Die Norm zählt dabei folgende Verfahren auf: • Abdichten durch Sprühverfahren • Abdichten durch Dochtwirkung oder kapillares Fließen • Abdichten durch Füllverfahren Beim Sprühverfahren wird das Dichtmittel in die Leitungsanlage eingesprüht. Ein geeignetes Abscheidegefäß dient zur Aufnahme der restlichen Dichtmitteltröpfchen. Ein nachgeschalteter Filter hat die Aufgabe, überschüssiges Dichtmittel aus dem Gasstrom zu entfernen, welcher anschließend über einen Abzug oder direkt ins Freie geführt wird. Nach dem Abdichten ist es eventuell erforderlich, überschüssiges Dichtmittel aus der Leitungsanlage zu entfernen. Die Aushärtezeit wird vom Hersteller bekannt gegeben. Abdichten durch Dochtwirkung oder kapillares Fließen beruht darauf, dass das Dichtmittel von außen auf die Gewindeverbindungen der Gasleitungsinstallation aufgebracht wird. Die Gasleitung steht dabei meist unter normalem Verteilungsdruck. Die bekannteste Methode zur nachträglichen Abdichtung von Gewindeverbindungen ist das Füllverfahren. Die Leitungen werden mit Druckluft und einem Druck von ca. 3 bar gereinigt. Hierzu wird über alle Entlüftungshähne der Staub von oben nach unten ausgeblasen und an der getrennten Gaszähleranlage bzw. Hauptabsperreinrichtung mit einem Staubsauger abgesaugt. Durch ruckartiges Öffnen der Entlüftungshähne wird eine verbesserte Reinigung erreicht. Dies wird so lange wiederholt, bis sich kein Staub mehr in den Leitungen befindet. Jetzt werden die Leitungen mit Dichtungsmittel, z. B. Prodoral r 6-1, gefüllt und die Leitungen beim Befüllen an den Entlüftungshähnen entlüftet. Das Dichtmittel wird mit einem Überdruck von ca. 4 bar in die Leitungen gedrückt, damit es in die undichten Gewindeverbindungen gepresst wird. Die mit Dichtmittel gefüllte Leitung wird mindestens 30 Minuten unter Druck stehen gelassen. Nach der Verweilzeit von 2 Stunden wird das Dichtmittel zunächst aus den Rohrleitungen in die leeren Gebinde zurückgeführt, bis keine größeren Mengen mehr austreten. Dabei werden die Leitungen zunächst von oben nach unten belüftet und dann mit Druckluft ausgeblasen, wobei das überschüssige Dichtmittel in einen Auffangbehälter gelangt. Auch hier wird durch ruckartiges Öffnen des Hahnes die Leitung besser entleert. Besonders bei längeren waagrechten Leitungen oder Wassersäcken bleibt immer eine größere Menge Dichtmittel zurück, die mit Schaumstoffkörper (Molchen) möglichst langsam in den Auffangbehälter zurückgedrückt wird, damit die Rohrwandung sauber abgestreift wird. Die Molche gelangen vor dem Auffangbehälter in eine Molchauffangvorrichtung. Die Leitungen werden mit Warmluft aus dem Kompressor und einer nachgeschalteten Heizpatrone von oben nach unten getrocknet. Eine sorgfältige Trocknung ist unbedingt erforderlich, damit nachtropfendes Dichtmittel nicht in die Gaszähler oder Gasgeräte gelangen kann und diese verstopft oder verklebt. Die Trocknung kann je nach Länge und Dimensionierung der Leitungen zwischen 1 bis 8 Stunden dauern. Die Leitungen werden zuerst der Vorprüfung, einer Belastungsprobe, unterzogen. Hier werden die Leitungen mit einem Prüfdruck von 1 bar belastet. Der Prüfdruck darf während der Prüfdauer von 10 Minuten nicht fallen. Ist die Leitung dicht, wird mit der Hauptprüfung, der Dichtheitsprüfung, begonnen. Hier beträgt der Prüfdruck 130 mbar. Nach dem Temperaturausgleich darf der Prüfdruck während der Prüfdauer von mindestens 10 Minuten nicht fallen. Wir prüfen mit einer Wassersäule, so dass kleinste Undichtigkeiten sofort sichtbar sind. 96 1.7 Aufstellung von Gasgeräten Grundlagen der Gasinstallation MUSTER
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