Denkmal 7/8 + E-Book

203 1. Geben Sie Hobsbawms Urteil aus M 2 in eigenen Worten wieder. 2. Diskutieren Sie anhand von M 2 die Rolle einzelner Menschen in geschichtlichen Prozessen. Beurteilen Sie ihre Möglichkeiten und Grenzen. 3. Fassen Sie Fukuyamas These in eigenen Worten zusammen. 4. Erörtern Sie mögliche Gründe, warum diese These für Empörung sorgte. 5. Beurteilen Sie Fukuyamas These aus heutiger Sicht. Hatte er recht? Diskutieren Sie seinen geschichtsphilosophischen Ansatz. M 2: Der Historiker Eric Hobsbawm urteilt 1995 über die Rollen Gorbatschows und Reagans im Kalten Krieg: Die Welt verdankt Gorbatschow nicht nur deshalb so ungeheuer viel, weil er die Initiative ergriff, sondern auch, weil das Ende des Kalten Krieges sein persönlicher Erfolg war. Ihm allein gelang es, die amerikanische und andere westliche Regierungen zu überzeugen, dass er es ernst meinte. Dennoch, auch der Beitrag von Präsident Reagan darf nicht unterschätzt werden: Sein einfältiger Idealismus konnte den dichten Schutzwall der Ideologen, Fanatiker, Karrieristen, Desperados und professionellen Krieger um ihn herum durchbrechen und diese schließlich überzeugen. Hobsbawm, Eric: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, dtv 12. Auflage 2012, S. 315. D M 3: In einem Spiegel-Interview spricht der US-Politikwissenschaftler und frühere Mitarbeiter des US-Außenministeriums Francis Fukuyama über seine 1989 veröffentlichte These vom „Ende der Geschichte“. SPIEGEL: [Sie stellen] die These auf: Die liberale Demokratie sei – nach dem Zusammenbruch des Kommunismus – Endpunkt der ideologischen Evolution der Menschheit. Wohl stehen wir am Ende des Kalten Krieges – aber nicht am Ende der Geschichte. Es beginnt doch nur ein neues Kapitel. FUKUYAMA: Wenn Sie so wollen, ja. Sogar in Reden von Gorbatschow und Bush hieß es: Eigentlich fängt jetzt die Geschichte neu an. Wer das sagt, denkt an große Ereignisse. Ich gebrauche das Wort Geschichte ganz anders. SPIEGEL: Wie denn? FUKUYAMA: Ich meine, was Hegel oder Marx Geschichte nennen, die Entwicklungsschritte der menschlichen Gesellschaft insgesamt, von Bauernkulturen über Monarchien bis zur heutigen liberalen Demokratie. Das braucht nicht eine gerade Linie zu sein, aber jedenfalls ist es kein Kreis. Es gibt eine Richtung auf ein Ziel hin, und dieses Ziel – die liberale Demokratie – ist im Wesentlichen erreicht. Saltzwedel, J.; Schreiber, M.: Der Mensch braucht das Risiko, Spiegel, 06.04.1992, https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679389.html (16.01.2021). D Transformationen nach 1968 Aufgaben MUSTER

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