Denkmal 7/8 + E-Book

189 M 4: Kreisky als Medienkanzler, karikiert vom Zeichner Ironimus, 1973. 1. Interpretieren Sie die Karikatur (M 4) von Ironimus. Nehmen Sie dabei besonders Bezug auf Bruno Kreiskys Umgang mit den Medien. 2. Erstellen Sie basierend auf den Informationen dieser Doppelseite einen Podcast über Kreiskys Verhältnis zum Judentum und Nationalsozialismus. Nutzen Sie dazu die Methodenseite 5.23. 3. Diskutieren Sie die innen- und außenpolitischen Folgen von Kreiskys Entscheidung, sich nicht eindeutig zum Judentum und dem Nationalsozialismus zu positionieren. M 5: Der renommierte Journalist Paul Lendvai im Jahr 2007 über Kreiskys Verhältnis zu Israel und dem Judentum: Trotz aller Wutausbrüche gegen israelische Politiker und gegen jüdische Kritiker verleugnete Kreisky niemals seine Zugehörigkeit zum Judentum als Schicksalsgemeinschaft – weder innerlich noch in Gesprächen mit Freunden. Doch als Politiker und damit wohl auch „aus taktischem Kalkül und nüchternem Realismus“ wählte Kreisky den umstrittenen Weg der (oft faulen) Kompromisse, der (oft undifferenzierten) Versöhnung und des (oft unverzeihlichen) Vergessens. Vor diesem Hintergrund war es nach meiner Meinung fast folgerichtig, dass (leider viel zu spät) ein nichtjüdischer sozialdemokratischer Bundeskanzler, nämlich Franz Vranitzky, jene klaren Worte über Österreichs Mitverantwortung an den nationalsozialistischen Verbrechen fand, welche Kreisky aus innenpolitischer Überlegung und wohl auch aus innerer Zerrissenheit nicht aussprechen wollte oder konnte. Lendvai, Paul: Mein Österreich. 50 Jahre hinter den Kulissen der Macht. Salzburg: Ecowin, 2007, S. 160. D Transformationen nach 1968 Aufgaben MUSTER

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