13 Gleitlager 157 2 Die Laufflächen der Lagerschalen bzw. -buchsen müssen genaueste geometrische Form und höchste Oberflächenglätte haben. Dies erreicht man durch Reiben, Schaben, Feinstdrehen bzw. Feinstbohren oder bei gehärteten Lagerbuchsen durch Feinschleifen (Bild 13.18). Eine grobe Laufoberfläche vergrößert nach Abtragen der Riefen das Lagerspiel A (Bild 13.18). 3 Wellenbunde bzw. Wellenschultern dürfen nie auf zwei verschiedenen Metallen anlaufen (Bild 13.19a). Deshalb muss die Schulterhöhe e stets kleiner sein als der Lagerschalenbund (Höhe w in Bild 13.19b). Die Stirnflächen der Lager erhalten einen kleinen Vorsprung v (Bild 13.19b). Wird der Bund eingelassen, so ist auf ein ausreichendes Übermaß x zu achten, damit er sich bei Erwärmung frei ausdehnen kann. Damit die Wellenschulter am Lagerschalenbund satt anliegen kann, muss die Hohlkehle R an der Wellenschulter kleiner sein als die Rundung R1 an der Lagerschale (Bild 13.9b). Anstelle einer Rundung R1 kann die Lagerschalenkante stark angefast (abgeschrägt) werden. Ausführungsmöglichkeiten zeigen Bild 13.19c und 13.19d. a) b) Bild 13.18 Bearbeitung der Laufflächen (Oberflächenbeschaffenheit) a) falsch b) richtig (A Abnützung, F Fase, R Rundung) a) b) c) d) Bild 13.19 Ausbildung des Lagerschalenbundes und der Wellenschulter 4 Kantenpressung. Aus Festigkeitsuntersuchungen ergibt sich, dass jede Krafteinwirkung zumindest elastische Verformungen nach sich zieht. Elastische Wellenverformungen können bei starren Lagern zu Kantenpressungen und damit zu Beschädigungen der Lagerschale bzw. der Welle führen. Diese entsteht infolge einer möglichen Durchbiegung der Welle an den Lagerschalenkanten. Sie kann durch kurze Lagerlänge l, Abrunden oder Abfasen der Lagerkanten (Bild 13.18), genau fluchtende Lagerbohrung und schließlich durch eine bewegliche Lagerschale (Bild 13.13) vermieden werden. MUSTER
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