149 Die bipolare Welt nach 1945 Aufgaben 1. Fassen Sie die Entwicklung Kubas von den frühen 1950er-Jahren bis zum Beginn der Kubakrise in eigenen Worten zusammen. 2. Analysieren Sie den geheimen Briefwechsel zwischen Kennedy und Chruschtschow (M 3 und M 4). 3. Diskutieren Sie die Bedeutung dieser Briefe als Quelle. 4. Der Historiker Nils Ackerhans bezeichnete die Kubakrise als „gefährlichste[n] Augenblick in der Geschichte der Menschheit“ („Thirteen Days“ Die Kubakrise zwischen Mythos und Realität. In: Praxis Geschichte. 3/2011, S. 24). Beurteilen Sie diese Aussage. Verfassen Sie aus den Ergebnissen der Quellenarbeit und den Erkenntnissen des Darstellungstextes sowie M 2 eine eigene historische Darstellung. 5. Dekonstruieren Sie die filmische Darstellung der Kubakrise mithilfe der Arbeitsschritte und der Links auf den Seiten 162 f. M 4: Chruschtschow antwortete darauf am 28. Oktober 1962: Sie möchten die Sicherheit Ihres Landes garantieren, und das ist verständlich. […] Meinen Sie denn, Sie hätten das Recht, Sicherheit für Ihr Land zu verlangen und den Abzug der Waffen zu fordern, die Sie offensiv nennen, uns aber dasselbe Recht nicht zuzugestehen? Sie haben vernichtende Raketenwaffen, die Sie offensiv nennen, in der Türkei stationiert, buchstäblich in nächster Nähe unseres Landes. […] Ich mache daher folgenden Vorschlag: Wir sind bereit, die Waffen, die Sie für offensiv halten, aus Kuba abzuziehen. Wir sind bereit, dies durchzuführen und diese Zusage in den Vereinten Nationen zu geben. Ihre Vertreter werden eine Erklärung des Inhalts abgeben, dass die Vereinigten Staaten ihrerseits in Anbetracht der Besorgnis und des Unbehagens in der Sowjetunion ihre entsprechenden Waffen aus der Türkei abziehen. Zit. nach: Greiner, Bernd: Kuba-Krise. Nördlingen 1988, S. 326 ff. Q M 3: Im Briefwechsel während der Kubakrise antwortete US-Präsident Kennedy auf die Vorschläge des sowjetischen Staatschefs Nikita Chruschtschow am 27. Oktober 1962: Wie ich Ihren Brief verstanden habe, enthalten Ihre Vorschläge – die nach meinem Verständnis im Allgemeinen annehmbar sind – folgende Schlüsselelemente: 1) Sie würden sich bereit erklären, diese Waffensysteme unter angemessener Beobachtung und Überwachung der Vereinten Nationen abzuziehen, und sich verpflichten, geeignete Sicherheitsvorkehrungen vorausgesetzt, die weitere Einfuhr solcher Waffensysteme nach Kuba zu unterbinden. 2) Wir unsererseits würden uns bereit erklären – nachdem die Vereinten Nationen geeignete Vorkehrungen getroffen haben, die Erfüllung und Einhaltung dieser Verpflichtungen sicherzustellen – a) die Quarantäne-Anordnungen, die derzeit gelten, umgehend aufzuheben; und b) Garantien gegen eine Invasion Kubas geben. […] Doch der erste wesentliche Schritt – lassen Sie mich dies betonen – ist die Einstellung der Arbeiten an den Raketenstützpunkten in Kuba und das Einleiten von Maßnahmen, diese Waffen zu entschärfen, und zwar unter wirksamen internationalen Garantien. Zit. nach: Greiner, Bernd: Kuba-Krise. Nördlingen 1988, S. 381 f. Q MUSTER
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