Denkmal 7/8 + E-Book

268 9/11 – Anschläge vor den Augen der Weltöffentlichkeit 6.1 M 1: Osama Bin Laden (1957–2011), saudiarabischer Terrorist und Chef des radikalislamischen Terrornetzwerks Al Qaida. Foto, 1988. Der 11. September 2001 hat sich in das kollektive Gedächtnis der Weltbevölkerung eingeprägt. Hunderte Millionen Menschen waren vor den Bildschirmen live dabei, als zwei entführte Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York rasten. Dabei kamen knapp 3 000 Menschen ums Leben. Flugzeugentführungen im US-Luftraum Am Vormittag des 11. September 2001 wurden vier Flugzeuge im US-amerikanischen Luftraum entführt. Das erste flog mit 750 km/h um 8:46 Uhr in den Nordturm des World Trade Centers in New York und erschütterte die US-Metropole bis ins Mark. Wenig später traf eine zweite Maschine den Südturm. Ein weiteres entführtes Flugzeug wurde in das Pentagon in Washington gelenkt, das vierte stürzte bei Pittsburgh ab. Die Rolle der Medien Als sich um 9:03 Uhr die zweite Maschine in den Südturm bohrte, waren Hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt vor den TV-Bildschirmen live dabei, denn bereits nach dem ersten Einschlag waren Dutzende Kameras auf den brennenden Nordturm gerichtet. Der Sender „ABC“ führte sogar ein Live-Interview mit einem Immobilienmakler, der im Nordturm eingeschlossen war. Wie Hunderte weitere Büroangestellte wartete er auf die Rettung aus einem der Stockwerke, die oberhalb der Einschlagstelle der Flugzeuge lagen. Selbst Bilder von verzweifelten Menschen, die aus den Türmen in die Tiefe sprangen, wurden live gesendet. Die Sensationsgier von Dokumentarfilmern, aber auch der Drang von Privatpersonen, die unfassbare Situation festzuhalten, erreichte in diesen Momenten neue, ungeahnte Dimensionen. Funksprüche und Telefonate, die aus den entführten Flugzeugen und von den eingeschlossenen Menschen in den Türmen geführt wurden, vermittelten die Dramatik der Ereignisse in Echtzeit. Die Täter Die Täter waren schnell ermittelt. Mithilfe der Passagierlisten konnten vier Männer als Haupttäter identifiziert werden, die im Auftrag der Terrororganisation Al Qaida gehandelt hatten. Der Drahtzieher hinter den Anschlägen war Osama Bin Laden, der schon in den Jahren zuvor Terroranschläge gegen US-Ziele organisiert hatte. Die Folgen In den Wochen danach bildeten die USA mit Großbritannien eine Allianz gegen den internationalen Terror. Mit Militäreinsätzen in Afghanistan und im Irak (s. 6.4 – 6.5) sollten das Taliban-Regime und die Al Qaida bezwungen werden. Die jahrelangen Kriege führten zu zigtausenden weiteren, großteils zivilen Opfern und Millionen Flüchtlingen. Beide Terrororganisationen sind noch heute tätig. M 2: Das Foto zeigt das Flugzeug United Airlines Flug 175 unmittelbar, bevor es in den Südturm des World Trade Centers kracht. 17 Minuten zuvor wurde bereits ein Flugzeug in den Nordturm gelenkt. Foto von Carmen Taylor, 2001. Al Qaida: weltweit operierende islamistische Terrororganisation; verübte seit 1993 zahlreiche Anschläge in mehreren Staaten Taliban, die: islamistische Terrororganisation, vor allem in Afghanistan und Pakistan aktiv 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 MUSTER

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