1.11.8 Belastungsprüfung Sind bei der Dichtheitsprüfung nach der Variante 1 bzw. Variante 2 keine Undichtheiten festzustellen, sind die Verbrauchsleitungen mit dem Prüfmedium langsam auf einen Prüfdruck von 300 kPa (3 bar) zu bringen, die Anzeigegenauigkeit des Druckmessgerätes muss mindestens 10 kPa (100 mbar) betragen. Auf den Temperaturausgleich des Mediums ist Rücksicht zu nehmen. Nach Erreichen des Prüfdruckes oder einem Nachfüllen bei temperaturbedingtem Druckabfall beginnt die Belastungsprüfung. Die Prüfdauer hat mindestens 10 Minuten zu betragen. Bei Auftreten eines Druckabfalles ist die Ursache festzustellen und der Mangel zu beheben. Eine erneute Belastungsprüfung ist danach durchzuführen. 1.11.9 Zweistufige Druckprüfung für Rohre > DN 50, DN/OD 63 Dichtheitsprüfung Die Verbrauchsleitungen sind mit dem Prüfmedium langsam auf einen Prüfdruck von 15 kPa (150 mbar) zu bringen. Die Anzeigegenauigkeit des Druckmessge- rätes oder Standrohres muss mindestens 0,1 kPa (1 mbar) betragen. Auf den Temperaturausgleich des Mediums ist Rücksicht zu nehmen. Nach Erreichen des Prüfdruckes oder einem Nachfüllen bei temperaturbedingtem Druckabfall beginnt die Dichtheitsprüfung. Die Prüfdauer hat mindestens 90 Minuten zu betragen. Bei Auftreten eines Druckabfalles ist die Ursache festzustellen und der Mangel zu beheben. Eine erneute Dichtheitsprüfung ist danach durchzuführen. Belastungsprüfung Sind bei der Dichtheitsprüfung keine Undichtheiten festzustellen, sind die Verbrauchsleitungen mit dem Prüfmedium langsam auf einen Prüfdruck von 100 kPa (1 bar) zu bringen, die Anzeigegenauigkeit des Druckmessgerätes muss mindestens 5 kPa (50 mbar) betragen. Auf den Temperaturausgleich des Mediums ist Rücksicht zu nehmen. Nach Erreichen des Prüfdruckes oder einem Nachfüllen bei temperaturbedingtem Druckabfall beginnt die Belastungsprüfung. Die Prüfdauer hat mindestens 10 Minuten zu betragen. Bei Auftreten eines Druckabfalles ist die Ursache festzustellen und der Mangel zu beheben. Eine erneute Belastungsprüfung ist danach durchzuführen Kunststoffrohre Kunststoffrohre dehnen sich aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften für eine begrenzte Zeitdauer aus, wenn sie mit Druck beaufschlagt werden. Dies beeinflusst das Prüfergebnis. Wenn die Ausgleichstemperatur des Kunststoffrohrsystems über 25 °C liegt, muss ein vom verwendeten Werkstoff abhängiger Lastminderungsfaktor (fT) angewendet werden. Der Rohrhersteller kann ein Diagramm bezüglich Lastminderungsfaktor (fT) in Abhängigkeit der Betriebszeit (T) zur Verfügung stellen. Der Prüfdruck für Kunststoffrohre wird wie folgt berechnet: TP = 1,1 x MDP, für T ≤ 25 °C PT = 1,1 x fT x MDP, für T > 25 °C T die Temperatur TP der Prüfdruck MDP der höchste Systembetriebsdruck fT Temperatur-Lastminderungsfaktor Für die Druckprüfung von Kunststoffrohren ist eine Unterscheidung lt. nachfolgender Tabelle vorzunehmen. 198 1.11 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen Wasser Art des Werkstoffs Verfahren der hydro- statischen Druckprüfung Linear elastische Werkstoffe (d. h. Metalle) Elastische Werkstoffe (PVC-U, PVC-C usw.) sowie Prüfverfahren Mehrschichtverbundwerkstoffe Viskoelastische Werkstoffe (d. h. PP, PE, PE-X, PA, PB usw.) mit DN/OD ≤ 63 Viskoelastische Werkstoffe mit DN/OD > 63 Prüfverfahren B oder C (d. h. PP, PE, PE-X, PA, PB usw.) Kombiniertes System mit DN/OD ≥ 63 Prüfverfahren A (Metalle und Kunststoffe) Kombiniertes System mit DN/OD > 63 Prüfverfahren B oder C (Metalle und Kunststoffe) Anmerkung: Wenn nicht anders angegeben, darf der Installateur zwischen Prüfverfahren B oder C wählen. Tabelle für die hydrostatische Druckprüfung in Abhängigkeit von den eingesetzten Rohrwerkstoffen: MUSTER
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