Techn.Zeich.Fachzeich. SB 2 J010 + E-Book

14 Wälzlager 171 Art und Größe der Belastung. Bei der Wahl der Passung ist die Durchfederung der Rollbahnringe unter Belastung zu berücksichtigen. Ein Ring kann z. B. bei niedriger Belastung einen genügend festen Sitz haben, aber durch die elastische Verformung bei größerer Belastung so locker werden, dass er dem Einfluss der umlaufenden Last folgt und mitwandert. Beachte, dass der Lagerring nicht auf der Sitzfläche wandern darf, weil dadurch die Lagerung in kurzer Zeit zerstört wird. Die Festigkeit des Sitzes muss daher der Größe und Art der Belastung angepasst sein. Allgemein kann man sagen: Je größer die Umfanglast eines Laufringes ist, um so fester muss sein Sitz sein. Lagerluft. Durch den Einbau der Lager wird die Lagerluft verringert. Dies darf ein gewisses Maß nicht überschreiten, so dass bei der Wahl der Passung darauf Rücksicht zu nehmen ist. Bei zu großer Luftverminderung durch den gewünschten Sitz sind Lager mit größerer Lagerluft als normal zu verwenden. Richtig eingebaute Wälzlager müssen nach dem Aufziehen des Lagers und Festziehen aller Schrauben und Muttern noch so viel Lagerspiel haben, dass die Wälzkörper nicht unter Spannung laufen. Das Lager muss sich immer noch leicht drehen lassen. Laufgenauigkeit. Gesteigerte Anforderungen an die Laufgenauigkeit erhöhen auch die Anforderungen an die Güte der Passung (Bild 14.21). Axiale Verschiebemöglichkeit. Bei Loslagern muss einer der beiden Rollbahnringe axial verschiebbar sein, was durch die gewählte Passung gewährleistet sein muss. Für Lager in Leichtmetallgehäusen ist stets ein strammer Sitz anzuwenden, weil sich Leichtmetall bei Temperaturerhöhung doppelt so viel dehnt wie Stahl; bei gleichem Sitzcharakter würde sich der Außenring im Leichtmetallgehäuse lösen. Temperaturverhältnisse. Temperaturunterschiede, Richtung des Wärmeflusses usw. sind zu beachten. Denn Ringe, die unter normalen Verhältnissen genügend festsitzen, können locker werden, und axial verschiebbare Ringe der Loslager können bei tieferen Temperaturen als normal blockieren. 14.3.4 Axiale Befestigung der Lager Zur axialen Befestigung eines Lagerringes reicht eine feste Passung allein nur dann aus, wenn keine Axialkräfte zu übertragen sind und das seitliche Abwandern des Rings verhindert werden soll. In allen anderen Fällen ist eine entsprechende axiale Sicherung erforderlich. Bei Festlagern werden beide Lagerringe axial nach beiden Seiten befestigt (Bild 14.20). Bei Loslagern wird nur der Ring mit der festeren Passung axial befestigt, der andere Ring muss sich ungehindert gegenüber dem Gegenstück verschieben können. Bei gegenseitiger Führung genügt es, die Lagerringe jeweils nach einer Seite festzulegen. a) b) c) d) e) Bild 14.22 Befestigungsmöglichkeiten von Wälzlager auf Wellen a) Mutter und Sicherungsblech b) eine Elastic-Stop-Mutter mit einem Sicherungsring aus Polyamid erspart die Wellennut und das Sicherungsblech c) Sprengring und Abstandsring d) Scheibe und Sechskantschraube e) Spannhülse, Mutter und Sicherungsblech (Befestigung auf glatten Wellen) MUSTER

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