Techn.Zeich.Fachzeich.SB 1 J012 + E-Book

13 Maßeintragung und Darstellung verschiedener Werkstückeinzelheiten In Kapitel 6 wurden die Grundlagen und Regeln für die Bemaßung von prismatischen und zylindrischen Werkstücken erarbeitet und geübt. Im folgenden Kapitel werden die Bemaßung und Darstellung verschiedener Einzelheiten behandelt, zum Beispiel von Schrägungen, Fasen, Winkeln, Rundungen, Hohlkehlen, Bögen, Nuten, Löchern, Lochkreisen, Kegeln, Verjüngungen, Zwei-, Vier- und Sechskanten, Sonderformen und Rändelungen. 13.1 Darstellung und Bemaßung von Schrägungen, Fasen und Winkeln Aus verschiedenen Gründen sind Werkstücke mit Schrägungen und Fasen ausgeführt. So können beispielsweise Bauteile formgebende Schrägungen erhalten (siehe Tabelle 13.1, Bild 1 und 2), die bemaßt werden müssen. Gießtechnisch notwendige Modellschrägungen für Gusswerkstücke hingegen werden wohl gezeichnet, jedoch nicht bemaßt. Gebrochene Kanten – Fasen genannt – sollen dem Werkstück ein gefälligeres Aussehen geben, scharfe Kanten vermeiden oder beim Härten einen Eckenabbrand verhindern (siehe Tabelle 13.1, Bild 5 bis 8). Die Bemaßung von Schrägungen, Fasen und Winkeln erfolgen nach Richtlinien, die in Tabelle 13.1 zusammengefasst sind. 13.1.1 Zeichnen und Konstruieren von Winkeln Die verschiedenen Winkel, die in einer Werkzeichnung vorkommen können, werden mit Hilfe der Zeichendreiecke, mit dem Winkelmesser oder mit dem Zirkel konstruiert und gezeichnet. Bild 13.1 Falsche und richtige Bemaßung Bild 13.2 Falsche und richtige einer Prismenauflage Bemaßung einer Kegelspitze 13 Maßeintragung und Darstellung verschiedener Werkstückeinzelheiten 97 Beachten Sie: Vermeiden Sie beim Bemaßen von Winkeln eine Überbemaßung und tragen Sie keine Maße ein, die sich von selbst ergeben! Solche Maße sind überflüssig und machen eine Zeichnung unübersichtlich (Bild 13.1 und 13.2). Tragen Sie deshalb nur Maße ein, die man messen, anreißen und in die Werkzeugmaschine eingeben kann. MUSTER

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