1.7 Quellfassung Die Quellfassung hat die Aufgabe, das Wasser der Quelle zu fangen und dieses an einen Wasserspeicher oder an eine Versorgungsleitung abzugeben. Eine Quellfassung besteht aus • Quellfassung und • Quellstube. Von der Quellfassung führen ein oder mehrere Rohre, die die maximale Schüttmenge fassen müssen, um einen Rückstau zu vermeiden, zur Quellstube. Die Quellstube soll mit folgenden Einrichtungen ausgestattet sein: • Die Entnahmeleitung soll wegen des Schwemmsandes nicht an der tiefsten Stelle montiert werden und mit einem Einlaufsieb versehen sein. • Der Überlauf muss für die maximale Schüttmenge ausgelegt sein, um ein Überlaufen bzw. Rückstauen zu verhindern. Der Überlauf mündet in die Entleerungsleitung ein. Am Ende soll das Rohr mit einer Froschklappe versehen sein. 1.8 Anforderungen an das Trinkwasser Das Trinkwasser soll folgende Anforderungen erfüllen: • klar und farblos – Eine Einfärbung weist auf Inhaltsstoffe hin. • erfrischend – Das Wasser soll eine Temperatur zwischen 8 °C und 12 °C haben. • guten Geschmack – Das Wasser soll eine gewisse Menge an Mineralien und Salzen enthalten. • geruchlos – Wasser soll keinen störenden Eigengeruch haben. • nicht aggressiv – Wasser soll gegenüber den Installationsmaterialien keine zerstörerischen Eigenschaften aufweisen. 1.8.1 pH-Wert Der pH-Wert [pH, Abk. für potentia (oder pondus) hydrogeni „Stärke des Wasserstoffs“] gibt darüber Auskunft, ob eine Lösung (Flüssigkeit) einen sauren oder basischen Charakter hat. Die pH-Wert-Skala erstreckt sich von 0 (starke Säure) bis 14 (starke Lauge). Ein pH-Wert von 7 wäre im neutralen Bereich. Der pH-Wert ist für viele chemische Abläufe und Vorgänge entscheidend. Um keine aggressiven Eigenschaften zu haben, sollte Wasser einen pH-Wert ≥ 7 haben. 1.8.2 Wasserhärte Wasser, das in der Natur vorkommt, enthält immer gewisse Inhaltsstoffe, teils in gelöster und teils in ungelöster Form. Viele Stoffe werden vom Wasser gelöst. Die Lösungskraft ist jedoch temperaturabhängig. Der Regen wird in der Luft mit Kohlensäure angereichert. Fällt er zu Boden und versickert er, so löst die Kohlensäure Mineralien. Die so gelösten Kalzium- und Magenesiumsalze sind verantwortlich für die Härte des Wassers. Die Gesamthärte des Wassers lässt sich in Karbonathärte und Nichtkarbonathärte unterteilen. 185 WASSERINSTALLATION Wasser 1.7 Quellfassung/1.8 Anforderungen an das Trinkwasser Abb. 1: Fassungsanlage einer Schichtquelle aggressive Eigenschaften aggressive properties (or: qualities) bakteriologisch bacteriological Bohrung bore Brunnendeckel well lid Einlaufsieb inlet strainer (or: sieve) Entleerungsleitung drain(ing) pipe Erdreich soil farblos colourless Froschklappe frog flap gesundheitliche Bedenken health doubts (or: considerations) gesundheitsgefährdend damaging to health; noxious Karbonathärte carbonate hardness Kiesschicht gravel layer Lauge leach Quellfassung spring setting Schacht shaft Schachtbrunnen shaft well Schlagbrunnen driven well Schüttmenge bulk amount Überlaufleitung overflow pipe Versorgungsleitung supply pipe system Ungeachtet des Verwendungszweckes muss Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch und Genuss geeignet sein. Es unterliegt den Bestimmungen des Lebensmittelgesetzes. Trinkwasser darf nicht gesundheitsgefährdend sein, d. h. es darf keine bakteriologischen, chemischen oder physikalischen Verunreinigungen aufweisen. Karbonathärte Wasserhärte Nichtkarbonathärte MUSTER
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