200 Die Hochphase des Kalten Krieges in den 1980ern 4.18 M 1: Ronald Reagan (1911–2005), amerikanischer Schauspieler und Politiker, 40. USPräsident von 1981–1989. Foto, 1985. 0 1945 1955 1965 1975 1985 1995 2005 2014 10 000 20 000 30 000 40 000 50 000 60 000 70 000 Zahl der Kernwaffen Vereinigte Staaten (1945) 2880GX Sowjetunion/Russland (1949) Entspannung in den 1970ern 1970 trat der Atomwaffensperrvertrag in Kraft, der (bis heute) die Weitergabe von Atomwaffen verbietet und deren Abrüstung enthält. Dieses Ziel hatte auch die Ratifizierung der SALT-Verträge 1972. Ein deutliches Zeichen der Entspannung brachte auch die Konferenz zur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa 1975 in Helsinki. Blockübergreifend beschlossen 35 Staaten, darunter auch die USA und die UdSSR, eine bessere wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Achtung der Menschenrechte (Schlussakte von Helsinki). Verschlechterung der Beziehungen Die Stationierung neuer russischer Mittelstreckenraketen in Osteuropa, auf die der Westen 1979 im NATO-Doppelbeschluss mit einer Aufrüstung in Westeuropa antwortete, sowie der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan (s. 4.16) trübten die Beziehung zwischen den Supermächten erneut. Die Wahl Ronald Reagans zum US-Präsidenten 1981 brachte eine zusätzliche Verschärfung in die Situation. Denn Reagan, der die UdSSR offiziell als „Reich des Bösen“ bezeichnete und sein Wahlversprechen, einen harten Kurs gegenüber dem Ostblock fahren zu werden, nicht brechen wollte, nahm den Rüstungswettlauf erneut auf. Dadurch sollte der UdSSR auch wirtschaftlich geschadet werden. 1983 kündigte Reagan das „Strategic Defense Initiative (SDI)“-Programm an, das vorsah, Interkontinentalraketen unter anderem mit einem weltraumbasierten Abwehrsystem abzufangen. Die UdSSR, die technisch und finanziell nicht mithalten konnte, sah das Gleichgewicht der Supermächte und dadurch den Weltfrieden gefährdet. Reagans Haltung zeigte sich auch darin, dass er antikommunistische Widerstandsbewegungen in prosowjetischen Staaten unterstützte. So wurden unter anderem die Mudschahedin in Afghanistan oder die Contras in Lateinamerika mit Geld und Waffen versorgt. Olympia-Boykott Bezeichnend für die schlechten Beziehungen dieser Jahre waren die gegenseitigen Boykotte der Olympischen Spiele. 1980 verweigerten die USA und andere Staaten aufgrund des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan die Teilnahme an den Spielen in Moskau, 1984 lehnte der Großteil des Ostblocks die Beteiligung an den Spielen in Los Angeles ab. Nach einer Entspannungsphase des Kalten Krieges in den 1970er-Jahren, in der Abrüstungspläne ausgeweitet wurden, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den USA und der UdSSR in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre wieder. Geprägt wurde diese Zeit vom US-Präsidenten Ronald Reagan, der die Konfrontation neu aufleben ließ. M 2: Anzahl der nuklearen Sprengköpfe der Supermächte seit dem Zweiten Weltkrieg. SALT-Verträge, die: nach den Gesprächen zur Begrenzung der strategischen Rüstung (Strategic Arms Limitation Talks, SALT) unterzeichnete Verträge zwischen den USA und der UdSSR Mittelstrecken- rakete, die: Raketen mit einer Reichweite von 800 bis 5 500 km Interkontinentalrakete, die: Raketen mit über 5 500 km Reichweite 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 MUSTER
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