3 Darstellung von Körpern 3.1 Allgemeines Die Betrachtung eines Gegenstandes erfolgt naturgemäß unter einem beliebigen Blickwinkel und zeigt somit stets eine räumliche Darstellung. Der betrachtete Körper vermittelt zwar ein anschauliches und wirklichkeitsgetreues Bild, doch zeigt er nur die „Vordersicht“ und verdeckt die gesamte „Rückansicht“ (Bild 1). Bild 1 Daher ist diese räumliche Darstellungsart als Fertigungszeichnung für technische Gegen- stände nicht geeignet. Die Fertigungstechnik verlangt eine Darstellungsart, die ein Werkstück von allen Seiten in wirklicher Größe, das heißt ohne Verzerrungen und Verkürzungen, zeigt. 3.2 Arten der technischen Darstellungen Beim technischen Zeichnen unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Darstellungsarten, und zwar axonometrische Darstellungen und Normalprojektionen. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, so dass die Wahl der Darstellungsart vom Zweck der Zeichnung bestimmt wird. 3.2.1 Axonometrische Darstellungen Diese Darstellungsmethoden zeigen einen Körper in drei Achsrichtungen und geben so auch dem technisch nicht geschulten Betrachter die Chance ein Werkstück mit einem „Blick“ zu erfassen. Die axonometrische Darstellung kann aber auch angewendet werden, • um die Zusammenbaufolge von Maschinen und Geräten anschaulich zu zeigen (Explosionszeichnung), z. B. Schau- und Lehrtafeln von Getrieben und technischen Apparaten, • als Ersatz für Fotografien und • im Zeichenunterricht, um mit Hilfe der räumlichen Darstellung die rechtwinklige Projektion (Abschnitt 3.2.2) verständlich zu machen. Nachteilig ist, dass komplizierte Werkstücke nicht übersichtlich dargestellt und bemaßt werden können. Daher sind axonometrische Darstellungen für Fertigungszeichnungen kaum geeignet. Nach ÖNORM EN ISO 5456-3 werden die axonometrischen Darstellungen unterteilt in • isometrische Darstellung, • dimetrische Darstellung und • schiefwinklige Axonometrie (Kavalier- und Kabinettprojektion). 3 Darstellung von Körpern 36 MUSTER
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