151 Die bipolare Welt nach 1945 1. Analysieren Sie den Auszug aus Gandhis Rede (M 3) mithilfe der Schritte auf der Methodenseite 2.33. 2. Erklären Sie Gandhis Bezüge auf die Geschichte in M 3. 3. Erstellen Sie eine selbstständige historische Darstellung aus den Erkenntnissen des Darstellungstextes und der Quelle M 3. Gehen Sie dabei der historischen Fragestellung nach, inwiefern sich Gandhis Widerstandspläne von den anderen Revolutionen unterschieden. 4. Erörtern Sie die Bedeutung von Gandhis Vision des gewaltlosen Widerstandes für die heutige Zeit. 5. Beziehen Sie ausgehend von Ihren Ergebnissen aus Arbeitsauftrag 4 Stellung zu Eberlings Urteil über Gandhi in M 4. M 4: Der Historiker Eberling urteilt über Gandhis Unabhängigkeitskampf: Eine totalitäre Diktatur hätte eine zarte Figur im Lendenschurz wie ihn einfach zerbrochen und ausgelöscht. Aber in einer Demokratie mit einer kritischen Presse – und wenn sie auch eine rassistische, imperialistische Klassengesellschaft wie das Britische Empire war – konnte dieser stete Tropfen des gewaltfreien Widerstands jedoch letztlich das Joch der englischen Kolonialherrschaft brüchig werden lassen. Eberling, Matthias: Mahatma Gandhi – Leben, Werk und Wirkung. Frankfurt am Main 2006, S. 7. Zitiert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Mohandas_Karamchand_Gandhi (21.01.2021). D M 3: Auszug aus Gandhis berühmter „Quit India“-Rede vom 8. August 1942: Gewaltlosigkeit ist eine unvergleichliche Waffe, die jedem helfen kann. Ich weiß, dass wir mit dem Weg der Gewaltlosigkeit noch nicht viel erreicht haben, und falls solche Veränderungen zustande kommen, dann ist es das Ergebnis unserer Arbeit während der letzten zweiundzwanzig Jahre und dass Gott uns geholfen hat. Als ich den Slogan „Quit India“ erhob, spürten die verzweifelten Menschen in Indien, dass ich ihnen eine neue Sache vorgelegt hatte. Wenn ihr echte Freiheit wollt, müsst ihr euch vereinen, und eine solche Vereinigung wird eine wahre Demokratie schaffen, wie sie bisher noch nicht bezeugt oder versucht worden ist. Ich habe viel über die Französische Revolution gelesen. Ich las Carlyles Arbeit im Gefängnis. Ich spüre große Bewunderung für das französische Volk, und Jawaharlal hat mir alles über die russische Revolution erzählt. Aber ich behaupte, obwohl ihr Kampf ein Kampf für das Volk war, war es kein Kampf für wirkliche Demokratie, den ich vorhabe. Meine Demokratie bedeutet, dass jedermann sein eigener Herr ist. Ich habe ausreichend die Geschichte studiert, und ich habe ein solches Experiment in solch einem großen Maßstab für die Etablierung der Demokratie durch Gewaltlosigkeit noch nicht gesehen. Sobald ihr diese Dinge versteht, werdet ihr die Unterschiede zwischen den Hindus und Moslems vergessen. Zit. nach: http://www.rhetorik-netz.de/rede-mahatma-gandhi-quit-india (21.01.2021). Q Aufgaben MUSTER
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