Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

233 WASSERINSTALLATION Pumpen 2.3 Druckerhöhungsanlagen 2.3 Druckerhöhungsanlagen Diese sind erforderlich, wenn der Mindestversorgungsdruck kleiner als der erforderliche Betriebsdruck ist. Druckerhöhungsanlagen haben die Aufgabe, den Differenzdruck zwischen Mindestversorgungsdruck und erforderlichem Betriebsdruck der Anlage zu erzeugen. Dieser Differenzdruck wird auch als Plusdruck bezeichnet. Der Plusdruck ist erforderlich, wenn • mehrgeschoßige Häuser versorgt werden müssen (getrennte Rohrsysteme), • im Versorgungsnetz Druckschwankungen unter dem erforderlichen Betriebsdruck häufiger auftreten (gemeinsames Rohrsystem, Drucke meist < 6 bar). Bei diesen Anlagen kann es vorkommen, dass der Versorgungsdruck nur für die Spitzenverbrauchszeiten, die im Netz zu einem zu geringen Versorgungsdruck führen, erhöht werden muss. Wird durch die Druckerhöhungspumpe ein Über- druck von maximal 6 bar erzeugt, kann für die ge- samte Anlage ein gemeinsames Rohrnetz errichtet werden. Wird ein höherer Druck als 6 bar benötigt, ist es empfehlenswert, getrennte Rohrsysteme zu errichten. Dabei wird so vorgegangen, dass die Entnahmestelle ohne Druckerhöhung und jene mit Druckerhöhung mit eigenen Leitungsteilen versorgt werden. Notwendige Ausstattung: • Wassermangelsicherung saugseitig (Die Pumpe schaltet bei Wassermangel ab.) • Druckschalter (Die Pumpe schaltet je nach Druck ein und aus.) • Manometer Druckerhöhungsanlagen werden meist als kompakte Einheiten vom Hersteller geliefert, die dann nur mehr vom Installateur entsprechend den Aufstellungsrichtlinien montiert werden. Eine absperrbare Umgehungsleitung wird in den meisten Fällen zweckmäßig sein. Auf Grund der Betriebssicherheit wäre es von Vorteil, die Druckerhöhungsanlage mit mindes tens zwei Pumpen auszustatten. Meist ist die Anlage mit einem Membranwindkessel ausgestattet, so dass die Pumpe nicht bei jeder Wasserentnahme anspringt. Eine weitere Regelmöglichkeit ist eine drehzahlgeregelte Dauerlaufpumpe. Beispiele: 1. Der Mindestversorgungsdruck ist Hv laut WVU 3,2 bar in Höhe der Anschlussleitung, der höchste Auslauf im Gebäude ist 28 m über der Versorgungsleitung. Die ungünstigste Rohrlänge beträgt 45 m. Ein Wasserzähler ist in die Leitung eingebaut. Der Mindestfließdruck Hfl soll 1,2 bar betragen. a) Ist eine Druckerhöhung in der Anlage erforderlich? b) Wie hoch muss der Plusdruck sein? c) Bis zu welchem Geschoß kann die Versorgung ohne Druckerhöhung erfolgen, wenn die Geschoßhöhe 3 m beträgt? Es ist eine Druckerhöhung erforderlich, weil der Versorgungsdruck nicht ausreicht. Drei Geschoße können ohne Druckerhöhungsanlage versorgt werden. Aufstellungsrichtlinien installation guidelines Druckerhöhungsanlage pressure rising installation Druckschalter pressure switch Druckschwankung pressure fluctuation getrennte Rohrsysteme separate pipe systems kompakte Einheit compact unit Membranwindkessel diaphragm air receiver Plusdruck plus pressure Regelmöglichkeit control possibility (or: chance) Umgehungsleitung by-passing pipe Versorgungsdruck supply pressure Wassermangelsicherung low water control system Abb. 1: Druckerhöhungsanlage Geschoße = verfügbare Betriebsdruckhöhe (Hb) = 3 m pro Geschoß Geschoß = 10,5 = 3,5 3 HPlusdruck = HGebäude – Hv HPlusdruck = 49,5 – 32 = 17,5 m Hb = Hv – Hfl – hstr – hWZ Hb = 32 – 12 – 4,5 – 5 = 10,5 m HGebäude = Hgeo + Hfl + hstr + hWZ HGebäude = 28 + 12 + (45 . 0,1) + 5 = 49,5 m MUSTER

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