2.1 Längskeile Durch Eintreiben eines Längskeils entsteht zwischen Welle und Nabe eine starke radiale Pressung, die Welle und Nabe rüttelfest miteinander verspannt (Bild 2.4a), aber gleichzeitig auch eine außermittige Verbindung bewirkt, die zur Unwucht (Schlag, siehe Bild 2.4b) des aufgekeilten Maschinenteils führt (Nachteil!). a) b) Bild 2.4 Pressung und Verspannung bei einer Längskeilverbindung Vorteil der Längskeile. Rascher Ein- und Ausbau der Verbindung sowie genaue Einstellbarkeit und Sicherung der aufgekeilten Maschinenteile in Längsrichtung der Welle bzw. Achse. Korrektur der Unrundheit. Aufgekeilte Kupplungsteile, Flansche u. Ä. auf Wellen können durch geringfügige Spanabnahme (Überdrehen oder Rundschleifen) auf der Dreh- oder Schleifmaschine korrigiert werden. In Werkzeichnungen muss daher an den betreffenden Stellen der Hinweis aufscheinen: „Teil 3 (z. B. Welle) und Teil 8 (z. B. Kupplungsflansch) nach dem Aufkeilen überdrehen.“ 2.1.1 Arten der Längskeile Nach der Querschnittsform unterscheidet man: Nutenkeile, Flachkeile, Hohlkeile und Tangentialkeile (Bild 2.5). a) b) c) d) Bild 2.5 Querschnittsformen der Längskeile a) Nutenkeil b) Flachkeil c) Hohlkeil d) Tangentialkeil 2 Keile und Keilverbindungen 40 Beachten Sie: Im Bild 2.4 ist die exzentrische Verspannung des Zahnrads auf der Welle stark vergrößert dargestellt. Das einseitige Spiel (Luft) wird von der Größe der Passtoleranz, die Nabenbohrung und Wellendurchmesser besitzen, bestimmt. Deshalb ist es zweckmäßig, dies bei der Wahl der Toleranzen zu berücksichtigen und, wo es zulässig ist, Übergangssitze (z. B. H8/h9 und H7/h6) den Spielsitzen vorzuziehen. Wo genauer Rundlauf und Laufruhe gefordert werden, darf kein Längskeil, sondern es muss eine spannungsfreie Längsfederverbindung gewählt werden (vgl. Bild 3.1). MUSTER
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