271 Weltpolitik heute und die Rolle der Medien Aufgaben 1. Arbeiten Sie die Unterschiede zwischen den Begriffen „Terror“ und „Terrorismus“ sowie die anfänglichen Ziele des Terrorismus anhand der Darstellung (M 2) heraus. 2. Vergleichen Sie die Terrorismusdefinitionen der US-Behörden (M 3) und ermitteln Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten. 3. Formulieren Sie nun eine eigene Definition des Begriffs „Terrorismus“. M 2: Der Politikwissenschaftler und Soziologe Armin Pfahl-Traughber über Abgrenzungsprobleme des Begriffs „Terrorismus“ (2016): Um einer Differenzierung bei der Begriffsverwendung und der Vermeidung von Missverständnissen willen sollten daher auch die Bezeichnungen „Terror“ und „Terrorismus“ unterschieden werden: Erstere steht für ein Instrument staatlicher Repressionspolitik, etwa von totalitären Diktaturen. Im Unterschied dazu wäre „Terrorismus“ ein Mittel, das nichtstaatliche Akteure zur Bekämpfung eines Staats nutzen. Während „Terror“ demgemäß von „oben“ ausgeht, geht „Terrorismus“ von „unten“ aus. In diesem Sinne bezeichnete man seit Mitte des 19. Jahrhunderts insbesondere Anarchisten und Sozialisten, Nationalisten und Separatisten, die mit Anschlägen und Attentaten ihre politischen Ziele umsetzen wollten, als Terroristen. Diese benannten demgegenüber ihre Handlungen als „Propaganda der Tat“: Das Ausmaß der Gewalttaten diente dazu, der Öffentlichkeit eine Botschaft zu ihrem Anliegen und ihrer Stärke zu vermitteln. Insofern lässt sich bereits in der Frühphase der Geschichte des Terrorismus – bis in die Gegenwart hinein – diese besondere Kommunikationsstrategie ausmachen. Pfahl-Traughber, Armin: Terrorismus – Merkmale, Formen und Abgrenzungsprobleme, in: APuZ 24–25/2016, S. 11. D M 3: Terrorismusdefinitionen verschiedener US-Behörden: „Terrorismus ist vorsätzliche, politisch motivierte Gewalt, verübt gegen zivile Ziele durch substaatliche Gruppen oder im Verborgenen arbeitende Täter, gewöhnlich mit der Absicht, ein Publikum zu beeinflussen.“ (US-Außenministerium) „Terrorismus ist kalkulierte Gewaltanwendung oder -androhung, um Furcht zu erzeugen in der Absicht, die Regierung oder die Gesellschaft zur Verfolgung von politischen, religiösen oder ideologischen Zielen zu nötigen.“ (US-Verteidigungsministerium) „Terrorismus ist ungesetzlicher Zwang oder Gewalt gegen Menschen oder Eigentum zur Einschüchterung einer Regierung, der Zivilbevölkerung oder eines Teils von dieser, um politische oder gesellschaftliche Ziele zu erreichen.“ (FBI) Prützel-Thomas, Monika: Neuer Terrorismus? Die Debatte um die Einordnung des Djihadismus, in: Backes, U.; Jesse, E. (Hrsg.): Gefährdungen der Freiheit. Extremistische Ideologien im Vergleich, Göttingen (2006), S. 477–492, S. 479. Q MUSTER
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