2 Praktische Saughöhe HS In der Praxis kann die theoretische Saughöhe nicht erreicht werden, da • am Saugstutzen der Pumpe kein absolutes Vakuum erzeugt werden kann, • die Rohrreibungsverluste berücksichtigt werden müssen, • die Formstücke und Armaturen (Saugkorb) Einzelwiderstände darstellen. Für übliche und kleinere Anlagen kann die Saughöhenverminderung mit ca. 3 m angenommen werden. Beispiel: Eine Oberwasserpumpe soll auf 1500 m Seehöhe montiert werden. Laut Firmenangaben kann die praktische Saughöhe bis 200 m Seehöhe mit 7,0 m angenommen werden. Wie groß ist die praktische Saughöhe unter Berücksichtigung der Saughöhenverminderung? Saughöhenverminderung in 1500 m um 1,3 m (laut Tab. 3.1) 7,00 – 1,3 = 5,7 m 3.3 Förderhöhe H Um eine Pumpe auswählen zu können, muss neben dem Förderstrom V . auch die Förderhöhe H einer Pumpe rechnerisch ermittelt werden. Es muss neben dem Förderstrom die Anlagen-Förderhöhe (Anlagenkennlinie) für das jeweilige Rohrnetz bekannt sein, um die richtige Pumpe auswählen zu können. Bei einer Hauswasseranlage kann man die Förderhöhe der Pumpe wie folgt überschlägig berechnen. 3.3.1 Einschaltförderhöhe HE 3.3.2 Ausschaltförderhöhe HA Hgeo = geodätische Höhe (senkrechter Höhenunterschied) Hsgeo = Höhenunterschied vom Wasserspiegel bis zur Pum- penachse (bei Oberwasserpumpen) Hdgeo = bei Oberwasserpumpen vom Druckstutzen bis zum höchsten Auslauf, bei Unterwasserpumpen vom Wasserspiegel bis zum höchsten Auslauf Hfl = Fließdruckhöhe (10 – 20 m) hstr = Strömungsverlusthöhen ca. hstr = 0,1 m/m . l hga = als Strömungsverlusthöhen sind Armaturen wie WZ, Filter, Aufbereitung usw. gesondert einzuset- zen (2 – 5 m) ∆H = Schaltdifferenz (beträgt ca. 10 – 15 mWS, nur bei Pumpen mit Windkesseln zu berücksichtigen) HE = ist jene Druckhöhe, die notwendig ist, damit an der ungünstigsten Entnahmestelle der Mindestfließdruck gewährleistet ist HA = die Ausschaltförderhöhe ist um die Schaltdifferenz höher als die Einschaltförderhöhe bei 40 °C ca. 0,8 m bei 45 °C ca. 1,0 m bei 50 °C ca. 1,7 m bei 60 °C ca. 3,0 m bei 70 °C ca. 5,0 m bei 90 °C ca. 7,0 m Tabelle 3.2: Saughöhen pb = 101 337,00 Pa = 1 013 mbar = 1,013 bar 10,336 : 13,6 = 0,76 m pb = h . ρ . g HE = Hsgeo + Hdgeo + Hfl + hstr + (hga) HA = HE + ∆H Aufbereitung treatment Ausschaltförderhöhe switch-off discharge head Dichteeinfluss density influence Einschaltförderhöhe starting discharge head Förderstrom rate of flow hydrodynamische hydrodynamic pressure Druckabsenkung reduction praktische Saughöhe practical suction head überschlägig berechnen calculate approximately Windkessel air receiver pb = 10,336 m . 1000 kg . 9,81 m = 101 337,00 m . kg . m = m3 s2 m3 . s2 = 101 337,00 m . kg = 101 337,00 N = 101 337,00 Pa m2 . s2 m2 pb = 0,76 m . 13 600 kg . 9,81 m = 101 396,16 m . kg . m = m3 s2 m3 . s2 = 101 396,16 m . kg = 101 396,16 N = 101 396,16 Pa m2 . s2 m2 pb = 101 396,16 Pa = 1 013 mbar = 1,013 bar MUSTER
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