15.7 Durchdringungen und Verschneidungen bei verschiedenen Körperformen Bei der Darstellung von Durchdringungen und Verschneidungen lässt sich der Übergang von einer Werkstückform in eine andere nicht immer einfach nur mit Hilfe einer Näherungskonstruktion bestimmen. Die Durchdringungen und Verschneidungen ergeben auch nicht immer nur gerade Kanten, volle Kreise, Kreisbogen und Ellipsen, so wie wir sie in den Beispielen der Abschnitte 15.1 bis 15.5 kennengelernt haben. Manchmal tritt auch der Fall ein, dass bei der Gestaltung und Bearbeitung von Werkstücken Durchdringungs- und Verschneidungskanten entstehen, die einen unregelmäßigen Kantenverlauf ergeben und Punkt für Punkt bestimmt werden müssen. Ein gebräuchliches Beispiel dieser Art zeigt das Bild 15.20. 15.7.1 Ring mit Vertiefung, Schalenkupplung u. Ä. Zur Aufnahme und Auflage der Verbindungsschrauben haben die beiden Schalenhälften Vertiefungen (Bild 15.20); diese liegen außermittig und sind in der Draufsicht und in der Seitenansicht ohne Schwierigkeiten zu zeichnen. In der Vorderansicht aber erzeugen die Vertiefungen Eindringkanten, die vom Punkt 1–2 als Gerade, vom Punkt 2–5 als Bogen zu zeichnen sind. Ermittlung des Bogens (Bild 15.20): Die Punkte 1, 2 und 5 sind bereits durch die Lage und Größe der Vertiefung festgelegt. Zusätzlich werden in der Draufsicht noch einige Punkte (z. B. die Punkte 3 und 4) angenommen und ihre Abstände von der waagrechten Mittellinie mit dem Zirkel in die Seitenansicht übertragen. Die Punkte 1–5 werden von der Draufsicht und der Seitenansicht in die Vorderansicht projiziert und ergeben dort die Schnittpunkte für die Eindringkante der Vertiefung. Bild 15.20 Schalenkupplung. Einzeichnen der Vertiefungen 15 Durchdringungen und Verschneidungen 184 MUSTER
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