Denkmal 7/8 + E-Book

202 Das Ende des Kalten Krieges 4.19 Der Konfrontationskurs von Ronald Reagan nahm ab Mitte der 1980er-Jahre ab, und es entwickelte sich ein Klima, in dem beide Supermächte langsam aufeinander zugingen. Es lag vor allem an Michail Gorbatschows Bemühungen, dass dieser Prozess im Ende des Kalten Krieges mündete. Die Lage in der UdSSR Die Lage in der UdSSR war in den 1980ern angespannt. Neben der stagnierenden Wirtschaft entwickelte sich der Afghanistan-Krieg zusehends zu einem Desaster, das vielen SowjetSoldaten das Leben kostete. Dies führte zum Vertrauensverlust in die politische Führung. Dem versuchte Michail Gorbatschow, als er 1985 zum Generalsekretär der KPdSU wurde, entgegenzuwirken. Unter seiner Führung begann schließlich eine vorsichtige Annäherung der Supermächte. Das Ende des Kalten Krieges Diese Annäherung spiegelte sich in mehreren Gipfeltreffen zwischen Reagan und Gorbatschow wider. Das erste dieser Treffen fand 1985 in Genf statt. Konkrete Ergebnisse konnten zwar nicht geliefert werden, da Reagan nicht dazu bereit war, das von der UdSSR kritisierte SDIProgramm einzuschränken. Dennoch galt der Gipfel in Genf aufgrund seiner Symbolwirkung als Erfolg: In einer äußerst angespannten Situation des Kalten Krieges trafen sich die Vertreter der Supermächte zu Gesprächen. Bei den folgenden Treffen kam sogar eine atomare Abrüstung in greifbare Nähe, scheiterte jedoch erneut an einer Einigung bezüglich des SDI-Programms (Reykjavik 1986). Dennoch konnten sich beide Seiten mit der Unterzeichnung des INFVertrages auf die Abrüstung von nuklearen Mittelstreckenraketen einigen (Washington 1987). Nach zwei weiteren Treffen (Moskau, New York, beide 1988), in denen neben der Abrüstung auch die Menschenrechte thematisiert wurden, war Reagans Amtszeit zu Ende. Nach den Ereignissen von 1989 (s. 5.2) trafen sich Gorbatschow und Reagans Amtsnachfolger George Bush auf Malta, wo der Kalte Krieg endgültig für beendet erklärt wurde. Für viele Zeitgenossen stellte dieses Gipfeltreffen das wichtigste der Nachkriegsgeschichte dar. Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Einen wesentlichen Anteil an der Beendigung des Kalten Krieges hatte auch die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), die seit ihrer Gründung 1973 in mehreren Treffen zur Verständigung zwischen Ost und West beigetragen hatte. 1990 beschlossen die USA, die UdSSR und die europäischen Staaten im Rahmen eines KSZE-Treffens die Charta von Paris, in der eine friedliche Ordnung für die Ära nach dem Kalten Krieg festgehalten wurde. Die KSZE wurde 1994 zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) umgewandelt. M 1: US-Präsident Ronald Reagan und der sowjetische Generalsekretär Michail Gorbatschow in Reykjavik. Foto, 1986. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 MUSTER

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