71 Nationalsozialismus – Holocaust – Zweiter Weltkrieg M 2: HJ-Wehrertüchtigungslager in Rein. Foto, undatiert. Aufgaben 1. Recherchieren Sie unter M 1 eine Lebensgeschichte Ihrer Wahl und berichten Sie davon in der Klasse. Gehen Sie dabei besonders auf die Sichtweise der interviewten Personen ein. 2. Formulieren Sie, ausgehend von den beiden Fotografien (M 2, M 3) und den Informationen dieser Doppelseite, eigenständige Fragen zu den Zeltlagern der HJ. 3. Werten Sie den Bericht von Michael Wildt (M 4) hinsichtlich der Funktion aus, die das Lagererlebnis im Rahmen der HJ einnahm. Nennen Sie Bereiche und Aufgaben der HJ, die Wildt unberücksichtigt lässt. M 4: Der Historiker Michael Wildt beschreibt die Funktion, die Zeltlager im System in der Hitlerjugend erfüllten (2012): Die legendären Zeltlager, die in der Nachkriegserinnerung an die HJ einen so prominenten Raum einnahmen, dienten der Vorbereitung auf den Wehrdienst ebenso wie der Erziehung zur ,Volksgemeinschaft‘. Hier waren keineswegs alle gleich, aber jeder besaß seine Aufgabe und Verantwortung, die ihm – so der ideologische Anspruch – unabhängig von Herkunft, Stand oder Vermögen der Eltern zugeteilt wurden. […] Das Lager bildete den zentralen Ort der Erziehung, wo eine formierte soziale Ordnung herrschte, in der Dienst, Disziplin und Kameradschaft obenan standen, aber auch jeder Standes- oder Bildungsdünkel geächtet war. Regionale, konfessionelle oder berufliche Unterschiede sollten mit Absicht in den Hintergrund treten zugunsten der Herstellung einer „Gemeinschaft der Ehre und Treue, des Gehorsams und der Kameradschaft“, wie es der Führer des Reichsarbeitsdienstes Konstantin Hierl ausdrückte, in der die (Hand-)Arbeit für das Volksganze den entschiedenden Wert darstellte. Wildt, Michael: Nationalsozialismus: Aufstieg und Herrschaft. (= Informationen zur politischen Bildung 314/2012), S. 60–61. D M 3: Das Gemeinschaftserlebnis, z. B. beim Zelten, war ein zentraler Hebel der Indoktrination. Foto, unbekannt, 1939. MUSTER
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