13 Gleitlager 159 8 Schmiermittelzufuhr. Beim Drehen des Zapfens bildet sich ein Ölkeil, der das Schmiermittel zwischen Zapfen und Lagerschale presst. Dadurch wird der Zapfen von der Lauffläche der Lagerschale abgehoben und „schwimmt“ auf dem Ölfilm: es tritt die so wichtige flüssige Reibung ein (Bild 13.22). Längsnuten und Öltaschen müssen stets im unbelasteten Teil des Lagers, jedoch nahe an der belasteten Zone angeordnet sein (Bild 13.21d). Diagonal angeordnete Schmiernuten sind unzweckmäßig, weil sie die Bildung eines zusammenhängenden Schmierfilms erschweren oder sogar verhindern. a) b) c) d) korrekte e) fehlerhafte Schmiermittelzufuhr Schmiermittel- zufuhr Bild 13.22 Wirkprinzip der hydrodynamischen Schmierung und Schmiermittelzufuhr Bei hydrodynamischer Schmierung genügt für eine gleichbleibende Drehrichtung eine Ölzuführung, die die Bildung des Ölkeils (Keilspalts) in Drehrichtung gewährleistet. Für wechselnde Drehrichtung muss die Ölzuführung in beiden Richtungen erfolgen, damit die Bildung des Ölkeils in beiden Richtungen gewährleistet ist. Bei hydrostatischer Schmierung wird das Öl über mehrere Bohrungen von einer Pumpe in das Lager hineingedrückt (p ≦ 200 bar). Damit ist sichergestellt, dass die Welle innerhalb der Lagerschale „schwimmt“. Hydrostatische Schmierungen beschränken sich auf hochbelastete Sonderausführungen (z. B. Turbinenbau, Kraftwerksgeneratoren). Beispiele von zweckmäßiger Lagerschalenausführung und Schmiernutenausbildung zeigen Bild 13.23a und 13.23b. a) b) Bild 13.23 Gleitlagerschalen (Beispiele für die Ausführung von Schmiernuten und Öltaschen) a) Verbundlager mit Anlaufbund; 1 z.B. feingebohrt, 2 Ölnut, 3 Öltasche, 4 Bleibronze (z.B. G-CuPb10Sn), 5 Stützschale (Stahl) b) Verbundlager ohne Anlaufbund MUSTER
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