211 WASSERINSTALLATION Wasser 1.11 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen 1.11.17 Berechnung der Rohrnennweiten gemäß DIN 1988-300 Mit diesem Berechnungsverfahren soll sichergestellt werden, dass bei Kalt- und Warmwasserleitungen bei Spitzenbelastungen der Systeme der Mindestdurchfluss an allen Entnahmestellen bei den kleinstmöglichen Innendurchmessern sichergestellt ist. Das differenzierte Berechnungsverfahren gemäß DIN 1988-300 ist für alle Gebäudearten anzuwenden. Sofern der Versorgungsdruck ausreicht und die Hygiene sichergestellt ist, können die Kalt- und Warmwasserleitungen für Wohngebäude bis sechs Wohnungen mit der ÖNORM EN 806-3 bestimmt werden. Rohrreibung In geraden Rohrstücken wird der Druckverlust mit nachfolgender Formel berechnet: ∆pR = R · l R … Rohrreibungsdruckgefälle l … Rohrlänge R = λ 1 di ρ 2 v2 λ … Rohrreibungszahl di … Rohrinnendurchmesser ρ … Dichte des Wassers v … Strömungsgeschwindigkeit Die Rohrreibungszahl λ wird für die laminare Strö- mung mit nachfolgender Gleichung berechnet: λ = 64 Re λ … Rohrreibungszahl Re … die Reynolds-Zahl Re = v di ν v … Strömungsgeschwindigkeit di … Rohrinnendurchmesser ν … kinematische Viskosität Einzelwiderstände Für Einzelwiderstände wird der Druckverlust mit nachfolgender Formel berechnet: ∆pE = Σ ξ ρ 2 v2 ∆pE … Druckverlust durch Einzelwiderstände ξ … Zeta-Werte Widerstandsbeiwert (Herstellerangaben) ρ … Dichte des Wassers v … Strömungsgeschwindigkeit Folgende Schritte sind bei der Ermittlung der Rohrdurchmesser aller Teilstrecken durchzuführen: 1. Für jeden Auslauf ist der Berechnungsdurchfluss zu ermitteln, sowie die Summendurchflüsse jeder Teilstrecke. 2. Die Spitzendurchflüsse sind zu errechnen. 3. Die Rohrreibungsdruckgefälle für alle Teilstücke sind zu ermitteln. 4. Für die weitest entfernte Entnahmestelle ist der Rohrdurchmesser festzulegen. 5. Die Druckgefälle für den nächst ungünstigen Strömungsweg sind zu ermitteln und dann ist der Rohrdurchmesser zu wählen. 6. Der letzte Schritt ist zu wiederholen bis der Rohrdurchmesser aller Teilstrecken bekannt ist. Berechnungsdurchfluss Der Berechnungsdurchfluss V . R ist ein angenomme- ner Durchfluss für den Berechnungsgang. Er kann ein Mittelwert z. B. bei Mischbatterien, aber auch ein Mindestwert bei Entnahmearmaturen mit Durchflussreglern sein. Als Mittelwert ergibt sich der Berechnungsdurchfluss mit nachfolgender Formel. V . R = V . min + V . O 2 V . R … Berechnungsdurchfluss V . min … Mindestdurchfluss V . O … oberer Durchfluss Die Angaben der Armaturenhersteller bezüglich Berechnungsdurchflüsse und Mindestfließdrücke für die Bemessung der Rohrdurchmesser sind zu berücksichtigen. Berechnungsverfahren Rohrreibung Einzelwiderstände Summendurchfluss Spitzendurchfluss Druckgefälle für die Rohrreibung Mindestversorgungsdruck Druckverluste in Armaturen und Geräte Berechnungsdurchfluss MUSTER
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