Install.Gebäudetechn.Gas-/San - Akt. J021 + E-Book

Gebäudewände und Dachüberstände: Eine Brandlast besteht nicht, wenn bei oberirdischer Aufstellung die dem Flüssiggasbehälter zugewandte Gebäudewand die baulichen Anforderungen an Schutzwände erfüllt und wenn im Bereich der waagerechten Projektion des Flüssiggasbehälters auf die Gebäudewand bis zu 3 m oberhalb des Behälterscheitels diese öffnungslos ist und sich die Unterkante von Öffnun- gen im Abstand bis zu 1 m seitlich der Pro jektionsfläche des Flüssiggasbehälters oberhalb des Behälterscheitels befindet. Werden Flüssiggasbehälter im Abstand von > 3 Meter zur Gebäudewand aufgestellt, entfällt die Anforderung an Gebäudeöffnungen. Lüftungs- öffnungen, Fenster mit einer Breite von < 0,4 Meter sowie feuerhemmende, selbstschließen- de Türen sind nicht als Öffnungen anzusehen, von denen eine Gefährdung durch Brandlast ausge- hen kann. Ein Dachüberstand oder Balkon stellt keine Brandlast dar, wenn der Abstand des Flüssiggasbehälters zu der Gebäudewand mindestens dem Überstand entspricht. Bei Zugängen zu Explosionsschutzzonen und Räumen, in denen Flüssiggas gelagert wird, muss durch eine Kennzeichnung gemäß der Kennzeichnungsverordnung – KennV, BGBI. 11, Nr. 101/1997, und zwar durch die Verbotszeichen „Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten“, „Zutritt für Unbefugte verboten“ und durch das Warnzeichen „Warnung vor explosionsfähiger Atmosphäre“ auf die Verbote innerhalb von Explosionsschutzzonen hingewiesen werden. Bei Zugängen zu Räumen, in denen Flüssiggas gelagert wird, muss darüber hinaus der Hinweis „Flüssiggas“ angebracht sein und auf die zuläs- sige Gesamtlagermenge hingewiesen werden. Seitliche (außermittige) Anordnung des Druck- behälters zur Brandlast Liegt eine seitliche Anordnung des Druckbehälters zur Brandlast vor, muss die verwendete Brandlastbreite b zeichnerisch ermittelt werden. • Nächstliegenden Punkt des Behälters zur Brandlast mit den Eckpunkten der Brandlast verbinden • Den sich bildenden Winkel halbieren und die Winkelhalbierende einzeichnen • Den Punkt der Brandlast, der dem Druckbehälter am nächsten liegt, bestimmen und durch diesen Punkt eine Senkrechte zur Winkelhalbierenden einzeichnen • Die sich ergebende Brandlastbreite b (Hilfsbreite) aus der Zeichnung ablesen und mittels Diagramm den erforderlichen Abstand a ermitteln • Ist der geplante Abstand a größer oder gleich dem erforderlichen Schutzabstand, so ist der gewählte Aufstellungsort des Druckbehälters zulässig. Wird der Abstand a nicht erreicht, ist der Druckbehälter entlang der Winkelhalbierenden so weit zu ver- schieben, bis der erforderliche Abstand erreicht ist. • Zusätzlich sind die Abstände, die sich aus dem Weg der Gasaustrittsfahne ergeben, zu beachten. 154 2.4 Aufstellung der Behälter Grundlagen der Flüssiggasinstallation Balkon balcony Behälterscheitel container apex Dachüberstand projection of the roof Verbotszeichen prohibitory sign Abb. 1: Anforderungen an Gebäudewände – parallele Aufstellung Abb. 3: Dachüberstand Abb. 2: Anforderungen an Gebäudewände – stirnseitige Aufstel lung Druckbehälter- Brandlastbreite b erforderlicher position in m Schutzabstand a in m 1 5,0 6,3 2 5,2 6,5 3 6,5 7,6 4 8,5 9,2 Abb. 4: Ermittlung des erforderlichen Schutzabstandes MUSTER

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