Techn.Zeich.Fachzeich.SB 1 J012 + E-Book

17 Gebogene Werkstücke 17.1 Die neutrale Faser (gestreckte Länge) Beim Biegen eines Werkstücks wird die äußere Faserzone gestreckt und die innere gestaucht. Nur die Faser zwischen den beiden Faserzonen bleibt in ihrer Länge unverändert. Man bezeichnet sie deshalb als neutrale Faser (Bild 17.1a und 17.1b). • Bei größeren Biegeradien liegt die neutrale Faser annähernd in der Mitte des Werkstückprofils und wird deshalb zur Berechnung der gestreckten Länge des gebogenen Werkstücks herangezogen. Anwendung bei Biegeteilen aus Profilstäben (Bild 17.1). • Bei kleineren Biegeradien verlagert sich die neutrale Faser mehr zur inneren Faserzone hin, weshalb die Berechnung der gestreckten Länge mit Hilfe von Erfahrungswerten erfolgt. Anwendung bei Biegeteilen aus Blech (Bild 17.2 und 17.3). a) b) Bild 17.1 Gestreckte Länge a) Fasern beim Biegevorgang b) Bügel (Biegeteil mit großem Biegeradius) 17.2 Hinweise zur Berechnung der gestreckten Länge Die Berechnung der gestreckten Länge (Zuschnittermittlung) und das Umformen der Biegeteile aus Blech, Bändern, Platten, Rund- sowie Flachprofilen und dgl. ist von vielen Faktoren abhängig, und zwar von • Biegungen mit Winkel von 90°, spitze Winkel < 90° oder stumpfe Winkel > 90°, • dem kleinsten, zulässigen Biegehalbmeter und der Länge des Biegeschenkels, • dem Werkstoff des Biegeteils, • den Rückfederungsfaktoren beim Biegen der verschiedenen Werkstoffe, • der Form der Biegung (Rund-, U- oder V-Biegung). 17.3 Arbeitshinweise beim Biegen von Bauteilen aus Blech Durch die Gefügeveränderungen (Strecken und Stauchen) beim Biegen (Abkanten, Einrollen usw.) müssen die Unterschiede der Zuschnittmaße und dem fertig gebogenen Bauteil beachtet werden. 17 Gebogene Werkstücke 207 MUSTER

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