Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

1.11.1 Planung Die Versorgung von Grundstücken und Gebäuden ist grundsätzlich unter Ausnutzung des vorhandenen Versorgungsdruckes durchzuführen. Ist dies jedoch nicht möglich bzw. ist der Einbau von Druckminde- rung oder Druckerhöhung unvermeidbar, müssen diese so ausgeführt werden, dass weder der Betrieb der Wasserversorgungsanlage noch die Funktionsfähigkeit der Verbrauchsleitung bzw. die Versorgung anderer Verbraucher beeinträchtigt ist. • Zwischen zwei Versorgungssystemen verschiedener Versorgungsunternehmen darf keine Verbindung hergestellt werden. • Selbst wenn zwischen zwei Systemen Blindbleche oder Absperrungen eingebaut sind, gilt dies als eine Verbindung und ist somit unzulässig. • In Ausnahmefällen – aus Gründen einer erhöhten Versorgungssicherheit (Brandbekämpfung) ist die Verbindung zweier öffentlicher Trinkwasserversorgungsleitungen unter Einhaltung der Bestimmungen der Trinkwasserverordnung und mit der Zustimmung der WVUs zulässig. • Soll ein Nicht-Trinkwasservorratssystem durch Trinkwasser ergänzt werden, ist dies nur über einen freien Auslauf in einen Zwischenbehälter zulässig. • Die Planung von Trinkwasserinstallationen ist von fachkundigen Personen mit entsprechender Erfahrung, Qualifikation und Kenntnis des Standes der Technik und der Sicherheitsanforderungen auszuführen. • Folgende Pläne und Unterlagen sind für die Verlegung und Anordnung von Trinkwasser-Versorgungssystemen zu erstellen: – Der Lageplan des Grundstückes soll enthalten: Anschlussleitung, Abwasserleitung, Gasleitung, Fernwärmeleitungen, Wasserzähleranlage mit Übergabestelle, Kabeltrassen und sonstige Leitungen, sofern vorhanden. Bei Eigenwasserversorgung die Wassergewinnungsanlage. – Die Leitungsführung muss mit übereinstimmenden Ziffern in den Grund- und Aufrissplänen dargestellt werden. Die Pläne müssen alle Ent- nahmestellen sowie Angaben der Rohrwerk- stoffe und der Nennweiten enthalten. Für die Pläne sind die grafischen Symbole gemäß ÖNORM EN 806-1 bzw. ÖNORM B 2530 zu verwenden. • Alle für die Trinkwasserinstallation verwendeten Materialien (Rohrsystem, Bauteile, Apparate usw.) müssen den einschlägigen Europäischen Produktnormen oder den Europäischen Zulassungen für Bauprodukte entsprechen. • Installationen sind grundsätzlich in frostfreien Bauteilen zu verlegen. Vorwandinstallationen sind bevorzugt zu verwenden. Leitungen können aber auch in Decken bzw. in Fußbodenkonstruktionen verlegt werden. • Werden Rohrsysteme in nicht holzfreien Decken verlegt, so sind diese in dichten Überschubrohren zu verlegen. Die Überschubrohrenden müssen über die jeweilige Deckenkonstruktion ragen, um eine Durchnässung der Konstruktion zu verhin- dern. • Jede Wohneinheit sollte nur über eine Zuleitung versorgt werden. • Jedes Geschoß als auch jede Wohneinheit muss für sich absperrbar ausgeführt werden. • Entleerungen sind in Sammelzuleitungen und Steigleitungen einzubauen. • Der Einbau aller Geräte und Armaturen ist so durchzuführen, dass diese leicht bedien- und wartbar sind. • Das Augenmerk bei der Auswahl aller Einbauteile muss auf einen geringen Druckverlust als auch auf eine geringe Geräuschentwicklung gelegt werden. • Werden in einer Installation Unterputzarmaturen eingebaut, so müssen die Verschleißteile austauschbar sein. 193 WASSERINSTALLATION Wasser 1.11 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen Absperrorgan shut-off device Deckendurchführung leading through the ceiling Durchbruch breaking through Entleerungsvorrichtung emptying device frostfreie Wand frost-proof wall Kellersohle basement bottom (or: floor) Neuanlage new installation (or: plant) Nutzwasser useful water Rohrverbindung pipe joint Schlitz slot Schwitzwasserbildung condensed water formation Sicherheitseinrichtung safety device Steigleitung rising main Stockwerksleitung floor (or: storey) pipe Trinkwasserversorgungs- drinking water supply einrichtung device Trinkwasserversorgungs- drinking water supply system system Verteilleitung distribution main 2 3 5 6 7 8 9 1 10 11 13 13 13 13 13 13 12 12 12 m³ 4 p Abb. 1: Schematische Darstellung einer Verbrauchsanlage 1: Anschlussleitung, 2: Absperrarmatur, 3: Wasserzähler, 4: Überga- bestelle, 5: Rückflussverhinderer, 6: Absperrarmatur mit Entleerung, 7: Wasserfilter (optional) – Wartungsintervalle beachten, 8: Druckminderer – abhängig vom Versorgungsdruck, 9: Absperrarmatur mit Entleerung (wenn Filter vorhanden), 10: Sammelzuleitung, 11: Verbrauchsleitung (bestehend aus Sammelzuleitungen, Steigleitungen und Stockwerksleitungen), 12: Steigleitungen, 13: Stockwerksleitungen Anmerkung: Grafische Symbole und Kurzzeichen sind der ÖNORM EN 806-1 und ÖNORM B 2530 entnommen. MUSTER

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