Planzeitkatalog für Montagetätigkeiten Bühnen und Treppen Stahlbau 45 h/t Lichtgitter 1,5 h/m2 Ein Kunde bittet das Unternehmen, ein Angebot für Lieferung und Montage eines Stahlbaus für eine Industrieanlage laut Zeichnung zu übermitteln. Dazu muss u. a. auch die voraussichtlich benötigte Zeit für die Montage der Anlage berechnet werden. Aus den übermittelten Konstruktionszeichnungen und Stücklisten sind folgende Informationen hinsichtlich der zu montierenden Mengen zu entnehmen: 85 t schwerer Stahlbau, 105 t leichter Stahlbau, 720 m² Fassaden, Bühnen und Treppen mit 45 t Stahlbau und 290 m² Lichtgitter, 1200 m Rohrleitungen mit Nennweite 15 mm, 520 m Rohrleitungen mit Nennweite 32 mm. a) Ermittle die Grundzeit für die Montage dieser Industrieanlage mithilfe des obigen Planzeitkatalogs. b) Berechne die Auftragszeit für die Montage dieser Stahlbaukonstruktion, wenn ein Verteilzuschlagsatz von 10 % für unplanmäßige Tätigkeiten angenommen wird. Die erforderliche Rüstzeit für diesen Auftrag wird auf 160 h geschätzt (Auf- bzw. Abbauen der Baustelleneinrichtung). MTM-Verfahren Das MTM-Verfahren ist die in Europa vorwiegend angewendete Zeitermittlungsmethode der Systeme vorbestimmter Zeiten. Dabei wird der Zeitbedarf für die Durchführung einer Arbeitsaufgabe im Vorhinein anhand einer detaillierten Analyse der erforderlichen Bewegungen ermittelt. Die Zeit für die Durchführung einzelner Bewegungen wird in Abhängigkeit entsprechender Einflussgrößen (z. B. zurückgelegter Weg, Schwierigkeit der Handhabung, aufzuwendende Kraft, Drehwinkel) aus MTM-Normzeitwertkarten entnommen. Bei der Durchführung des MTM-Verfahrens wird grundsätzlich wie folgt vorgegangen: 1. Analyse des gesamten Bewegungsablaufs bei der Durchführung der Arbeitsaufgabe und Unterteilung des Ablaufs in MTM-Grundbewegungen (z. B. Hinlangen, Bringen, Greifen, Loslassen, Fügen, Drehen) 2. Bestimmen und Bewerten der Einflussgrößen, die die Durchführungszeit der einzelnen Grundbewegungen beeinflussen. Dies erfolgt unter Zuhilfenahme der MTM-Normzeitwertkarte. Die Beschreibung der einzelnen Grundbewegungen und Einflussgrößen erfolgt mittels Kurzzeichen: T 90 L Krauftaufwand: groß, d. h. 5 bis 16 daN Drehwinkel: 90 Grad Grundbewegung: Drehen – T (Turn) 3. Für jede einzelne Grundbewegung wird in Abhängigkeit der jeweiligen Einflussfaktoren die entsprechende Zeit aus der Normzeitwertkarte entnommen. Beton für den Steinbühltunnel Bei diesem deutschen Bahntunnelprojekt war auch die österreichische Firma Porr beteiligt. 2,8 Mio. m3 Material wurden ausgebrochen, um einen 5 km langen Tunnel zu bauen. Die Bauzeit betrug 7 Jahre. MTM Methods-Time-Measurement; Methode der Zeitermittlung der „Systeme vorbestimmter Zeiten“ 164 Betriebstechnik I/II MUSTER
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