Denkmal 7/8 + E-Book

88 Die vielen Schauplätze des Weltkriegs 2.19 Nach dem Scheitern der Invasion Großbritanniens wendete sich Hitler wieder seinem Hauptziel zu, der Zerstörung der Sowjetunion. Den Ostfeldzug sah er als „Vernichtungskrieg“, der Kriegsverbrechen als Teil der Strategie beinhaltete. Währenddessen weitete sich der Krieg über die Grenzen Europas hinaus aus. Kriegsschauplatz Mittelmeer Da Großbritannien nicht von der Wehrmacht besetzt werden konnte, versuchte Hitler, die britische Wirtschaft durch Luftangriffe und Unterseeboote zu schwächen. Für 1941 plante er den Angriff auf die Sowjetunion. Dieser verzögerte sich aber, da die Wehrmacht im Spätherbst 1940 ihren italienischen Verbündeten bei dessen erfolglosen Militäroperationen im Mittelmeerraum unterstützen musste. Im April 1941 wurden daher Jugoslawien und Griechenland angegriffen und rasch besiegt. Ende Mai eroberten deutsche Fallschirmjäger den britischen Stützpunkt auf Kreta und sicherten dadurch die von Luftangriffen bedrohten, kriegswichtigen rumänischen Ölfelder. Auch in Nordafrika gelang dem deutschen „Afrikakorps“ ein schneller Vorstoß bis an die Grenzen Ägyptens. Obwohl diese Erfolge das Bild der militärischen Überlegenheit festigten und von der Propaganda euphorisch gefeiert wurden, verzögerten sie den Angriff auf die Sowjetunion erheblich. Krieg gegen die Sowjetunion In der Sowjetunion hatte Hitler stets seinen ideologischen Hauptfeind gesehen. Das längst zu einer autoritären Diktatur gewordene Land der kommunistischen Oktoberrevolution sollte in einer gigantischen Militäroperation unterworfen und anschließend wirtschaftlich ausgebeutet werden. Am 22. Juni 1941 griff die Wehrmacht die Rote Armee auf einer Frontlinie von 1 600 km an. Innerhalb weniger Wochen wollte man die Sowjetunion im „Blitzkrieg“ besiegen. Der schnelle Vormarsch der Deutschen war von unvorstellbarer Grausamkeit gekennzeichnet und umfasste eine lange Reihe von Kriegsverbrechen (s. 2.21). Der Angriff auf die Sowjetunion trug den Namen „Unternehmen Barbarossa“. Er zielte auf einen rassischen Vernichtungskrieg des „jüdischen Bolschewismus“ ab. Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion sollte erobert, große Teile der Zivilbevölkerung ermordet oder entrechtet und diese Gebiete von den Nazis schließlich übernommen werden. Entgegen der Planung verlangsamte sich der Angriff aber zunehmend und kam im russischen Winter vor Moskau und Leningrad zum Stehen. Die sowjetische Gegenoffensive begann am 5. Dezember, und obwohl die Wehrmacht 1942 noch einige Erfolge feierte, war mit dem Scheitern des „Unternehmens Barbarossa“ bereits eine Vorentscheidung gefallen. Pearl Harbour: Angriff auf die USA Beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion hatte sich Hitlers Verbündeter Japan noch neutral verhalten. Mit dem Angriff auf den US-amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbour eröffnete Japan am 7. Dezember 1941 aber seinerseits einen weiteren Kriegsschauplatz (s. 2.24). Das Deutsche Reich erklärte den USA anschließend ebenfalls den Krieg. Die USA, die Großbritannien bis zu diesem Zeitpunkt nur wirtschaftlich unterstützt hatten, griffen nun auch militärisch in den Weltkrieg ein (s. 2.25). 45 50 55 60 65 70 5 10 15 20 25 30 35 40 MUSTER

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