235 Die multipolare Welt nach 1989 M 3: Bewohnerinnen von Sarajevo beim Wäschewaschen im Fluss Miljacka während der Belagerung von April 1992 bis 1996; im Hintergrund die nach einem serbischen Anfriff ausgebrannte Nationalbibliothek. Foto, unbekannt, 1993. M 4: Auszug aus dem Roman „Sara und Serafina“ über die Belagerung Sarajevos: Hunderte, Tausende Menschen drängten sich, hüpften auf einer Stelle, um sich zu wärmen, oder krochen vor der Kälte noch tiefer in sich hinein, angetan mit allem, was sie besaßen, und mit einem Teil dessen, was sie ihren Angehörigen in Sarajevo bringen wollten, übernächtigt und verwirrt, in den Händen oder neben sich auf dem Boden das, was sie draußen besorgt hatten und jetzt nach Hause schleppen wollten, um den Winter zu überstehen. Hunderte, Tausende – sagte Dervo – warteten darauf, dass der Tunnel geöffnet wurde, hofften auf das Glück, dass sie heute an die Reihe kamen, um den Durchgang zur Stadt zu passieren. Unter ihnen waren anständige Menschen, die sich, der Verzweiflung nahe, schon tagelang, seit Eröffnung des Tunnels, in der Nähe aufhielten und ausharrten, weil sie Haus, Familie und alles in der Stadt hatten, was ihnen wichtig war. Karahasan, Dževad: Sara und Serafina. Frankfurt/Main und Wien: Büchergilde Gutenberg 2000, S. 33–36. Q 1. Formulieren Sie mögliche Gründe für den serbischen Angriff auf die Nationalbibliothek (M 3). 2. Interpretieren Sie die Darstellung der Belagerung Sarajevos aus dem Roman Dževad Karahasans (M 4). Mit welchen Mitteln gelingt es dem Autor, die Verzweiflung der Belagerten deutlich zu machen? 3. Schildern Sie die Geschichte, die im Film „No Man’s Land“ erzählt wird, basierend auf dem Trailer (M 1) und der Zusammenfassung (M 2), in Ihren eigenen Worten. Stellen Sie die Handlung danach in einer Skizze auf einem Plakat dar. Aufgaben MUSTER
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