Install.Gebäudetechn.Grundlag SB J010 + E-Book

48 2.17 Ausfluss Abgeleitete Einheiten Der Hauptpotenzialausgleich wird in der Regel mit einer Haupterdungsschiene (Potenzialausgleichsschiene − PAS) errichtet. Bei größeren Anlagen ist es gestattet, anstelle der Hauptpotenzialausgleichsschiene (PAS) mehrere Erdungsschienen bzw. Haupterdungsklemmen an einer durchlaufenden Potenzialausgleichsleitung anzuschließen. Wenn an Rohrleitungen Isolierstücke vorhanden sind, müssen die Potenzialausgleichsleitungen jeweils gebäude- oder anlagenseitig angeschlossen werden. Es ist nicht notwendig, jeden in den Hauptpotenzialausgleich einbezogenen leitfähigen Teil über einen eigenen Potenzialausgleichsleiter an die Haupterdungsschiene anzuschließen. Es ist gestattet, örtlich auch mehrere leitfähige Teile, die in den Hauptpotenzialausgleich einbezogen werden müssen, über einen Potenzialausgleichsleiter miteinander und mit der Haupterdungsschiene bzw. Haupterdungsklemme zu verbinden. Die Gasinnenleitung muss auch dann in den Hauptpotenzialausgleich einbezogen werden, wenn es kein Isolierstück gibt. Wenn ein Isolierstück vorhanden ist, muss der Anschluss wie in Abb. 1 ausgeführt werden. Wenn Gasinnenleitungen und Wasserverbrauchsleitungen zum Teil aus nicht metallenen Werkstoffen bestehen, müssen diese Stellen nicht mit einem Potenzialausgleichsleiter überbrückt werden. Aus genommen von dieser Regelung sind nur Wasserverbrauchsleitungen in bestehenden Anlagen, die noch als Schutzerdungsleiter in Verwendung sind. Zur Bemessung der Überbrückungsleiter siehe Tabelle 5.1. Über die Nicht-Verwendung von Gas- und Wasserleitungen als Schutzerdungsleiter, Erdungsleitung oder Erder Wenn eine elektrische Anlage dimensioniert wird, ist es nicht gestattet, die natürliche Wirksamkeit von Gas- und Wasserleitungen (Stromtragfähigkeit bei Parallelschaltung, Erderwirksamkeit) einzuplanen. Werden bestehende Verbraucheranlagen erweitert oder sehr verändert, muss darauf geachtet werden, dass der Fehlerschutz wirksam gewährleistet ist, ohne dafür das Wasserrohrnetz und die Wasserverbrauchsleitungen als Schutzerdungsleiter und Erder zu benötigen. Erdungsleitungen Räume mit Badewannen und Duschen Grundlagen der Elektrotechnik Abb. 1: Beispiel für Hauptpotenzialausgleich mit Haupterdungsschiene (PAS) und Potenzialausgleichsleitern 1 = Hauptsicherungskasten, 2 = Erdungsleiter zum Anlagenerder, 3 = Nullungsverbindung soweit anwendbar, 4 = Schutzerdungsleiter der Hauptleitung (PE-Leiter), 5 = Haupterdungsschiene (Potenzialausgleichsschiene − PAS) bzw. Haupterdungsklemme, 6 = Potenzialausgleichsleiter von Antennenanlagen, Photovoltaikanlagen etc., 7 = Funktions- und Überspannungs-Schutzerdungsleitungen der Informationstechnik, 8 = Potenzialausgleichsleiter zur Blitzschutzanlage, 9 = leitfähige Wasserverbrauchsleitung, 10 = leitfähige Gasinnenleitung, 11 = Isolierstück, 12 = Wasserzähler, 13 = leitfähige Heizungsrohre, 14 = leitfähiges Abwasserrohr, 15 = Anlagenerder, 16 = Isolierstück oder nichtleitende Wasserleitung Gas- und Wasserleitungen dürfen unabhängig von den Erfordernissen hinsichtlich des Hauptpotenzialausgleichs nicht als Schutzerdungsleiter, Erdungsleiter, Erder oder Potenzialausgleichsleiter verwendet werden. • Bei der Verlegung von Erdungsleitungen müssen Mindestquerschnitte eingehalten werden. Siehe dazu Tabelle 5.2. • Die Erdungsleitung muss zuverlässig und elektrotechnisch einwandfrei an einen Erder angeschlossen werden. Bei Verwendung einer Erdungsschelle muss darauf geachtet werden, dass sie den Erder, z. B. ein Rohr, bzw. die Erdungsleitung nicht beschädigt. Wenn für die Verschraubung nur eine Schraube verwendet wird, muss mindestens Gewinde M 10 gewählt werden. 1 2 Querschnitt A der Außenleiter Mindestquerschnitt APE(N), min der Anlage des Schutzerdungsleiters, PEN-Leiters mm2 mm2 1 A ≤ 16 A 2 16 < A ≤ 35 161) 3 A > 35 A/2 Die Werte sind nur dann gültig, wenn der Schutzerdungsleiter (PENLeiter) aus dem gleichen Metall wie der Außenleiter besteht. Anderenfalls muss der Querschnitt des Schutzerdungsleiters (PEN-Leiters) so festgelegt werden, dass sich die gleiche Leitfähigkeit ergibt. Ergeben sich aus der Berechnung A/2 keine genormten Querschnitte, sind die nächstgrößeren Nennquerschnitte zu verwenden. 1) In bestehenden Anlagen mit Kabeln von einem Querschnitt 3 x 16+10 ist ein PEN-Leiter-Querschnitt von 10 mm2 zulässig. Tab. 5.1: Zuordnung des Schutzerdungsleiters und des PENLeiters zum Außenleiter MUSTER

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