Ü 5.21 MTM-Verfahren C Mithilfe des MTM-Verfahrens soll die Grundzeit für den Arbeitsvorgang „Einlegen von zwei Batterien in eine Taschenlampe und Zudrehen des Verschlusses“ ermittelt werden. Der erste Arbeitsschritt ist das Hinlangen zur Kiste mit den leeren Lampen, der letzte Arbeitsschritt ist das Loslassen der fertigen Lampe, wenn sie in die Kiste mit den fertigen Lampen gelegt wird. Zusätzliche Informationen: • Abstand zwischen Montageplatz und Kiste mit leeren Lampen: 40 cm • Abstand zwischen Montageplatz und Kiste mit Batterien: 30 cm • Abstand zwischen Montageplatz und Kiste mit Verschlüssen: 40 cm • Drehbewegung für Zudrehen des Verschlusses: 90 ° • Abstand zwischen Montageplatz und Kiste mit fertigen Lampen: 50 cm Rechnen von Prozesszeiten Unter Prozesszeiten versteht man jene Zeiten, die vom Mitarbeiter bei Durchführung der Arbeitsaufgabe nicht beeinflussbar sind. Bei spanender Bearbeitung (z. B. Drehen, Fräsen, Bohren) sind das jene Zeiten, in der die Maschine mit automatischem Vorschub läuft. Die Prozesszeiten können aus den Abmessungen des Gegenstands, der bearbeitet wird, und der Arbeitsgeschwindigkeit des Werkzeugs berechnet werden. Die Prozesszeit (Hauptzeit) für das Längsdrehen eines Drehteils ergibt sich wie folgt: Rechnen von Prozesszeiten beim Drehen L ... Gesamtweg des automatischen Vorschubs [mm] f ... Vorschub [mm/U] n ... Drehzahl [U/mm] v ... Schnittgeschwindigkeit [m/min] d ... Durchmesser [mm] lw ... Werkstücklänge [mm] la ... Anlauflänge [mm] lü ... Überlauflänge [mm] th = L f × n n = v × 1000 d × π L = lw + la + lü Schnittgeschwindigkeit v und Vorschub f sind vom jeweiligen Fertigungsverfahren (z. B. Drehen, Bohren), vom verwendeten Werkzeug, vom Werkstoff und der geforderten Oberflächengüte des Werkstücks abhängig. Diese Werte können aus entsprechenden Tabellenbüchern entnommen werden. Die bei der Durchführung einer Arbeitsaufgabe benötigten, vom Mitarbeiter beeinflussbaren Zeiten (z. B. Werkstückwechsel, Einstellen, Meißel zurückfahren, Messen) können nicht berechnet, sondern müssen mit anderen Methoden ermittelt werden. Erfolgt die Bearbeitung mit NC-Werkzeugmaschinen, lässt sich die Grundzeit aus dem NC-Maschinenprogramm entnehmen. LINK Ü 5.21 MTM-Verfahren Hier findest du eine Excel-Vorlage. Taschenlampe in kleinen Teilen Die erste Taschenlampe wurde 1899 vom Engländer David Misell erfunden, der das Patent an eine amerikanische Firma verkaufte. Betriebstechnik I/II 167 Kapitel 5: Arbeitsvorbereitung Lerneinheit 3: Methoden zur Grundzeitermittlung MUSTER
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