Techn.Zeich.Fachzeich. SB 2 J010 + E-Book

Für die zeichnerische Darstellung und Bemaßung von Schweißkonstruktionen, z. B. geschweißten Werkstücken, Vorrichtungen, Gehäusen, Behältern und Stahlfachwerken, gelten die allgemeinen Zeichennormen. Die Darstellung der Schweißnähte kann bildlich (Bild 10.3) oder symbolisch durch Eintragen von genormten Schweißnahtsymbolen (Bild 10.8) erfolgen. 10.2 Bildliche Darstellung und Bemaßung von Schweißnähten 1 Bei der Darstellung von geschweißten Werkstücken (z. B. im Maßstab 1 : 1) werden alle sichtbaren Schweißnähte durch eine Nahtlinie (breite Volllinie) und zusätzlich durch Schuppungsbogen (kurze Bogen in schmalen Volllinien) gekennzeichnet. Die Länge der Bogenlinie ergibt sich durch Projektion aus den Ansichten (Bild 10.3a und 10.3b). Bei strichliert gezeichneten Nähten entfällt das Einzeichnen der Schuppungsbogen (Bild 10.3b). Bild 10.3 zeigt Beispiele der bildlichen Darstellung und Bemaßung von V-, Kehl- und Ecknähten. a) b) c) Bild 10.3 Bildliche Darstellung von Schweißnähten durch Schuppung und Maßeintragung a) Stumpfstoß mit V-Naht, durchgeschweißt, Nahtoberfläche in Ansicht sichtbar, Nahtdicke s = t = Blechdicke, Nahtlänge l = 250 mm b) Kehlnaht, Nahtdicke a = 4 mm, Nahtlänge l = 120 mm, die Schuppung der verdeckten Überlappnaht wird nicht eingezeichnet c) Ecknaht, außen mit Wölbnaht, Nahtdicke a = 4 mm 2 Im Schnitt wird der Nahtquerschnitt eingezeichnet und die mit Schweißgut ausgefüllte Fugenform geschwärzt, der Rest der geschnittenen Werkstückfläche wird schraffiert (Bild 10.3a). Eine besondere Darstellung und Bemaßung der Fugenform ist nur bei Sonder-Schweißnähten erforderlich. 3 In der bildlichen Darstellung müssen alle Einzelheiten bemaßt werden. Die Maßeintragung erfolgt nach den allgemeinen Zeichennormen durch Zahlenangabe zwischen den Maßpfeilen (Bild 10.4). 4 Bei unterbrochenen Kehlnähten (z. B. bei einem längeren T-Stoß) sind die einzelnen Nahtteile mit den entsprechenden Nahtlängen und -abständen einzuzeichnen (Bild 10.4). Als Maß für die Nahtdicke a gelten bei Hohlnaht oder Wölbnaht die kleinsten feststellbaren Werte (Bild 10.2). 10 Darstellung von Schweißverbindungen 112 Nach dem Nahtverlauf unterscheidet man: durchlaufende Nähte, die in ihrer ganzen Länge nicht unterbrochen sind (Bild 10.3); unterbrochene Nähte, die in ihrer Länge durch gleichmäßig verteilte Strecken (Nahtteile) unterteilt sind (Bild 10.4a); unterbrochene Nähte nicht versetzt, bei denen die verschweißten Strecken von Doppel-Kehlnähten einander gegenüberliegen (z. B. bei einem T-Stoß); unterbrochene Nähte versetzt, bei denen die verschweißten Strecken von Doppel-Kehlnähten gegeneinander versetzt sind (Bild 10.4b). MUSTER

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