Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

Anlagen mit größeren Gasdurchsätzen sind nach den Regeln der Strömungslehre zu berechnen. Als Berechnungsgrundlage kann die DVGW-Richtlinie G 464 herangezogen werden. 2.5.2 Berechnungsablauf Schrittweise Anleitung zur Planung von Flüssiggasanlagen: • Einzeichnen der Situierung der Gasgeräte im Grundrissplan unter Beachtung der Raumgrößen und Lüftungsöffnungen. • Nach der Festlegung der Lage des Druckreglers der letzten Stufe und der Hauptabsperrung – natürlich in Zusammenhang mit der Flaschenanlage oder dem ortsfesten Behälter – ist im (in den) Grundriss (en) die gedachte Rohrführung einzuzeichnen. • Nach der Fertigstellung des Grundriss-Rohrführungsplanes wird mit Hilfe des Gebäudeschnittes eine Raumschemadarstellung der Anlage hergestellt. • Die Teilstrecken werden in der Raumschemadarstellung nummeriert oder mit Buchstaben gekennzeichnet und im Formblatt „Teilstreckenverzeichnis“ mit der Teilstreckenlänge eingetragen. Zwischen zwei Abzweigstellen liegt jeweils eine Teilstrecke „TS“. • Bei Teilstrecken, an die eine Geräteanschlussleitung anschließt, ist in der Spalte „Art“ die Art des Gasgerätes und daneben die Wärmeleistung (PNL), der Wirkungsgrad (η) und die Wärmebelastung PNB einzutragen. η ≅ 0,85 • Dann ist die Ermittlung der Zuschlagslänge lt. F G61, Tabelle 1, Seite 5, für jede Teilstrecke gesondert durchzuführen. Bei T-Stücken wird der gerade Durchgang nicht gerechnet. Zuschlagslängen: Absperrventile AV = 2,0 m Winkelstücke W = 0,5 m T-Stücke (Winkelströmung) T = 0,5 m Isolierstücke I = 2,0 m Kugelhahn nicht reduziert K = 0,0 m Magnetventil M = 2,5 m In der Spalte „Z“ wird die Zuschlagslänge der Formstücke eingetragen und unter „TS + Z“ die Summe aus Rohrlänge und Zuschlagslänge vermerkt. • Im Formblatt „Rohrweitenbestimmung“ wird vorerst die ungünstigste Rohrstrecke eingetragen. Bei Anlagen mit einem Höhenunterschied bis zu 10 m ist als ungünstigste Rohrstrecke der Leitungsteil zum weitest entfernten Gasgerät, gemessen vom Gasgerät (inkl. Geräteanschlussschlauch) bis zum Druckreglera usgang, anzunehmen. Bei Anlagen mit einem Höhenunterschied von mehr als 10 m ist der Höhenunterschied h mit 0,1 mbar/m zu multiplizieren und vom verfügbaren Druck abzuziehen. Δh = 12 m ⇒ 2,5 – (12 . 0,1) = 1,3 mbar Dies ist dann der zur Verfügung stehende Druck. Eine kürzere Rohrstrecke, bei der ein Höhenunterschied zu berücksichtigen ist, kann daher einen kleineren zulässigen R-Wert (Druckverlust in mbar pro Meter Rohrstrecke) als eine größere Rohrstrecke ohne Höhenunterschied ergeben. Die Strecke mit dem geringsten zulässigen R-Wert ist die ungünstigste Rohrstrecke. Mit diesem Leitungsteil wird beim Ausfüllen des Formblattes begonnen und zwar vom Gasgerät bis zum Druckregler. Das Formular wird vorerst nur bis zur Spalte ΣBW ausgefüllt. • TS: Die Nummer oder den Buchstaben für die Teilstrecke eintragen. • L: Gesamtlänge (Teilstreckenlänge und Zuschlagslänge) in m aus dem „Teilstreckenverzeichnis“ übertragen. • Art: Art des Gasgerätes mit Kurzbezeichnungen lt. folgender Aufstellung: es sind sämtliche Gasgeräte, die über die berechnete TS versorgt werden, einzutragen. Für jede Gasgeräteart mit gleichem AW ist eine eigene Zeile zu verwenden. • Wärmebelastung: Hier wird die Wärmebelastung der Gasgeräte in kW eingetragen (aus dem Formblatt „Teilstreckenverzeichnis“ übernehmen). • Anschlusswert in kg/h: Dieser wird lt. Firmenangabe eingesetzt oder über die Wärmebelastung errechnet. Dabei wird in der linken Formel der Heizwert des Gases in kJ/kg und in der rechten Formel in kWh/kg eingesetzt. 156 2.5 Bemessung von Flüssiggasleitungen Grundlagen der Flüssiggasinstallation PNB = PNL η B Backrohr DWH Durchlaufwasserheizer K Kocher VWH Vorratswasserheizer GH Herd ERH Einzelraumheizung HH Heizherd UWH Umlaufwasserheizer K-UWH Kombiwasserheizer HK Heizkessel GBB Gebläsebrenner DIV Diverses V. AW = PNB . 3 600 Hi V. AW = PNB Hi ⮞ Nennen Sie den maximal zulässigen Druckverlust in Flüssiggasanlagen ab dem Druckregler. ⮞ Beschreiben Sie die Dimensionierung einer Flüssiggasanlage mit einer Höhe über 10 m. ⮞ Nennen Sie die maximale Anlagengröße für eine Dimensionierung nach ÖVGW F G61. Kompetenzcheck MUSTER

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