205 ARBEITS- UND MATERIALKUNDE Grundlagen der Elektrotechnik 2.18 Temperatur Schweißen Lichtbogenschweißung • Unter Blaswirkung versteht man das Abweichen des Lichtbogens unter Einfluss elektromagnetischer Felder, die sich um das Werkstück und die Elektrode bilden. Die Blaswirkung beeinträchtigt die Schweißarbeit und kann durch Schräghalten der Elektrode gegen die Richtung der Blaswirkung und durch Verlegen der Anschlussklemmen am Werkstück gemindert werden. Blaswirkung entsteht vor allen beim Schweißen von Stählen mit Gleichstromquellen. 8.4.2 Elektroden • Stabelektroden sind metallische Leiter, die mit einer aufgepressten Umhüllung versehen sind. Die Umhüllung bewirkt ein leichtes Zünden, einen stabilen Lichtbogen und verhindert den Zutritt von Sauerstoff und Stickstoff zum Schmelzbad. • Celluloseumhüllte Stabelektroden zeichnen sich durch geringe Schlackenbildung aus und werden als Fallnahtelektrode im Rohrleitungs- und Pipelinebau verwendet. Dieser Elektrodentyp raucht sehr stark und erfordert eine Absaugeinrichtung oder eine gute Durchlüftung. • Rutilumhüllte Stabelektroden sind die am häufigsten verwendeten Elektroden und zeichnen sich durch gute Zündeigenschaften aus. Rutilelektroden ergeben flache und feinschuppig-glatte Schweißnähte. • Basischumhüllte Stabelektroden werden am Pluspol verschweißt und erzielen ausgezeichnete hochfeste Schweißnähte mit der geringsten Neigung zu Rissbildung. 8.4.3 Arbeitsregeln beim Lichtbogen- schweißen Lichtbogen zu lang ca. 1 – 1,5mal Elektroden-Durchmesser • richtige Lichtbogenlänge (ca. 1- bis 5facher Elektrodendurchmesser) • Schweißspannung richtig wählen. • Schweißstrom richtig wählen. • Anstellwinkel der Elektrode ca. 70° bis 80° zur normalen Schweißrichtung: bei zu steilem Winkel läuft die Schlacke unter das Schmelzbad; bei zu flachem Winkel flattert und spritzt der Lichtbogen. • Lichtbogenlänge immer gleich groß halten. • Schweißbad auf gleichmäßigen Einbrand und Breite kontrollieren. • Am Ende der Naht kurz anhalten und mittels eines Bogens über die Naht abheben. • Die Schlacke darf erst nach dem Erkalten von der Naht entfernt werden. • Vor dem Weiterschweißen an Nahtunterbrechungen muss die Schlacke sauber entfernt werden. Abb. 1: Blaswirkung durch elektromagnetische Felder Abweichen deviating Anschlussklemme terminal Anstellwinkel adjusting (or: setting) angle Einbrand penetration Einfluss influence Elektrode electrode Fallnahtelektrode electrode for vertical downward welding glatte Schweißnaht smooth weld (seam) hochfeste Schweißnaht high-strength weld Lichtbogenlänge arc length Nahtunterbrechung weld discontinuity Pipelinebau pipeline construction Rissneigung inclination to cracking Rohrleitungsbau main construction Rutilelektrode rutile electrode Schlacke slag Schlackenbildung slag formation Schmelzbad melting (or: molten) bath Schweißarbeit welding operation (or: job) Schweißbad melting (or: molten) bath Schweißspannung welding-arc voltage Schweißstrom welding current stabiler Lichtbogen stable arc Verlegen shifting; transferring weiterschweißen further welding zelluloseumhüllt cellulose-coated Zündeigenschaft ignition property MUSTER
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