220 1.11 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen Wasser 1.11.18 Vereinfachtes Berechnungsverfahren der Rohrinnendurchmesser gemäß ÖNORM EN 806-3 Die ÖNORM EN 806-3 ist für Trinkwasserinstallatio- nen innerhalb von Gebäuden und Grundstücken anzuwenden. Dieses vereinfachte Berechnungsverfahren wird für die Bemessung von Rohren für Trinkwasser-Normalinstallationen angewendet. Das vereinfachte Verfahren wird für Warm- als auch für Kaltwasserleitungen in gleicher Weise angewen- det. Zirkulationsleitungen können nicht mit diesem Berechnungsverfahren bemessen werden, da diese anderen hydraulischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen. Dieses Berechnungsverfahren ist auch nicht geeignet für Spezial-Installationen wie für Brandschutzanlagen, Großgebäudeanlagen, Gewerbe- und Industrieanlagen usw. Spezial-Installationen sind mit national anerkannten Methoden differenziert zu berechnen. Falls für eine entsprechende Gebäudehöhe nur ein geringer Ruhedruck zur Verfügung steht, ist es notwendig, den Druckverlust mit einem differenzierten Berechnungsverfahren durchzuführen bzw. zu überprüfen, um den entsprechenden Mindestfließdruck an den Entnahmestellen zu gewährleisten. Druckbedingungen an den Entnahmestellen: Ruhedruck: max. 500 kPa (5 bar) Garten bzw. Garagen max. 1000 kPa (10 bar) Fließdruck: min. 100 kPa (1 bar) Wenn einige Armaturen – wie z. B. thermisch gesteuerte Mischer – einen höheren Fließdruck benötigen, so ist dies bei den Berechnungen zu berücksichtigen. Tabelle 1.16: Definitionen und Begriffe Benennung Zeichen Einheit Erklärung (Definition) Ruhedruck PR Pa Statischer Druck an einer Messstelle in der Trinkwasseranlage, wenn kein Wasser fließt. Fließdruck PFl Pa Statischer Druck an einer Messstelle in der Trinkwasseranlage, während Wasser fließt. Mindestfließdruck Pmin Fl Pa Erforderlicher statischer Druck an der Anschlussstelle einer Wasserentnahmearmatur bei ihrem Entnahmearmaturendurchfluss. Druckdifferenz, Druckverlust ∆p Pa Druckunterschied zwischen zwei Punkten in der Trinkwasser-Installation, hervorgerufen durch Rohrreibung und Einzelwiderstände. Druckverlust aus geodätischem ∆pe Pa – Höhenunterschied Fließgeschwindigkeit v m/s – Durchfluss, Volumenstrom Q l/s Quotient aus Wasservolumen, das einen bestimmten Fließ- m3/h querschnitt durchfließt, und der dazu benötigten Zeit. Mindest-Entnahmearmaturendurchfluss Qmin l/s Entnahmedurchfluss, der zur Gebrauchstauglichkeit der Armatur gerade noch ausreicht. Entnahmearmaturendurchfluss QA l/s Berechnungsdurchfluss für eine geöffnete Entnahmeeinrichtung. Summendurchfluss QT l/s Σ QA, Summe aller Entnahmearmaturendurchflüsse Spitzendurchfluss QD l/s Für die hydraulische Berechnung maßgebender Durchfluss, unter Berücksichtigung der während des Betriebs auftretenden wahrscheinlichen Gleichzeitigkeit der Wasserentnahme. Rohrleitungslänge l m – Innendurchmesser des Rohres di mm – Außendurchmesser des Rohres da mm – Wandstärke des Rohres s mm – Belastungswert (Loading unit) LU 1 Faktor, der den Mindest-Entnahmearmaturendurchfluss, die Benutzungsdauer und die Häufigkeit der Benutzung berücksichtigt. Ein Belastungswert (1 LU) entspricht einem Entnahmearmaturendurchfluss QA von 0,1 l/s. MUSTER
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==