Häufig verbindet man auch durch Passstifte Griffelemente, Stellringe, Hebel (Bild 5.2), Schnecken usw. mit Wellen oder Spindeln. Dann übertragen Stifte auch Kräfte (z. B. Abscherkräfte), weshalb der erforderliche Stiftdurchmesser d errechnet oder geprüft werden muss. Stifte für Bruchsicherungen sind so zu bemessen, dass der Stift bei gefährlichen Überlastungen glatt abgeschert wird. Dann ist der Kraftfluss unterbrochen, und wertvolle Antriebsteile sind vor Schaden bewahrt. Passstifte können auch axial je zur Hälfte in die Nabe und in die Welle eingebaut werden und ergeben dadurch eine Verbindung von Nabe und Welle. Gehärteter Zylinderstift mit Kegelansatz. Dieser Stift nach ÖNORM EN ISO 8734 (Bild 5.5) wird aus Stahl, z. B. 100Cr4, 10Mn2 gefertigt, gehärtet (je nach Werkstoff: 550 bis 700 HV) und geschliffen. Verwendung: wie Passstift, hauptsächlich im Werkzeugbau für hochbeanspruchte Werkzeuge, z. B. für Schnitte, Stanzen, Pressformen. Einbau der Passstifte. Die zu verbindenden Werkstücke werden gemeinsam, in der Regel beim Zusammenbau, gebohrt und gerieben. Die Paarung H7 (Bohrung) mit m6 (Passstift) ergibt einen Übermaßsitz. Der Einbau des Passstifts erfolgt durch Eintreiben in das ausgeriebene Loch. Beim Ausbau wird der Passstift mit einem passenden Dorn nicht durch- sondern zurückgetrieben. 5.1.2 Zylinderstifte (Verbindungsstifte) Verbindungsstifte, Form B, mit Durchmessertoleranz h8, werden für gelenkige oder bewegliche Verbindungen verwendet, wie z. B. Scharniere, Gelenke u. Ä. Die Paarung der Toleranzen H8 (Bohrung) mit h8 (Stift) ergibt einen Spielsitz (Bild 5.6). 5.1.3 Spannstifte (Spannhülsen) Spannstifte sind federnde, geschlitzte Rohre aus Federstahl mit einem kegeligen Ende. Der Außendurchmesser ist größer als der Nenndurchmesser (Bild 5.7). Spannstifte werden in gebohrte Löcher mit der Toleranz H12 eingetrieben. Durch ihre Federspannung sitzen sie ohne besondere Passarbeit in der Bohrung fest (Bild 5.8). Werkstoff: Silicium-Manganstahl, 420 bis 560 HV Festgelegte Nenndurchmesser d: 2 3 4 5 6 8 10 12 14 16 18 20 25 mm usw. a) b) c) Bild 5.7 Spannstifte nach ÖNORM EN ISO 8752 a) bis d1 ≦ 12 mm Nenndurchmesser b) ab d1 > 12 mm Nenndurchmesser c) Schrauben-Stift-Verbindung Bezeichnungsbeispiel: Bezeichnung eines Spannstiftes mit Nenndurchmesser d1 = 10 mm und Länge l = 40 mm Regelausführung A: Spannstift ÖNORM EN ISO 8752–10 × 40–A–St 5 Stifte und Stiftverbindungen 67 MUSTER
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==