Denkmal 7/8 + E-Book

76 Widerstandshandlungen wurden aus verschiedenen Motiven gesetzt, dementsprechend formierten sich unterschiedliche Widerstandsgruppen, die jedoch selten miteinander vernetzt waren. Dies schwächte den Widerstand ebenso wie der mangelnde Rückhalt in der Gesellschaft. Widerstand: Formen und Beispiele 2.13 M 1: Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907–1944), Offizier der Wehrmacht; er unterstützte ursprünglich das NS- Regime, änderte aber seine Haltung im Zuge des Zweiten Weltkriegs. Foto, unbekannt, um 1934. M 2: Filmplakat „Operation Walküre. Das Stauffenberg- Attentat“. Der Teaser lautet „Während andere folgten, folgten sie ihrem Gewissen“. Plakat, 2008. Formen des Widerstands Je nach Motivation entwickelten sich unterschiedliche Formen und Gruppen des Widerstands, wobei die Übergänge teilweise fließend waren. Dazu zählten: sozialistischer, kommunistischer, bürgerlicher, überparteilicher, christlicher, jüdischer, Romani, studentischer, militärischer, bewaffneter Widerstand, Partisanenkampf, Widerstand in Betrieben, Gefängnissen und Lagern sowie im Exil etc. Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie lehnten das NS-Regime ab. Politischer Widerstand Aufgrund der Parteiverbote mussten Widerstandsgruppen im Untergrund agieren; hier wurde v. a. von kommunistischer und sozialistischer Seite Widerstand geleistet. Es gab aber auch bürgerlichen Widerstand wie beispielsweise den „Kreisauer Kreis“ um Helmuth James Graf von Moltke, der deshalb 1945 hingerichtet wurde. Jugendlicher Widerstand Mitglieder von nunmehr verbotenen Jugendorganisationen, aber auch nicht organisierte Jugendliche rebellierten z. B. gegen den Anpassungsdruck des BdM und der HJ (s. 2.9, 2.10) oder verteilten verbotene Schriften. Das tat auch die studentische Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die sich um den Münchner Universitätsprofessor Kurt Huber und die Studierenden Hans und Sophie Scholl, Willi Graf, Christoph Probst und Alexander Schmorell gebildet hatte (s. 2.29). Die Gruppe wurde aufgedeckt und ihre führenden Mitglieder hingerichtet. Militärischer Widerstand Selbst in der Wehrmacht regte sich Widerstand. Der Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg plante gemeinsam mit anderen die Ermordung Hitlers und anderer führender NS-Politiker („Unternehmen Walküre“). Ihr Attentat am 20. Juli 1944 scheiterte jedoch, und zahlreiche Beteiligte wurden hingerichtet. In Österreich plante zu Kriegsende Major Carl Szokoll, der auch mit der überparteilichen Widerstandsgruppe „O5“ um Fritz Molden zusammenarbeitete, Wien kampflos an die Rote Armee zu übergeben. 5 10 15 20 M 3: In der Graphic Novel werden die letzten Minuten von Claus Schenk Graf von Stauffenberg dargestellt. Niels Schröder: 20. Juli 1944: Biographie eines Tages. © BeBra Verlag 2019, S. 222. 25 30 35 40 45 MUSTER

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg5NDY1NA==