Install.Gebäudetechn.Grundlag SB J010 + E-Book

190 2.17 Ausfluss Grundlagen der Elektrotechnik 7.3 Weichlöten Weichlöten wird zur Verbindung von Kupferrohren, Kupfer-Kupfer-Zinklegierungen (Messing) und KupferKupfer-Zink-Zinnlegierungen (Rotguss) im GWH-Bereich eingesetzt. Kalt- und Warmwasserinstallationen im Sanitärinstallationsbereich sollten unbedingt weichgelötet werden. Durch die Verzunderung und die Oxidfilmbildung beim Hartlöten wird im Bereich der Lötstelle die Schutzschichtbildung des Rohres beeinträchtigt. Dies kann bei aggressiven Wässern zu Korrosion und zur Zerstörung des Rohrwerkstoffes führen. Auch Bleirohre und Messingformstücke werden im Reparaturfall bei Altbauten weich miteinander verlötet. Als Wärmequelle bei Weichlötarbeiten werden Lötlampen, Propangas-Lötbrenner und Widerstandslötgeräte verwendet. Weichlotflussmittel werden ohne eingebrachtes Lotgranulat hergestellt. Lötpasten sind mit Lotgranulat versehen und erleichtern damit das Erkennen der Arbeitstemperatur – die Zugabe von Lot ist jedoch unbedingt erforderlich. Dadurch werden Kaltlötstellen sowie eine Überhitzung der Lötstelle vermieden. 7.4 Hartlöten Die Hartlötung bringt eine höhere Temperaturbeständigkeit und Scherfestigkeit der Lötstelle mit sich, allerdings wird das Rohrmaterial im Erwärmungsbereich ausgeglüht, wodurch die Festigkeitswerte halbharter und harter Kupferrohre auf die eines weichen Kupferrohres abfallen. Bei medizinischen und technischen Gasanlagen ist aus Gründen der Fettfreiheit und der Brandgefahr die Hartlötung anzuwenden, wobei bei medizinischen Gasanlagen ausschließlich Kühlschrankkupfer (fettfrei) unter Verwendung von Schutzgas verlötet werden darf (Vermeidung der Zunderbildung). Bei Anla-gen für gasförmige Medien dürfen nur Lötfittings eingebaut werden. Auch bei Medien mit Betriebstemperaturen über 110 °C und bei der Verwendung von Auf-muffungen und Aushalsungen muss unbedingt hartgelötet werden. Als Wärmequelle bei Hartlötarbeiten werden Propangas-Lötbrenner, die Azetylengasflamme und Widerstandslötgeräte verwendet. Weichlöten / Hartlöten Löten Beim Weichlöten werden im GWH-Bereich Lote mit Schmelztemperaturen zwischen 220 °C und 250 °C verwendet. Die Arbeitstemperatur liegt zwischen 270 °C und 300 °C. Beim Weichlöten schmilzt das Lot ohne Flammeneinwirkung durch die Werkstücktemperatur ab. Beim Hartlöten werden im GWH-Bereich Lote mit Schmelztemperaturen zwischen 630 °C und 890 °C verwendet. Die Arbeitstemperatur liegt zwischen 670 °C und 900 °C. Beim Hartlöten schmilzt das Lot durch die Einwirkung der Streuflamme ab. Abb. 1: Hartlöten von Kupferrohren Abb. 2: Flammentemperatur eines Gaslötbrenners aggressiv aggressive Altbau old building Brandgefahr fire risk Festigkeitswert strength value Kaltlötstelle cold (solder) junction Lotgranulat solder granules Messingformstück moulded brass part Oxidfilmbildung oxide film formation Scherfestigkeit shear(ing) strength Schutzschichtbildung protective-film formation technische Gasanlage technical gas plant Temperaturbeständigkeit temperature resistance Überhitzung overheating; superheating Weichlötarbeit (soft-)soldering work Weichlotflussmittel soft solder flux Widerstandslötgerät resistance soldering equipment MUSTER

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