277 Weltpolitik heute und die Rolle der Medien Aufgaben 1. Analysieren Sie M 1 und M 2 als mediale Inszenierungen des Sieges über das Regime von Saddam Hussein. 2. Fassen Sie den in M 3 dargestellten Zusammenhang zwischen den Maßnahmen der USStatthalter und dem Aufstieg des Islamischen Staates zusammen. 3. Beurteilen Sie das US-amerikanische Engagement im Irak basierend auf den Informationen dieser Doppelseite. M 3: Der Journalist Thomas Seibert beschreibt in der Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“ die Folgen des Zweiten Irakkrieges (2018): Der Hochmut des Westens […] Auch nach dem Fall von Saddam Hussein kam es für den Westen anders als erwartet. Die US-Statthalter im Irak entfernten Mitglieder der Baath-Partei von Saddam massenweise aus den staatlichen Institutionen und den Sicherheitskräften, was sich als fatale Fehlentscheidung herausstellte. Die Politik Washingtons verursachte ein gefährliches Vakuum, das selbst mit 170 000 amerikanischen Soldaten nicht zu füllen war. Die Folgen sind bis heute spürbar, selbst in fernen europäischen Hauptstädten wie Berlin, die zu Zielen der Gewalttäter des „Islamischen Staates“ (IS) geworden sind. Nicht Saddam Husseins Sturz sei der Beginn des Übels gewesen, meint Hady Amr, Nahost-Experte bei der Denkfabrik Brookings Institution und ehemaliger Mitarbeiter der Regierung von Barack Obama. „Erst die Ent-Baathifizierung des Irak im Allgemeinen und der irakischen Armee im Besonderen schuf die Vorbedingungen für jene Aufstände, die am Ende zur Bildung des IS führten“, glaubt Amr. Seibert, Thomas (2018): Ein Sturz, der den Nahen Osten bis heute erschüttert. https://www.tagesspiegel.de/politik/folgen-des-irakkrieges-ein-sturz-der-den-nahen-osten-bis-heute-erschuettert/21151852.html (19.07.2021) D M 1: Eine geköpfte Statue Saddam Husseins, Bagdad. Foto, unbekannt, 2003. M 2: Der US-Präsident George W. Bush verkündete bereits im Mai 2003, dass die „Mission“ im Irak abgeschlossen sei. Die Gewalt im Irak hält allerdings bis heute an. Foto, unbekannt, 2003. MUSTER
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