19 Die Pariser Vorortverträge und ihre Folgen Aufgaben 1. Ermitteln Sie die Intention, mit der auf der Postkarte (M 1) Kommunismus und Faschismus gegenübergestellt werden. 2. Analysieren Sie die Gewaltbereitschaft der faschistischen Politik anhand der beiden Textquellen (M 3, M 4). 3. Arbeiten Sie aus den Textquellen (M 3, M 4) die verschiedenen Perspektiven auf den Faschismus heraus. 4. Weisen Sie in der Postkarte (M 1) und dem Mussolini-Zitat (M 3) die unterschiedlichen Propagandastrategien der Faschisten heraus. 5. Beurteilen Sie anhand des Darstellungstextes links und der Textquellen die Verantwortung der übrigen Parteien für den Aufstieg des Faschismus. M 3: Benito Mussolini in seiner Parlamentsrede vom 19. Juli 1922: Ob er [der Faschismus] eine legale Partei, also eine Regierungspartei sein will oder lieber eine Aufstandspartei […]: In jedem Fall wird sich keine Regierung in Italien halten können, wenn sie ihre Maschinengewehre auf den Faschismus richtet […]. Sollte aus dieser Krsie zufällig eine vehement antifaschistische Regierung hervorgehen […], werden wir uns dagegen erheben. […] [I]ch wünsche mir, dass es dem Faschismus durch einen legalen Aufstieg gelingen möge, am Staatsleben teilzuhaben. Doch muss ich aus Gewissenspflicht auch auf diese andere Möglichkeit hinweisen, damit sich in der drohenden Krise jeder von euch […] an meine Worte erinnern möge, die ich eurer Betrachung und eurem Gewissen überlasse. Ich bin fertig. Zit. nach: Scurati, Antonio M.: Der Sohn des Jahrhunderts. Stuttgart: Klett-Cotta 2020, S. 486. Q M 4: Der sozialistische Abgeordnete Giacomo Matteotti schrieb an Filippo Turati, den Gründer der Sozialistischen Partei, am Abend vor der Wahl im Jahr 1924: Vor allem ist es notwendig, gegenüber der faschistischen Diktatur eine andere Haltung als bisher einzunehmen: Unser Widerstand gegen die Willkürherrschaft muss kraftvoller werden; in keinem Punkt darf nachgegeben werden; keine Position darf ohne den entschiedensten und vehementesten Protest aufgegeben werden. Sämtliche Bürgerrechte müssen geltend gemacht werden; das Gesetz selbst berechtigt zum Handeln in Notwehr. Niemand kann sich vormachen, der herrschende Faschismus würde die Waffen niederlegen und Italien aus freien Stücken eine legale und freie Regierung zurückgeben; jeder Erfolg treibt ihn nur zu weiterer Willkür und weiterem Missbrauch. Das ist sein Wesenskern, sein Ursprung, seine einzige Kraft; dies ist das Temperament, das ihn lenkt. Zit. nach: Scurati, Antonio M.: Der Sohn des Jahrhunderts. Stuttgart: Klett-Cotta 2020, S. 719. Q MUSTER
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